„Bewegtes Heim“: Gesundheitsvorsorge durch körperliche Aktivität
Modellvorhaben POLKA 2.0 bringt ab Februar Bewegung in das Johanniter-Haus Lindenpark in Elmshorn Elmshorn
Das Johanniter-Haus Lindenpark ist Teil des Modellvorhabens „POLKA 2.0“ des Deutschen Verbandes für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS). Die Abkürzung „POLKA“ steht für „Pflegeeinrichtungen als Kompetenzzentren in der Gesundheitsversorgung durch Multiplikatoren körperlicher Aktivität“. Eine der Grundfragen des Modells ist, wie körperliche Aktivität sowohl Pflegende als auch Pflegebedürftige im Alltag und Berufsalltag unterstützen kann.
Ziel des POLKA-Konzeptes ist es, aus Pflegeeinrichtungen, wie dem Johanniter-Haus Lindenpark, ein „Bewegtes Heim“ zu machen, in dem Bewohner und Mitarbeitende von regelmäßigen Bewegungsangeboten gleichermaßen profitieren.
„Wir freuen uns, Teil des Modellvorhabens zu sein. Bewegung bringt Lebensqualität – egal für welches Alter. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase ist jetzt alles bereit für den Start im Februar“, erklärt Martina Bieller-Großkopf, Einrichtungsleiterin des Johanniter-Hauses Lindenpark.
Die Vorbereitungen für die Umsetzung von „POLKA 2.0“ im Johanniter-Haus in Elmshorn liefen im zweiten Halbjahr 2021 an. Das Projekt ist bis Juni 2024 angesetzt.
Umfangreiches Bewegungsangebot für Bewohner
Mitarbeitende des Sozialen Dienstes wurden im Rahmen des Modellvorhabens zu Bewegungsexperten ausgebildet. Sie bieten ab Februar 2022 an fünf Tagen in der Woche dreimal täglich zehnminütige Einzelübungen für Bewohnerinnen und Bewohner an. Zusätzlich betreut ein sogenannter Bewegungslotse (externe, ausgebildete Sporttherapeuten) an zwei Tagen in der Woche 60-minütige Gruppenangebote.
Bewegungsangebote auch für Pflegekräfte und Mitarbeitende
Pflegekräfte und weitere Mitarbeitende sollen im Rahmen der POLKA-Konzeption für regelmäßige Übungen gewonnen werden. Ausführliche Mitarbeiterbefragungen und anschließende Workshops stellen sicher, dass das Bewegungsangebot optimal auf die Arbeitsbedingungen und die jeweiligen Bedürfnisse angepasst ist.
„Eine Idee ist beispielsweise die ‚bewegte Pause‘. Das sind kleine Übungen, die in der Pause oder zwischendurch gemacht werden können. Wichtig ist, dass sich das Angebot für unsere Mitarbeitenden gut in den Alltag integrieren und damit wirklich umsetzen lässt“, betont Martina Bieller-Großkopf. Ab Februar 2022 soll das Programm für die Mitarbeitenden im Zuge des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Johanniter-Haus Lindenpark umgesetzt werden.
Regelmäßige Evaluationen der Gesundheitsentwicklung
Ein wissenschaftliches Team begleitet die Einrichtung und misst die gesundheitliche Entwicklung über den Zeitraum des Modellvorhabens. Dafür werden unter den Bewohnerinnen und Bewohnern 20 Probanden ausgesucht, die in regelmäßigen Abständen zu Gesundheitsinformationen, ihrem Wohlbefinden und ihrer Mobilität befragt werden. Sie müssen mindestens zwei der angebotenen drei Bewegungsmodule über einen längeren Zeitraum besuchen (fünf Tage die Woche je zehnminütige Einzelsitzungen, fünf Tage die Woche je 30-minütige Gruppensitzungen oder zwei Tage die Woche je 60-minütige Gruppensitzungen). Bei den Angestellten des Johanniter-Hauses wurden im Rahmen der Mitarbeiterbefragung bereits erste Gesundheitsdaten abgefragt und beispielsweise ein Handkrafttest durchgeführt. Die Entwicklung der festgelegten Gesundheitsmerkmale wird über den Modellzeitraum beobachtet.
„Wir offerieren unseren Bewohnerinnen und Bewohnern bereits seit Jahren Bewegungsangebote und bieten Yogastunden an. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Kräftigung und Dehnung des Bewegungsapparates und das Trainieren von Koordination und Gleichgewichtssinn sind wesentliche Pfeiler für eine gesunde Mobilität. Außerdem steigert Bewegung das Wohlbefinden. Ich bin sicher, dass Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende von dem Programm ‚POLKA 2.0‘ profitieren werden“, sagt Martina Bieller-Großkopf, Einrichtungsleiterin des Johanniter-Hauses Lindenpark in Elmshorn.