Baby kam bei minus 15 Grad zur Welt
Johanniter-Babynotarztwagen bei ungewöhnlichem Einsatz
Das erleben selbst erfahrene Johanniter der Babynotarztwagen-Besatzungen nicht alle Tage: Eine Geburt im Freien bei eisigen Temperaturen. „Das wir direkt zur Geburt oder kurz danach zur Hilfe gerufen werden, kennen wir. Aber das eine junge obdachlose Frau bei minus 15 Grad im Freien ein Baby zur Welt bringt, ist auch für uns ungewöhnlich“, berichtet Carsten Döring, Rettungsdienstleiter der Johanniter in Nürnberg.
Nach dem Notruf bei der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr machte sich die Bundespolizei auf den Weg und suchte nach der jungen Frau. Kurz darauf wurde der Rettungsdienst nachalarmiert. Hier wurde auch der Babynotarztwagen der Johanniter in Nürnberg gerufen. Das Einsatzfahrzeug ist speziell für Früh- und Neugeborene ausgerüstet. Von außen sieht er fast wie ein normaler Rettungswagen aus. Aber im inneren ist alles mindestens eine Nummer kleiner.
„Das wichtigste ist natürlich unser Inkubator. Damit halten wir die Babys warm“, erklärt Döring weiter. „Der Wärmeverlust für den kleinen Menschen stellt das größte Risiko dar.“ Gerade bei den momentan herrschenden Aussentemperaturen war es dementsprechend wichtig, dass die beiden Notfallsanitäter das Neugeborene schnell wärmen und stabilisieren konnten und gut in eine Nürnberger Kinderklinik bringen konnten.
Der Johanniter-Babynotarztwagen
Die Besatzung des Babynotarztwagens ist speziell geschult. Die Rettungs- und Notfallsanitäter absolvieren für den Einsatz Praktika auf Neugeborenenintensivstationen und spezielle Schulungen und machen den Babynotarztwagen der Johanniter zu einem ganz besonderen Rettungsmittel – 24 Stunden an jedem Tag des Jahres.