Alarm mitten in der Übung
Kürzlich klingelten am Wochenende um 07:30 Uhr bei unseren Katastrophenschützern der Johanniter in Bielefeld die Meldeempfänger und Handys. Es begann ein Tag, der anders verlief als ihn Zugführer Simon Schulte geplant hatte.
Nach einer Ansprache an die Einsatzkräfte ging es im geschlossenen Fahrzeugverband zum Übungsgelände, den ehemaligen Princess Royal Barracks zwischen Gütersloh und Marienfeld.
Das erarbeitete Übungsszenario bestand aus einer Überschwemmungslage im Bereich der Ortschaft Oester. Der Auftrag für unsere Einsatzeinheit lautete, eine Betreuungsstelle mit angeschlossener Sanitätsstelle einzurichten, um im Schadensgebiet eine Anlaufstelle für Betroffene sicherzustellen.
Mit dabei waren auch Kameraden der Johanniter unseres Nachbarverbandes Lippe-Höxter mit ihren Fahrzeugen (Krankentransportwagen und Rettungswagen).
Während gegen 10:45 Uhr die Übung lief, ertönte erneut der Pieper - diesmal tatsächlich eine „echte“ Alarmierung zu dem laufenden Einsatz am Klinikum Mitte in Bielefeld. Dort war aufgrund einer technischen Störung der Sauerstoff knapp und Feuerwehr und Rettungsdienst benötigten Unterstützung.
Nach kurzfristigen internen Absprachen und Rücksprache mit den alarmierenden Stellen, haben die Johanniter Bielefeld ihre Sanitätsgruppe (zwei KTW und ein GW SAN) aus der Übung genommen und in den Einsatz geschickt.
Die erdachte Schadenslage wurde daraufhin kurzerhand angepasst, um den Übungserfolg trotzdem sicherzustellen. Das bedeutete auch eine Änderung im Herrichten der Statisten (Mimen) für die Teams der Realistischen Unfalldarstellung aus Lippe-Höxter und weiteren Helfenden aus Minden-Ravensberg.
So rückten die Rettungsmittel der Johanniter aus Lippe für die Übung spontan zu einer “unklaren Lage” aus. Der fiktive Einsatz entwickelte sich zu einem “Massenanfall von Verletzen” (MANV) und wurde von den Kollegen aus Bielefeld und Lippe gemeinsam hervorragend gemeistert.
Unverletzte und leichtverletzte Betroffene wurden in unsere Betreuungsstelle gebracht und dort versorgt, schwer verletzte Personen nach ihrer Registrierung direkt in „Richtung Krankenhaus“ abtransportiert.
Zwischenzeitlich hatte das Verpflegungsteam für alle Beteiligten wie gewohnt vorzüglich gekocht. An der Betreuungsstelle folgte ein gemeinsames Mittagessen aus unserer Feldküche.
Die Übung wurde gegen 16:00 Uhr nach einer sorgfältigen Nachbereitung an unserer Wache erfolgreich beendet.
Zugführer und verantwortlicher Übungsleiter Simon Schulte ist zufrieden: „Auf die Änderungen im Ablauf haben wir spontan und professionell reagiert, alle Einsatzkräfte haben einen tollen Job gemacht. Sowohl am Klinikum, als auch hier bei uns in der Übung!“
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Nachbarn aus Lippe-Höxter und Minden-Ravensberg für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit – uns hat es viel Spaß gemacht!