02.01.2024 | Regionalgeschäftsstelle Eisenach, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Johanniter Kita Miniwichtel

Um sich gut bilden und entwickeln zu können, benötigen Kleinkinder mehr Platz, Struktur, andere Materialien und Spielsachen als ältere Kinder; vor allem aber eine intensive Betreuung durch entsprechend spezialisiertes Fachpersonal im Bereich der frühkindlichen Bildung. Um die frühkindliche Entwicklung professionell und individuell gestalten zu können, steht uns und ihrem Kind in unserer Kita Miniwichtel ein ganzes Haus zu Verfügung. Von 6.00 -17.00 Uhr haben hier insgesamt bis zu 48 Kinder im Alter von 1-3 Jahren viele Möglichkeiten, sich Räume zu erobern und sich zu entwickeln. 

Unser Konzeptioneller Ansatz: Emmi Pikler (Kinderärztin)

Das Piklerkonzept, bildet die Grundlage für unsere Haltung und unser Tun. Es basiert auf der Annahme, dass Kinder von Geburt an neugierig und lernwillig sind und sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten am besten, in einer freundlichen, unterstützenden und anregenden Umgebung entwickeln. Das Kind entwickelt sich aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus. Es gibt keine lenkenden oder beschleunigenden Eingriffe von Erwachsenen.

Drei Säulen Emmi Piklers, 3 Säulen unserer Arbeit:

Säule 1: Die Pflege ihres Kindes

Uns ist eine behutsame körperliche Versorgung und Kommunikation mit ihrem Kind sehr wichtig. Dafür nehmen wir uns Zeit. Ihr Kind wird auf seinen Wunsch grundsätzlich beteiligt. 

 

Säule 2: Die Bewegungsentwicklung ihres Kindes: 

Ein zentraler Aspekt des Lernens ist die Entwicklung motorischer Fähigkeiten. Emmi Pikler ging davon aus, dass jedes Kind einen angeborenen Bewegungsdrang sowie die Fähigkeit besitzt, seine Motorik selbstständig zu entwickeln. Um diese Entwicklung zu ermöglichen, brauchen Babys und Kleinkinder den nötigen Raum und die Zeit, um das eigene Können auszuprobieren. Die eigens von Pikler dazu entwickelten Spielgeräte aus Holz zur Förderung der Bewegungsentwicklung sind in jedem unserer Räume zu finden und werden gerne und vielseitig von den Kindern genutzt. 

Wir nehmen an den täglichen „Entdeckungszügen“ ihres Kindes Anteil, ohne sie jedoch dabei zu sehr einzugrenzen oder anzuleiten. So kann ihr Kind selbstständig seine Fähigkeiten und Grenzen testen. 

 

Säule 3: Das freie Spiel ihres Kindes

Nach Pikler sind schon Säuglinge in der Lage, sich zu beschäftigen und im Rahmen ihrer Fähigkeiten „schöpferisch“ tätig zu sein. Das freie Spiel hat daher von Anfang an eine grundlegende Bedeutung für die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein von Babys und Kleinkindern. Für uns bedeutet das, dass wir ihrem Kind ausreichend Zeit und Ruhe geben, um sich zu beschäftigen und dabei verschiedene Materialien zum Spielen und Entdecken zur Verfügung stellen. Entsprechend haben unsere Räume unterschiedliche Spielecken und Spielsachen um ihren Kind eine abwechslungsreiche und vielfältige Anreize und Möglichkeiten zu bieten.

