Flexibel und offen
Pandemiebetrieb: Die Johanniter-Kitas in Altena, Iserlohn und Lüdenscheid informieren die Eltern über den Appell des NRW-Ministeriums zur eigenen Kinderbetreuung und gehen vor Ort auf den Bedarf der Familien ein.
„Diese Pandemie ist ein Marathon für Familien“, sagt Stefanie Ueßeler, Regionalvorständin der Johanniter im Regionalverband Südwestfalen. „Eltern erbringen derzeit immens große Leistungen bei der Betreuung ihrer Kinder“, ergänzt sie. Mit ihnen im stetigen Gespräch zu sein, ist daher das Anliegen der Johanniter. Die sechs Kitas der südwestfälischen Johanniter in Altena, Iserlohn und Lüdenscheid haben in der vergangenen Woche den Appell für die eigene Betreuung der Kinder sowie die Kita-Regelungen des NRW-Familienministeriums an die Eltern weitergegeben und ihren Betreuungsbedarf abgefragt.
Intensiver Dialog mit den Eltern
„Unsere Kitas sind offen und gehen auf den Bedarf der Eltern ein. Die Familien können somit abwägen, ob sie ihre Kinder zu uns geben oder zu Hause betreuen“, sagt Regionalvorständin Stefanie Ueßeler. „Wir stehen in allen Kitas im intensiven Dialog mit den Eltern, um ihre jeweilige berufliche und private Situation berücksichtigen zu können“, ergänzt Karola Stracke, Kita-Fachbereichsleiterin der Johanniter in Südwestfalen.
Altena: Viele Fragen beantwortet
In der Johanniter-Kita Zwergenburg in Altena werden derzeit neun von 70 Kindern betreut, im Laufe dieser Woche werden es dann 15 Kinder sein. „Wir haben die Informationen des NRW-Ministeriums weitergegeben und viele Fragen dazu beantwortet“, sagt Kita-Leiterin Karina Lazar. Sie hat bei den Eltern ein großes Einverständnis mit den behördlichen Maßnahmen erlebt: „Viele Eltern organisieren sich die Betreuung ihrer Kinder nun selbst.“ Doch wo immer dies nicht möglich sei, ständen die Fachkräfte für die Betreuung bereit: „Unsere Kita ist offen.“
Altroggenrahmede: Lösungen im Einzelfall finden
Ein großes Entgegenkommen der Eltern beobachtet auch Odette Klenke, Leiterin der Johanniter-Kita Altroggenrahmede in Altena: „Die Eltern gehen mit großer Flexibilität auf die derzeitige Infektionslage ein“, würdigt sie das Engagement der Mütter und Väter. Die Kita zeigt sich ebenfalls flexibel: „Wir sind im ständigen Dialog mit den Eltern und gehen im Einzelfall auf ihren Bedarf ein.“ Wenn Berufstätige die Abholzeit um 13 Uhr nicht einhalten können, kann das Kind eben auch eine halbe Stunde später abgeholt werden. Denn die NRW-Regelung der Minus-Zehn-Stunden könne laut Ministerium bei entsprechendem Personal im Einzelfall flexibel gehandhabt werden. „Wenn Eltern freibekommen, lassen sie ihr Kind zuhause, müssen sie in der Woche darauf arbeiten, kommt ihr Kind wieder zu uns“, erklärt Odette Klenke.
Zeit für Qualitätsmanagement und Konzeption
Untätig sind die Mitarbeitenden der Johanniter-Kitas trotz des Besuchs weniger Kinder jedoch nicht: „Wir bearbeiten unser Qualitätsmanagement, feilen an unserer Konzeption und aktualisieren zum Beispiel derzeit unseren pädagogischen Schwerpunkt der Inklusion“, berichtet die Leiterin der Kita Altroggenrahmede. Beide Johanniter-Kitas in Altena bereiten sich derzeit außerdem auf die Rezertifizierung als Familienzentrum vor.
Lüdenscheid: Empathie und Vertrauen
Von allen Fachkräften ist zudem viel Empathie gefordert: „Wenn ein Kind seine Freundin vermisst, weil sie zuhause bleibt, braucht es von uns in dem Moment viel Zuwendung“, sagt Karoline Messling-Sachs, Leiterin der Johanniter-Kita Louise-Scheppler in Lüdenscheid. In der Einrichtung werden derzeit fünf von 45 Kindern betreut. „Unsere Eltern reagieren sehr verständnisvoll, und wir gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern ein, die die Betreuung in Anspruch nehmen müssen“, erklärt Karoline Messling-Sachs.
„Die Eltern reagieren vorbildlich, und das ist ihnen hoch anzurechnen“, sagt Melanie Langenohl, pädagogische Fachkraft der Johanniter-Kita Abenteuerland in Lüdenscheid. Die Kita wird derzeit von zehn der insgesamt 42 Kinder besucht. „Wir sind da, wenn die Eltern ihre Kinder nicht selbst betreuen können, beruflich eingespannt sind oder Termine haben“, erklärt die Erzieherin. Das über Jahre aufgebaute vertrauensvolle Verhältnis zu den Eltern trage Früchte: „Die Eltern haben Verständnis für unsere Situation, und wir gehen wiederum auf ihre Bedürfnisse ein.“
Iserlohn: Anerkennung der Leistung der Eltern
Gegenseitige Wertschätzung hilft auch den Eltern und dem Team der Johanniter-Kita Löwenzahn in Iserlohn durch die aktuelle Lage. „Der ständige Dialog ist uns wichtig: Sobald wir Informationen der Behörden erhalten, geben wir sie unverzüglich weiter und bieten das Gespräch an“, berichtet Barbara Steinbrink, stellvertretende Leiterin der Kita. Derzeit betreut die Kita Löwenzahn 45 der insgesamt 148 Kinder. „Die Eltern vollbringen in dieser Pandemie eine großartige Leistung“, sagt Barbara Steinbrink. Auch die Kita Löwenzahn bleibe daher gesprächsbereit, um gemeinsam mit ihnen Lösungen für den Einzelfall zu finden. Ebenso ist das in der Johanniter-Kita Spatzennest in Iserlohn: Hier werden in enger Absprache mit den Eltern derzeit acht Kinder betreut.