Dr. Sven Löwe leitet Johanniter-Hilfsgemeinschaft
Arzt aus Leer übernimmt Vorsitz vom Auricher Jens Kessemeier
Dr. med. Sven Löwe ist neuer Vorsitzender der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Ostfriesland-Wilhelmshaven (JHG). Während der ordentlichen Mitgliederversammlung im Gemeindehaus der Lamberti-Kirchengemeinde Aurich wurde Dr. Löwe einstimmig gewählt. Er folgt Jens Kessemeier nach, der das Amt seit der Gründung der JHG vor mehr als sechs Jahren inne hatte und bereits seit längerem auf der Suche nach einem Nachfolger war. 2016 hatte der damalige Kommendator der Hannoverschen Genossenschaft des Johanniterordens alle Subkommenden in Niedersachsen, in deren Bereich es noch keine Hilfsgemeinschaft gab, gebeten, eine JHG zu gründen. In der Region Weser-Ems hatten die Subkommenden Oldenburg und Osnabrück bereits eigene Hilfsgemeinschaften, die Subkommende Ostfriesland-Wilhelmshaven noch nicht. „Ich habe mich natürlich sofort an die Gründung gemacht“, erzählt Jens Kessemeier in seiner Funktion als Leiter der Subkommende Ostfriesland-Wilhelmshaven. Weil sich so schnell kein geeigneter Vorsitzender fand, übernahm Kessemeier auch den Vorsitz der JHG. Übergangsweise, wie er damals betonte. Aus dem Provisorium wurden mehr als sechs Jahre, was zum Teil auch Corona geschuldet ist, da während der Pandemie die zu einer Wahl notwendigen Versammlungen nicht angehalten werden durften. Jetzt hat Kessemeier mit Dr. Löwe den geeigneten Nachfolger gefunden. „Wir haben uns viermal getroffen und intensiv ausgetauscht. Ich bin sicher, Dr. Löwe ist gut vorbereitet auf das Amt“, betont Kessemeier, der sich jetzt auf sein Amt als Subkommendeleiter konzentrieren will.
In einem Rückblick berichtete er über die vielen Aktivitäten der JHG. Unter anderem beteiligte sie sich gemeinsam mit der Lamberti-Kirchengemeinde und der Johanniter-Unfall-Hilfe an den Aktionen „30 Tage – 30 Ranzen“ für geflüchtete Kinder und „Zweite Wahl? – Erste Hilfe!“ für Rettungskräfte in Paraguay, organisierten einen Fahrdienst für Kinder aus wirtschaftlich benachteiligten Familien zum Schwimmunterricht und unterstützte Bedürftige mit Einzelfallhilfen. Dr. Sven Löwe will die Arbeit von Jens Kessemeier weiterführen. Der heute 50-Jährige ist seit 2007 in Ostfriesland und hat als Hals-Nasen-Ohrenarzt eine eigene Praxis in Leer. Seit 2018 ist er Mitglied im Johanniterorden. Dr. Löwe ist verheiratet und hat drei Kinder. Für seine Amtszeit hat er sich vorgenommen, die Zahl der Mitglieder in der JHG zu erhöhen und die Kontakte zu den Kirchengemeinden auch außerhalb von Aurich zu verbessern. Auch der restliche Vorstand der JHG Ostfriesland-Wilhelmshaven ist neu gewählt worden. Überraschungen gab es keine. Ferdinand von Schönfeldt bleibt 2. Vorsitzender, Christian Fuchs Kassenwart. Neuer Schriftwart ist der bisherige Beisitzer Achim Müller. Der bisherige Schriftwart Dr. Joachim Kleen hat sein Amt aus zeitlichen Gründen zur Verfügung gestellt. Seine Nachfolge in den Vorstand bleibt aber in der Familie. Neu gewählt wurde als Beisitzerin seine Gattin Dr. med. Charlotte Kleen.
Dr. Christoph Klosterkemper, JHG-Beauftragter der Hannoverschen Genossenschaft, überbrachte Grüße und Glückwünsche des Kommendators und stellte während der Mitgliederversammlung die neue Satzung vor. In der sind die Aufgaben der JHG konkreter als bisher beschrieben. Die Johanniter-Hilfsgemeinschaft ist ein Ordenswerk des 1099 in Jerusalem gegründeten, heute evangelischen Johanniterordens und im Gegensatz zur weitaus größeren Johanniter-Unfall-Hilfe ausschließlich ehrenamtlich aktiv. Die JHG konzentriert sich auf karitative Projekte und Einzelfallhilfen und stellt damit eine ideale Ergänzung zur Johanniter-Unfall-Hilfe dar. In Bereichen, in denen es wie in der Flüchtlingshilfe, der Integrationsarbeit und der Bedürftigenhilfe Überschneidungen gibt, arbeiten die beiden Ordenswerke zusammen. Das habe in der Vergangenheit gerade im Bereich Ostfriesland-Wilhelmshaven hervorragend geklapt, betonte Kessemeier, und soll auch unter dem neuen Vorsitzenden fortgeführt werden. Erste Gespräche habe es bereits gegeben.