1952 bis 1959

1952

Peter Graf zu Bentheim Tecklenburg Rheda beteiligte sich in Düsseldorf am Aufbau einer Ortsgruppe. Seine Frau, eine gelernte Krankenschwester führte Erste-Hilfe-Kurse in einer Schule durch. Der notwendige Schriftverkehr, das Ankündigen von Lehrgängen, das Schreiben von Teilnehmerlisten und Nachweisen wurde vom heimischen Wohnzimmer aus erledigt. Auf ähnliche Weise begann die Arbeit in verschiedenen Städten in NRW, ohne das ein übergeordneter Landesverband Anleitung und Führungshilfe leistete.

1953

Hans-Henning Baron v. Fölkersamb wurde zum ersten ehrenamtlichen Landesbeauftragten im Bezirk Nordrhein berufen.

In Bielefeld stellte sich Nikolaus Fürst v. Lieven als erster Landesausbildungsleiter zur Verfügung. In Westfalen wurde Dr. Ottmar Jänichen-Dederstedt erster Landesbeauftragter. Die Entfernungen waren so groß und die Verbindungen so schlecht, so dass man zunächst zwei selbständige Landesverbände in NRW in Leben rief.

1954

Ausgebildete Helfer an die Johanniter zu binden - das war die erste Herausforderung der "Landesleitung". Es war klar, wer selbst gut ausgebildet war, konnte sein Wissen an andere weitergeben. Bei Sportveranstaltungen, Stadtfesten und größeren Treffen der Kirche leisteten die Helfer Sanitätsdienst. So sah man die Johanniter in einer neuen Dienstbekleidung mit Sanitätstaschen im Einsatz - natürlich ohne Entgelt, jedoch hocherfreut, wenn ihr Engagement mit einer Spende für den Verband belohnt wurde. Auch in Krankenhäusern meldeten sich die Johanniter zu freiwilligen Diensten, die gleichzeitig ihrer Weiterbildung dienten.

1955

Es gab zwar noch keine Statistiken, aber es existieren einzelne Aufzeichnungen über zahlreiche Helfer-Einsätze. Es betreuten 15 Helfer der JUH Essen zusammen mit Angehörigen des ASB und des DRK das Pommerntreffen in Essen, beim Rheinischen Turnfest in Bergisch Gladbach mit 20 000 Teilnehmern leisteten 21 JUH-Helfer insgesamt 121-mal Hilfe, in Bochum fanden die Bundestreffen der Oberschlesier und der Landsmannschat Warthe-Weichsel unter Beteiligung von JUH-Helfern statt. Beim Stadtparkfest mit etwa 200 000 Besuchern waren die Helfer der JUH im Einsatz.

1956

Über die Landesgrenzen hinweg unterstützten die Sanitätshelfer aus Düsseldorf ihre Kollegen aus Hessen beim Evangelischen Kirchentag in Frankfurt.

Im gleichen Jahr fand in Köln der Katholikentag mit über 600.000 Teilnehmern statt. Helfer aus Köln, Bergisch Gladbach, Bochum, Essen, Duisburg und Düsseldorf leisteten bei über 500 Einsätzen zusammen mit dem erstmals bei einer Großveranstaltung in Erscheinung tretenden Malteser-Hilfsdienst und dem DRK in den ihnen zugewiesenen Einsatzräumen Erste Hilfe. Durch Berichterstattungen in den örtlichen Zeitungen wurde die junge Hilfsorganisation allmählich bekannt - ein erster Anfang war gemacht.

1957

An der Schule des DRK in Mehlem fanden unter der Leitung eigener Ärzte für die Helferinnen und Helfer aus allen Verbänden mehrstündige Fortbildungslehrgänge statt.

Es erschloss sich eine neue Einnahmequelle für die Johanniter, als sie ab 1957 die Ausbildung in "Häuslicher Krankenpflege" ins Kursangebot aufnahmen. Denn das Land Nordrhein-Westfalen bezuschusste die Lehrgänge mit zehn Mark für jeden Teilnehmer, der den Lehrgang erfolgreich abschloss.

1958

Die Zusammenarbeit in einem Katastrophenfall mit Feuerwehr, Polizei, DLRG und dem Bundesgrenzschutz nahm konkrete Formen an.

Am 22. Juni 1958 stellten die nordrhein-westfälischen Johanniter bei einer Großübung anlässlich des Bundestreffens der Johanniter-Unfall-Hilfe in der Bonner Gronau der breiten Öffentlichkeit ihr Können unter Beweis.

In diesem Jahr wurde von der Johanniter-Unfall-Hilfe Düsseldorf durch ihren Einsatzleiter Wulfdietrich Peltz der Rettungsdienst eingeleitet, da mit Zunahme des Autoverkehrs die Zahl der Verkehrsunfälle stiegen. Herr Peltz bot der Landespolizei einen Unfallhilfsdienst männlicher Johanniter während der Wochenenden und Feiertage auf der Autobahnwache Jägersteg an.

1959

Schon ab Januar 1959 folgten die Helfer auf der Autobahn der zu Unfällen gerufenen Polizei zur Rettung der Verletzten...oder auch zur Bergung der Toten. Wenige Wochen später eröffneten die Johanniter in Duisburg und Oberhausen ebenfalls Unfallhilfsdienste an Autobahnen und konnten besonders während ungünstiger Verkehrsverhältnisse vielen Unfallopfern schnelle Hilfe leisten.