24.04.2024 | Hochwasserhilfe Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen

Eine Reise in die Zukunft und in die Vergangenheit

Aktionstag der Johanniter-Hochwasserhilfe: Besuch der Lehr- und Lernlandschaft:metabolon und der Aggertalhöhle

Die Johanniter-Hochwasserhilfe hat für 15 Gäste aus dem Hochwassergebiet eine abwechslungsreiche Tour ins Bergische geplant. Los ging es in Lindlar, genauer gesagt in der Lehr- und Lernlandschaft :metabolon. Auf dem 45 Hektar großen Areal rund um einen stillgelegten Müllberg, geht es um Umweltbildung und –forschung.

Der stellvertretenden Bürgermeister aus Lindlar, Armin Brückmann begrüßte alle Anwesenden herzlich und wünschte viel Spaß auf der 90 minütigen Tour über das weitläufige Gelände, welche die Gästeführerin Karin Wedde-Mühlhausen betreute. Vorgestellt wurden nachhaltige Tiny Houses, die von der Technischen Hochschule Köln und dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband auf dem Gelände als Informationszentraum aufgebaut waren. Natürliche Materialien wie Holz und Lehm, ein Gründach aber auch eine Heizungskombination aus neuartigen Fassaden-Solarflachziegeln, PV-Dachmodulen, Kühl- und Heizdeckensegel sowie einer Wärmepumpe waren dort zu sehen. Diese Themen sind für die Teilnehmenden besonders interessant, da sich viele von ihnen mitten im Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe von 2021 befinden.

Weiter ging es den langen Weg hinauf auf den stillgelegten Müllberg. Im Inneren des Berges „arbeitet“ der aufgetürmte Müll weiterhin und produziert so Gase, die zur Energiegewinnung genutzt werden. Unzählige Mülltonnen mit Quizfragen zu Themen rund um Müll, Müllvermeidung und Recycling säumen den Weg zum Gipfel. Der Aufstieg lohnt sich, denn von oben hat man eine tolle Aussicht. Besonders die Kinder hatten sehr viel Spaß bei den Fragen und tobten sich im Nachgang auf den oben gelegten Trampolinen und den Spielplätzen und Rutschen rund um die Anlage aus.

Die Aggertalhöhle in Ründeroth

Aufgrund der Wetterlage musste die Tour durch Lindlar umdisponiert werden. Kurzfristig ging es deshalb zur Aggertalhöhle in Ründeroth. Sie bietet auf einzigartige Weise einen Blick in die Erdgeschichte und somit auf Fossilien aus längst vergangener Erdzeitalter. Eine erfahrene Höhlenführerin begleitete die Gruppe durch die Höhle und offenbart eine Zeitreise bis tief in die Erdgeschichte. Die gewaltigen Kräfte sind spürbar, die das Kalkgestein der ehemaligen Korallenriffe und viele andere Sedimentgesteine des Meeresbodens zu Gebirgen gefaltet und aufgetürmt haben. Der Fossilienreichtum ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass der über der Kalkschicht lagernde Tonschiefer oder Tonstein dem kohlensäurehaltigen Oberflächenwasser den Zugang zur Kalkschicht versperrt. So konnten sich nur an ganz wenigen Stellen Tropfsteine und Sinterüberzüge auf den Höhlenwänden bilden. Damit bietet die Aggertalhöhle in einzigartiger Weise die Möglichkeit, Fossilien einer längst verschwundenen Meeresfauna zu entdecken.

Dieser tolle informative Ausflug mit sehr viel Wissensvermittlung ermöglichte den Gästen eine wertvolle Auszeit vom Alltag im Hochwassergebiet. Der Aktionstag wurde mit Spenden der Aktion Deutschland Hilft unterstützt und ist Teil der mittelfristigen Johanniter-Hochwasserhilfe.