Bettina Schröder ist ein „Herzensmensch“
Ehrenamtliche Johanniterin erhält Auszeichnung der VR-Banken Schleswig-Holstein für ihre Arbeit im Trauerzentrum für Kinder und Jugendliche Quickborn / VReG Norderstedt spendet 500 Euro für Lacrima
Bettina Schröder, ehrenamtliche Trauerbegleiterin im Johanniter-Trauerzentrum für Kinder und Jugendliche Lacrima in Quickborn, wurde als „VR-Herzensmensch“ ausgezeichnet. Mit dem Preis in Höhe von 500 Euro der Volksbanken Raiffeisenbanken Schleswig-Holstein werden regelmäßig mehrere Menschen ausgezeichnet, die sich für ihre Region engagieren. Die Volksbank Raiffeisenbank Norderstedt spendete zudem weitere 500 Euro für die Arbeit von Lacrima im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost.
„Es ist mir sehr wichtig, Kindern und Jugendlichen durch diese schwierige Zeit zu helfen, denn sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich“, sagt Bettina Schröder, die sich sehr über die Auszeichnung und die Spende freut. „Kinder trauern anders als Erwachsene und wir geben ihnen dafür einen geschützten und vertrauensvollen Rahmen.“
Im Trauerzentrum Lacrima werden Kinder und Jugendliche betreut, die einen Angehörigen – meistens ein Elternteil – verloren haben. „Alle zwei Wochen treffen wir uns. Wir zünden Kerzen an, sprechen, spielen und weinen miteinander“, erzählt Schröder, die eine von vier ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen ist.
Gemeinsam betreuen sie derzeit zehn Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren. „Das hat natürlich eine besondere Dynamik – normalerweise würden Kinder in diesem Alter nicht zusammenkommen. Aber es besteht eine besondere Verbindung zwischen ihnen und sie können das, was sie erlebt haben, miteinander teilen“, so Schröder, die bereits seit Gründung der Lacrima-Gruppe 2009 dabei ist und als Trauerbegleiterin von der Johanniter-Unfall-Hilfe ausgebildet wurde.
Die Kinder und Jugendlichen werden teilweise bis zu drei Jahre lang begleitet, auch wenn zurzeit wegen der verschärften Corona-Maßnahmen keine persönlichen Treffen stattfinden können. Es handelt sich bei Lacrima allerdings nicht um eine Therapie. Die Trauerbegleiterinnen leisten dabei viel Vorarbeit und entwickeln bereits Monate vorab ein Konzept. Die Rituale, das gemeinsame Spielen und Basteln sowie festgelegte Gesprächsthemen geben der Trauerarbeit einen Rahmen. „Es ist manchmal schwer, zuhause mit den Eltern über die eigenen Gefühle zu sprechen. Die Kinder spüren nämlich auch deren Trauer und wollen nicht zur Last fallen.“ Jedoch müssen selbst die Kleinsten ihre Trauer zeigen dürfen, um diese verarbeiten zu können und nicht an Leib und Seele zu erkranken. Durch die Arbeit in der Gruppe können sie sich öffnen und über das, was sie bewegt, sprechen.