Abwechslungsreiche Einsätze für die „Retter auf zwei Rädern“
Saisonende der Johanniter-Motorradstaffel Ahlhorn
Die Motorradstaffel der Johanniter-Unfall-Hilfe Ahlhorn blickt auf eine erfolgreiche Saison 2024 zurück.
In diesem Jahr leisteten 12 hochmotivierte Fahrende auf drei Einsatzfahrzeugen insgesamt 1.897 Stunden an 140 Einsatztagen. Die Helfenden der Motorradstaffel legten, überwiegend im Einsatzgebiet der Autobahnen A1, A28 und A29 eine Gesamtkilometerzahl von 38.377 zurück. Zum Vergleich: 2023 waren es 32.316 Kilometer an 148 Einsatztagen und 1600 ehrenamtliche Helferstunden.
Die Motorradstaffel hatte 47 Einsätze mit Verkehrsabsicherung bei technischen Defekten und leistete bei 22 Einsätzen Erste Hilfe bei Verkehrsunfällen.
Staffelleiter Günther Behrendt beschreibt das Einsatzaufkommen für dieses Jahr als normal, weist jedoch darauf hin, dass die Autobahnabschnitte rund um Wildeshausen Nord wegen Baustellen in diesem Jahr sehr stark beeinträchtigt waren. Dass führte zu einer Zunahme von Einsätzen in diesem Bereich, meist Liegengebliebene und Auffahrunfälle im Baustellenbereich. „Wildeshausen Nord galt bei uns als der „Sommermeetingpoint“ für geplatzte Kühler und defekte Reifen“, sagt Behrendt schmunzelnd. Die Anfahrt zum Einsatzort war teilweise herausfordernd wegen der engen Rettungsgassen. „Manchmal waren die Lücken nur so breit, wie das Einsatzmotorrad, da auch die Verkehrsteilnehmenden, bedingt durch die engen Fahrspuren im Baustellenbereich, nicht mehr Platz machen konnten“, ergänzt der Staffelleiter. „Da dauerte eine Anfahrt entsprechend länger, denn Sicherheit geht bei uns vor.“
Zusätzlich wurde die Motorradstaffel dieses Jahr für die sanitätsdienstliche Absicherung von Laufveranstaltungen in Oldenburg, Hude und Großenkneten, sowie einer Radsportveranstaltung in Hamburg angefordert. Während die meisten regionalen Sportveranstaltungen ohne nennenswerte Einsätze verliefen, forderte ein Massensturz bei den "Cyclassics Hamburg" schnelles Handeln der Ahlhorner.
Ein herausragendes Ereignis für die Staffel war die Alarmbereitschaft während des Hochwassers im Landkreis und der Stadt Oldenburg.
„Wir waren bereit zu helfen, wurden aber nicht aktiv als Kradmelder durch den Regionalverband eingesetzt“, erklärt Behrendt. Die Ahlhorner Johanniter sind im Katastrophenschutz eingebunden. Am 1. November übten darum Fahrende in Nordrhein-Westfalen in den Landkreisen Bielefeld und Herford, einen Katastropheneinsatz im Rahmen der Kolonnenbegleitung von 30 Feuerwehrfahrzeugen. „Wir waren sozusagen die Border Collies, welche die Herde auf ihrem Weg beschützten“, beschreibt Behrendt die Rolle der Motorräder als Verkehrswarnposten und Lotsen. „Diese Art der Übungen ist sehr wichtig für uns, denn wir müssen unser Handwerkszeug beherrschen, wenn es im Ernstfall von uns abgefordert wird“, führt er weiter aus.
Des Weiteren wurde die bestehende, sehr gute Zusammenarbeit mit dem Autobahnkommissariat Ahlhorn durch die Teilnahme an einem Seminar zum Thema „Eigensicherung auf Autobahnen und Schnellstraßen“ vertieft.
Besonders stolz ist das Team um Staffelleiter Günther Behrendt darauf, dieses Jahr eine Fahrende gewonnen zu haben, die die bisher männlich dominierte Gruppe verstärkt.
Zum Saisonabschluss wird die Staffel am 22. und 23. November eine Reitsportveranstaltung in und um die Wälder von Herzlake sanitätsdienstlich begleiten, um bei Stürzen vom Pferd schnelle Erste Hilfe leisten zu können. „Im Anschluss gehen wir in den Wintermodus, pflegen und warten unsere Einsatzmittel und bilden uns sanitätsdienstlich fort“, erklärt Staffelleiter Günther Behrendt. Mit dem Beginn des Osterreiseverkehrs 2025 startet die neue Saison für die Ahlhorner "Retter auf zwei Rädern".
Die Johanniter Motorradstaffel Ahlhorn sucht aktuell wieder einen engagierten Fahrenden, der Teil des Teams werden möchte.
Interessierte sollten im Umkreis von 50 Kilometern um Ahlhorn herum wohnen, Erfahrung im Führen von großen Motorrädern haben und die Bereitschaft, aktiv an den vielen Einsätzen der Staffel teilzunehmen.
Anfragen können unter ahlhorn(at)johanniter.de gestellt werden.