 

Unser Bild vom Kind – unser Bild vom Lernen 

Wir gehen davon aus, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit und deshalb sein eigenes Entwicklungs- und Lerntempo hat. Jedes Kind macht genau dann seinen nächsten Entwicklungsschritt, wenn es sich dafür bereit fühlt, also sicher mit dem bisher Erlernten ist. Das ist bei jedem Kind so individuell, wie seine Persönlichkeit. Wir Erwachsene wenden uns ihrem Kind kooperativ und beobachtend zu und gehen auf Wünsche und Bedürfnisse ein.  Wir sind achtsam, liebevoll und sorgen vom ersten Besuch in unseren Krabbeltreffen für den Aufbau eines Grundvertrauens. Jede Interaktion mit ihrem Kind ist, nach dem Vorbild Piklers, von intensiver Kommunikation (verbal und körpersprachlich) und Aufmerksamkeit geprägt. 

 

Beobachtung & Dokumentation: die Erzieherin als Spurensucherin

Der Schlüssel für unser erzieherische Verhalten liegt in einer einfühlsamen Beobachtung ihres Kindes. Wir Fachkräfte sind auf die Signale der Kinder angewiesen, aus deren Wahrnehmung leiten wir die entsprechenden Reaktionen für jedes Kind ab. Wir verstehen uns als „Spurensucher“ und Begleiter, um Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und zu befriedigen. Kindzentrierte Beobachtungen sind daher ein ganz wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

 

Ein kleiner Einblick in die Welt der Miniwichtel

Wir verfolgen das Ziel, Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Menschen zu erziehen, die in der Lage sind, ihr volles Potential auszuschöpfen. Daher steht in unserem Alltag besonders die Eigeninitiative der Kinder im Mittelpunkt. Bereits in der Nestchen-Gruppe wird diese bei den Einjährigen, in einer entsprechenden Umgebung, aufmerksam und einfühlsam durch die Bezugspersonen gefördert. 

Je nach Entwicklungsstand erfolgt um den zweiten Geburtstag ihres Kindes ein fließender Übergang in eine der beiden Wichtelgruppen. Feste Rituale wie Mahlzeiten, Spiel- und Ruhezeiten geben ihrem Kind Sicherheit und Orientierung. 

Einige Wochen vor dem 3. Geburtstag planen die pädagogischen Fachkräfte beider Kitas gemeinsam mit ihnen den Übergang in die Kindertagesstätte. 

 

Übergangsgestaltung in Kita 

Der Übergang in unsere Kooperationseinrichtung Kita Wichtelburg, welche sich auf dem gleichen Gelände befindet wie unsere Einrichtung, erfolgt in kleinen Gruppen, individuell dem Entwicklungsstand ihres Kindes entsprechend. Gemeinsam mit den Übergangs-Pädagogen der Miniwichtel und der Wichtelburg, erkunden die Kinder bei ihren Besuchen Raum für Raum der Wichtelburg. Am Anfang unter sich, später in Begleitung des persönlichen Patenkindes aus der Wichtelburg. Hierbei begleiten und zeigen die „großen Burgwichtel“ stolz, „ihrem Miniwichtel“ die zukünftige Kita. Nach und nach wird die Besuchszeit gesteigert und der Pädagoge der Miniwichtel zieht sich langsam und behutsam in dieser Zeit immer weiter zurück. Diese Übergangszeit wird sehr intensiv und individuell von beiden Häuser begleitet. 

Stellen wir in diesem Prozess fest, dass ein Kind für den Wechsel noch nicht gut gerüstet und bereit ist, können bei Bedarf einzelne Kinder bis zu ihrem 4. Geburtstag in unserer Einrichtung bleiben. So bleibt genug Zeit zum flügge werden.

Erziehungspartnerschaft

Die Zusammenarbeit mit ihnen, den Eltern ist uns sehr wichtig. Wir stehen mit ihnen im regelmäßigen Austausch über die Entwicklung ihres Kindes und überlegen gemeinsam, wie ihr Kind bestmöglich unterstützt und gefördert werden kann.

Wir laden sie zu einem regen Austausch ein, in dem sie uns ihre Beobachtungen ihres Kindes in der Zeit außerhalb unserer Einrichtung mitteilen. So können wir gemeinsam die Entwicklungsschritte ihres Kindes besser verstehen und ihr Kind gemeinsam gut begleiten.