Diskussionen, Beschlüsse, Wahlen - das war die "BJV 2024-02" in der Lutherstadt Wittenberg

Martin Luther hat 95-mal den Nagel auf den Kopf getroffen, als er seine Thesen an die Kirche in der Lutherstadt Wittenberg nagelte. Zwar ging es bei der zweiten Bundesjugendversammlung des Jahres nicht um eine erneute Reformation, aber trotzdem um wichtige Veränderungen und Thesen zum diskutieren. 

Freitag: Ankommen, sich austauschen, Netzwerken

Aus allen Ecken Deutschlands reisten die Mitglieder der Bundesjugendversammlung am Freitag, dem 18. Oktober an. Am Abend starteten die rund 40 angereisten JJ-ler*innen mit dem gemeinsamen Get-Together. Hier standen neben der Antragsvordiskussion insbesondere der Austausch über erste Ergebnisse vom Jugendleitungskongress sowie der persönliche Austausch im Fokus. Hier wurde sich bereits konstruktiv über die Anträge und die Arbeit in den Verbänden ausgetauscht, sowie das ein oder andere Spiel gespielt.
 

Samstag: Formalia, Berichte, Anträge & Nachhaltigkeit

Die Versammlungsleitung eröffnete am Samstagmorgen dann offiziell die Versammlung. Zu Gast waren auch Tino Riemer, Mitglied im Regionalvorstand Sachsen-Anhalt/Südost, und Thomas Mähnert, Mitglied im Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe. Nach wertschätzenden Grußworten hatten die anwesenden Versammlungsmitglieder die Möglichkeit, Fragen an den Bundesvorstand zu stellen und in den Austausch zu kommen. Anschließend ging es weiter mit Berichten, z.B. dem der Bundesjugendleitung sowie zu den aktuellen bundesweiten Projekten. Im Tagesordnungspunkt "Berichte der Landesjugendleitungen" teilten die Teilnehmenden im Rahmen eines "World-Cafes" Best-Practises und Erfahrungen zu Veranstaltungen, dem Schulsanitätsdienst, Bildungsveranstaltungen, der Zusammenarbeit von JJ und JUH sowie zu aktuellen Herausforderungen. 

Am Nachmittag ging es mit dem Schwerpunktthema "Miteinander stark für eine nachhaltige Johanniter-Jugend" weiter. Die Bundesjugendleitung gab eine kurze Übersicht zu aktuellen Tätigkeit der Johanniter-Jugend im Bereich Nachhaltigkeit und Beteiligungsformate zum Thema Klima(-schutz). Anschließend gab es einen Impuls per Video von Marco Lehmann, Referent Nachhaltigkeit in der Bundesgeschäftsstelle, der Informationen zu aktuellen Aktivitäten der JUH im Bereich der Nachhaltigkeit aufbereitet hatte. In Kleingruppen tauschten sich die Versammlungsmitglieder mit dem neuen Wissen im Hinterkopf zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit aus, sowie zum  Thema eines nachhaltigen Ehrenamtes in der JJ. Diskutiert wurden Erfahrungen, aber auch neue Ideen für kommende Veranstaltungen. Per Stimmungsbild wurden einige Arbeitsaufträge festgehalten. Übrigens! In den kommenden Wochen wird eine neuen Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit gegründet. 

Als letzter Tagesordnungspunkt des Tages stand das Einbringen und Diskutieren der Anträge an die BJV im Fokus. Dabei ging es neben der Wirtschaftsplanung und dem abgerechneten Haushalt auch um die Abschaffung der Ehrenamtsquote, die Einführung von Einsatzbekleidung für Minderjährige, eine Positionierung zur Forcierung des Themas Wiederbelebung in der Schule und diverse weitere Themen. Dabei erfolgte eine konstruktive Diskussion der Versammlungsteilnehmenden, die durch Konstantin Schmidt aus dem Landesverband Nord moderiert wurde. Nach einem erfolgreichen ersten Versammlungstag wurden die Teilnehmenden von den Stadtwächtern Johann und Klaus mitgenommen auf eine spannende Reise durch die Geschichte der Lutherstadt Wittenberg, das Leben Martin Luthers und die Ereignisse der Reformation. Johann wusste ganz genau bescheid, denn er beteuerte stets: "Ich war dabei!". 
 

Sonntag: Andacht, Wahlen und Beschlussfassung 

Begonnen wurde der zweite Tag der Versammlung mit einer Andacht zum Thema Dankbarkeit und dem Blick fürs Positive. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto wurde es in der Versammlung direkt spannend, denn es standen gleich zwei Wahlen auf der Tagesordnung. Für die Nachwahl der Bundesjugendleitung gab es leider keine Kandidaturen. Interessanter wurde es dann bei der Neuwahl der aej-Delegierten. Die Arbeitsgemeinschaft evangelische Jugend (kurz aej) ist die Dachorganisationen der evangelischen Jugendverbände in Deutschland, in der auch wir als Johanniter-Jugend Mitglied sind. Die Delegierten vertreten die JJ u.a. bei der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung. Nach der Wahl standen noch die Berichte der Fachausschüsse auf der Agenda, bevor es zu der Beschlussfassung der Anträge an die Versammlung kam. Nach einigen kurzen Punkten unter dem Tagesordnungspunkt "Sonstiges" reisten die Mitglieder der BJV anschließend wieder in alle Himmelsrichtungen Deutschlands nach Hause.
 

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl! 

Wir gratulieren Janina Dierschke aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen sowie Phillip Benzig aus dem Landesverband Sachsen zur erfolgreichen Wahl als Delegierte der Johanniter-Jugend für die Vertretung in der aej. Die beiden werden die JJ in den kommenden zwei Jahren in der aej vertreten und unsere Stimme dort wahrnehmen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
 

Übersicht über die gefassten Beschlüsse 

Insgesamt gab es 10 Anträge an die Bundesjugendversammlung 2024-02, wovon insgesamt sieben positiv beschlossen und drei ablehnt wurden. Beschlossen wurde folgendes:

• abgerechneter Haushalt der JJ auf Bundesebene für das Jahr 2023
• Wirtschaftsplanung der JJ auf Bundesebene für das Jahr 2025
• Änderung der Jugendordnung (ausschließlich eine kleinere redaktionelle Änderung auf Anraten des Justiziariats)
• Änderung der Richtlinie Mitgliedschaft
• Überarbeitung des Mitgliedsantrages
• Einführung einer Einsatzbekleidung für Minderjährige in der Johanniter-Jugend und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
• Positionierung zur Stärkung der Wiederbelebung in der Schule

Teilweise müssen die Änderungen nun noch final in Dokumente umgesetzt werden. In den kommenden Wochen werden wir euch in unserem Intranet 4juh ausführlicher über die Inhalte der Beschlüsse informieren!

Fotos im Beitrag: J. Wagenknecht & M. Walper