40 Jahre im Dienst der Johanniter
Rettungsassistent Bernhard Lange hat schon früh seine Berufung gefunden
Wer schafft das heute noch? Seit über vier Jahrzehnten ist Bernhard Lange im Rettungsdienst bei der Johanniter-Unfall-Hilfe beschäftigt und geht immer noch mit Engagement in jeden Dienst. Grund genug für die Johanniter im Ortsverband Aller-Leine, das außergewöhnliche Jubiläum mit einer offiziellen Feier zu würdigen. Neben den Mitgliedern der Dienststellenleitung, Klaus Kramer und Marc Nieber, kamen auch der Ortsbeauftrage Hermann Völker und dessen Stellvertreter Jochen Helle-Feldmann zur Ehrung in den Garten des Johanniter-Zentrums in Schwarmstedt, um Bernhard Lange für seine langjährige Treue und sein außerordentliche Engagement als erfahrener Rettungsmitarbeiter zu danken.
Als der Jubilar am 1. Oktober 1977 seinen Zivildienst in der Johanniter-Rettungswache in Wunstorf antrat, ahnte er noch nicht, dass er über vier Jahrzehnte im Rettungsdienst Menschen helfen, zahlreiche Leben retten und viele, viele Male auch Leben auf die Welt bringen würde. Noch in seiner „Zivi-Zeit“ wurde er Rettungssanitäter und startete mit dieser Qualifikation am 1. April 1980 als hauptamtlicher Rettungsdienstmitarbeiter in der Wache Langenhagen in sein ereignisreiches Berufsleben. Neben der Arbeit im Rettungsdienst und im Krankenwagen begleitete er auch rettungsdienstlich Ambulanzflüge in Hubschraubern und Flugzeugen. 1985 übernahm er als Wachleiter in Wunstorf eine neue Funktion und ergänzte diese zwei Jahre später noch mit der Fortbildung zum Desinfektor. „Ich war zu diesem Zeitpunkt der erste Desinfektor in Niedersachsen, der für den Rettungsdienst ausgebildet worden war. Bis dahin gab es das nur in Krankenhäusern“, erinnert sich Lange stolz an die Zeit in Wunstorf. Hier baute er auch 1993 gemeinsam mit dem DLRG die erste Wache der Johanniter in Steinhude auf. Bis 1998 dann wurde durch private Veränderungen sein berufliches Leben auf den Kopf gestellt. Praktisch über Nacht wurde er zum alleinerziehenden Vater von drei Kindern und übernahm damit wieder den Dienst im normalen Schichtbetrieb, um für seine Kinder da sein zu können. Mit der Jahrtausendwende kam er nach Schwarmstedt. In der Celler Straße ist er seit 20 Jahren als Rettungsassistent und Desinfektor tätig und macht es immer noch gerne, wie er selbst von sich sagt.
„Meine Zeit in der Ambulanz-Fliegerei und der Aufbau der Wache in Steinhude gehören zu den Dingen, auf die ich in meinem Berufsleben besonders stolz bin“, sagt der Jubilar und erinnert sich gleichzeitig auch gerne an einen seiner aufregendsten Einsätze. „Gemeinsam mit einer damals neuen Kollegin und einem Praktikanten sind wir in ein Waldgebiet bei Stöcken zu einer hochschwangeren Frau gerufen worden. Gemeinsam mit dem jungen Ehepaar haben wir dann den Nachwuchs auf die Welt gebracht." Bernhard Lange hat bis heute noch Kontakt zu den Eltern und wird hin und wieder auch noch zum Geburtstag des Jungen eingeladen.
Es habe sich in mehr als 40 Jahren vieles verändert, manches sei anstrengender geworden, resümiert der Jubilar. Aber er versuche immer noch einen Mittelweg zu finden und bei jedem Einsatz auf keinen Fall die Menschlichkeit zu vergessen.