Parlamentarischer Abend der Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen in Sachsen-Anhalt
10 Jahre Elbehochwasser boten Anlass, gemeinsam mit Parlamentariern und Innenministerin Dr. Tamara Zieschang das Erlebte Revue passieren zu lassen, damalige Forderungen auf Umsetzung zu prüfen und aktuellen Handlungsbedarf aufzuzeigen.
2013 verwüstete das Elbehochwasser weite Teile von Sachsen-Anhalt. Ohne den Katastrophenschutz wären die Schäden noch dramatischer gewesen. Zugleich hat die Katastrophe gezeigt, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Der Parlamentarische Abend griff das Thema auf und bot Gelegenheit, mit Landtagsabgeordneten und der Innenministerin Dr. Tamara Zieschang ins Gespräch zu kommen. Neben der Ministerin gehörte auch Landtagspräsident Gunnar Schellenberger zu den Gästen.
Vier zentrale Forderungen haben die Hilfsorganisationen, zu den auch die Johanniter-Unfall-Hilfe gehört, während der Veranstaltung den Anwesenden nähergebracht: Diese sind:
- Schaffung einer verstetigten Institution zur zentralen Steuerung der Budgetierung mit transparenten und landesweit geltenden Fördermöglichkeiten für den Katastrophenschutz
- Regelmäßiger Austausch im Rahmen eines Gremiums zwischen den Aufgabenträgern und den durchführenden Organisationen des Katastrophenschutzes unter der Führung der Landesverwaltungsbehörde
- Abbildung einer deutlich engeren Verzahnung der Gesetze und Verordnungen zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz in einem Hilfeleistungsgesetz
- Gesetzliche Verankerung der Helfergleichstellung zur Steigerung der Attraktivität des Katastrophenschutzes.
Andreas Weigel, Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Sachsen-Anhalt und Thüringen, fordert: „Sachsen-Anhalt braucht landesweit auskömmlich finanzierte, verlässliche und transparente Fördermöglichkeiten, um die Ausbildung und Unterbringung der Katastrophenschutzeinheiten sowie die technische Ausstattung und Ausrüstung der Katastrophenschützer qualitativ und quantitativ zu verbessern. Für die zentrale Steuerung der Budgetierung ist aus meiner Sicht die Schaffung einer verstetigten Institution notwendig.“
Hintergrund:
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen in Sachsen-Anhalt ist ein Zusammenschluss zur gemeinschaftlichen Wahrnehmung und Vertretung der Interessen der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, Malteser Hilfsdienst und Johanniter-Unfall-Hilfe. Die LAG HiOrg berät als stimmberechtigtes Mitglied im Landesbeirat für das Rettungswesen die Landessregierung und weitere Organe der Selbstverwaltung in allen Aufgabenbereichen des Bevölkerungsschutzes, des Katastrophenschutzes sowie des Rettungsdienstes.