Die Johanniter-Jugendhilfe „Kompass“ richtet ihre Angebote an Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung. Mit diesem Projekt führt die Johanniter-Unfall-Hilfe die langjährige Erfahrung in der freien Jugendhilfe sowie im Betrieb von Kindertagesstätten mit den gewonnenen Erkenntnissen in der akuten und professionalisierten Flüchtlingshilfe zusammen.
Die Jugendhilfe „Kompass“ versteht sich als Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration, um allen Menschen gleichberechtigte Teilhabe an allen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen.
Stationäre Wohngruppe
Zielgruppe der stationären Wohngruppe in Geilenkirchen sind männliche und weibliche Kinder und Jugendliche aus Deutschland sowie Kinder und Jugendliche, die als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in die Bundesrepublik Deutschland eingereist sind.
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden nach abgeschlossenem Clearingverfahren aufgenommen. Das Aufnahmealter der Kinder beziehungsweise der Jugendlichen ist 6 bis 14 Jahre.
Wir bieten insgesamt neun stationäre Plätze an.
Jedem Kinder oder Jugendlichen steht ein Einzelzimmer zu mit mindestens 9 m².
Unsere Kinder und Jugendlichen werden im Wechselschichtdienst 24 Stunden am Tag betreut. Der Personalschlüssel entspricht den Standards der Jugendhilfe und wird je nach Betreuungsrahmen der Zielgruppe angepasst. Der Schlüssel umfasst in der Regel einer Quote von 1:1,8.
Die qualifikatorischen Standards für die hauptberuflichen Fachkräfte der Einrichtung unterliegen dem Fachkräftegebot und sind in §72 Abs. 1 SGB XIII festgelegt.
Die Wohngemeinschaft arbeitet nach dem Bezugsbetreuer/-innen-System.
Bilder aus der stationären Wohngruppe
Verselbständigungsgruppen
Unsere ebenfalls in Geilenkirchen beheimateten Verselbstständigungsgruppen richten sich an Jugendliche sowie Jugendliche mit Fluchterfahrung, die am Übergang zwischen Schule und Beruf stehen, beiderlei Geschlechts.
Mit dem Angebot für die übergangsweise in unserer Einrichtung lebenden Jugendlichen möchten wir junge Menschen ansprechen, die einen Lebensort und eine bedarfsgerechte Betreuung benötigen. Sie können mit Unterstützung durch die Betreuer entsprechend den individuellen Möglichkeiten den Übergang in die Selbstständigkeit planen, vorbereiten und etwaige fehlende Kompetenzen erlernen.
Die Jugendlichen, die für die ambulante Wohngemeinschaft in Frage kommen, haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie ihren Alltag bereits teilweise alleine bewältigen können und auf dem Weg in die Selbstständigkeit in einer Trainings-WG richtig aufgehoben sind.
Grundsätzlich sehen wir Jugendliche für den Rahmen der Trainings-WG geeignet, die in der Regel bei Beginn der Maßnahme mindestens 16 Jahre alt sind.
Wir bieten insgesamt je drei sozialpädagogisch betreute Plätze für männliche und weibliche Jugendliche in einer Verselbständigungsgruppe:
In der Trainings-WG stehen Einzelzimmer für die Jugendlichen zur Verfügung, die eine unterstützende Betreuung in tragfähigen Strukturen benötigen. Das Zusammenleben der Jugendlichen in der Trainings-Wohngemeinschaft, die Gestaltung ihres individuellen Lebensalltags und der Weg in die Selbstständigkeit macht das Besondere unserer Jugendwohngruppe aus.
Unsere Jugendlichen werden je nach Betreuungsaufwand innerhalb eines Tagdienstes betreut. Der Personalschlüssel wird an den Bedarf der Jugendlichen angepasst und entspricht den Standards der Jugendhilfe. Der Schlüssel in unserer Einrichtung umfasst eine Quote von 1:3.
Die qualifikatorischen Standards für die hauptberuflichen Fachkräfte der Einrichtung unterliegen dem Fachkräftegebot und sind in §72 Abs. 1 SGB XIII festgelegt.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe seit dem Jahr 1980. Aufgrund dieses Erfahrungshintergrunds stellen sich die Johanniter als bewährter Partner der landesweiten Jugendämter der aktuellen Notsituation in der Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UmF).
Die Johanniter betrieben und unterstützten je nach Bedarf bis zu 125 Flüchtlingseinrichtungen in ganz Deutschland, darunter auch spezielle Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Mit der Butzbacher Erklärung haben sich die Johanniter im Februar 2016 unter anderem zur Flüchtlingshilfe als humanitärer Aufgabe, zur Integration, gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt, kurz zu einem friedvollen Miteinander aller Menschen in diesem Land bekannt.
Mit dem Leitbild für Jugendhilfeeinrichtungen der Johanniter haben wir uns einer ganzheitlichen Pädagogik verpflichtet, die den Menschen im Mittelpunkt und Jugendliche als einzigartige Persönlichkeiten sieht.
Das pädagogische Konzept und die Leistungsbeschreibung werden bei Platzanfrage zugesendet.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und geben gerne weitere Informationen.