Robin
FSJ im Johanniter-Kinderhaus „Benjamin“ Großschönau
Um 7:30 morgens trete ich Montag bis Freitag immer wieder erwartungsfreudig meinen Dienst im Kinderhaus an. Den Großteil verbringe ich hier im Krippenbereich. Es ist ein schönes Gefühl, wenn du zur Tür hineinkommst und dir die Kinder um die Beine fallen und dazu auch noch deinen Namen rufen. Das ist auch eine Bestätigung für deine Arbeit und du kannst dir sicher sein, dass du sie gut machst. Da es eine Einrichtung ist, in der vorwiegend drei Bereiche zu finden sind (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort) „muss“ ich schon wieder kurz nach dem ersten Erscheinen die Hortkinder zur Schule begleiten, die ca. 500 m entfernt liegt. Um 8:00 beginnen wir mit dem Frühstück. Davor werden natürlich sorgfältig die Hände gewaschen und sobald alle Kinder am Tisch sitzen (was sich manchmal minutenlang hinauszögern kann), beginnen wir unser Zusammensein mit einem Tischgebet. Ich erlebe es als etwas Gutes, dass wir unsere Krippenkinder täglich gesund ernähren können. Dabei steht auf jeden Fall immer Obst auf dem Speiseplan. Hier sind besonders die weltbekannte „Nane“ (Banane) oder im Fall von Gemüse die „Homate“ (Tomate) besonders beliebt. Auch Kakaomilch und ungesüßte Tees stehen bei den Kindern hoch im Kurs.
Nach dem Frühstück steht der Gang ins Bad an. Hier verrichten die Kleinsten dann ihr Geschäft ins „Töpfchen“ und die etwas Größeren gehen auf die Toilette. Die schon windelfreien Kinder sind natürlich im Nu fertig! Bei den anderen ist dann die Hilfe von Erzieherinnen und FSJ’ler geboten. Danach hat jedes Kind erst einmal die Möglichkeit, seinem Spieltrieb freien Lauf zu lassen. Hier kann ich auch aus Büchern vorlesen oder mit ihnen gemeinsam Türme aus Holzbausteinen stapeln. Das ist immer eine große Freude!
Es gibt auch Tage, an denen sich die Kinder künstlerisch betätigen, z.B. malen, kneten oder für ihre Eltern etwas basteln. Mittwoch ist bei uns meist Sporttag. Da beginnen wir mit einem Aufwärmspiel und natürlich „Sport frei!“. Hier können sich die Kinder an verschiedenen Stationen ausprobieren. Da ist immer höchste Obacht angesagt, denn einige wollen schon hoch hinaus.
Bevor wir raus in den Garten gehen, gibt’s natürlich noch einen kleinen Durstlöscher und etwas Süßes. In der Garderobe tummeln sich dann die Kinder und sind bereit zum Anziehen. Sollte der Fall eintreten, dass wir eine kleinere Gruppengröße haben, machen wir auch kurze Spaziergänge. Schließlich ist das mit Krippenkindern noch nicht so einfach.
Zum Mittagessen versammeln wir uns wieder alle am Tisch und die Kleinsten müssen noch gefüttert werden. Sie können es oft kaum erwarten! Danach werden sorgfältig Zähne geputzt und der Toilette wird auch ein Besuch abgestattet. Du merkst es den Kindern auch schon wirklich an, wenn sie hochgradig ermüdet sind. Da werden schnell die Schlafsachen angezogen und dann nix wie: „Husch, husch, ins Bettchen!“ . Beim Geschichten vorlesen oder Musik anhören fallen ihnen dann die Augen zu. In der Schlafwache besteht deine Aufgabe eigentlich nur darin, immer in der Nähe der Kinder zu sein. Da wechseln sich Erzieher und FSJ’ler auch gern ab. Du hast also auch mal Zeit für dich.
In meiner Tätigkeit kann ich den Hortkindern nach dem Schultag auch bei Hausaufgaben oder bei der Speisenausgabe helfen.
Nach dem Mittagschlaf der Krippenkinder, der nach ca. 2h endet, wird wieder gewindelt und angezogen. Die Vesper bietet den Kindern noch mal die Gelegenheit, mit allen gemeinsam die Mahlzeit zu verbringen, denn kurz darauf werden schon einige von Mama, Papa oder Oma abgeholt. Mich begeistert wirklich, dass sich die Kinder sehr oft von jedem Einzelnen verabschieden und da freust du dich auch selbst, sie am nächsten Tag wiederzusehen. Nachmittags sind wir bei schönem Wetter auch viel in der Natur und die Kinder verbringen hier die letzten Kinderhaus-Stunden des Tages. So wie auch ich.
Alles in allem ist es eine sehr schöne Beschäftigung und die strahlenden Kinderaugen entschädigen für so manche nicht erfreulichen Alltagserlebnisse. Daher kann ich dir ein FSJ bei den Johannitern nur wärmstens empfehlen!
Robin G.