Referierende

Prof. Dr. Christina Schwer
ist Erziehungswissenschaftlerin und Studiengangsleitung des dualen Bachelorstudienganges der Kindheitspädagogik an der EUFH (Europäische Fachhochschule Rhein/ Erft Gmbh, Hochschule für Gesundheit, Soziales, Pädagogik). Sie hat am nifbe (Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung) in der interdisziplinären Forschungsstelle Begabungsförderung, die gemeinsam von der Pädagogin Prof. Dr. Claudia Solzbacher und dem Persönlichkeitspsychologen Prof. Dr. Julius Kuhl geleitet wurde, als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und dort u.a. zum Begriff der professionellen pädagogischen Haltung geforscht. In diesem Projekt wurden historische und aktuelle Zugänge vor allem aus der Pädagogik und der Psychologie zum Thema Haltung beleuchtet und Antworten auf die Fragen zur Entstehung und zur Änderung von Haltung gesucht - insbesondere auch danach, ob Haltung lehr- oder erlernbar ist.
Wenn sich in pädagogischen Institutionen etwas verändern soll, müsse sich die Haltung der Fachkräfte dort ändern, so liest man häufig. Das klingt in unterschiedlichen mehr oder weniger versteckten Appellen z. B. so: "Inklusion ist letztlich eine Frage der Haltung" oder "Der Weg von der Defizit- zur Stärkenorientierung führt über die Haltung der Fachkraft." Haltung sei eben eine Schlüsseldimension, die das Denken von Pädagoginnen und Pädagogen grundlegend präge und jegliches pädagogisch- professionelle Handeln sowie die Entwicklung und das Lernen von Kindern maßgeblich beeinflusse.
Im geplanten Vortrag soll ein theoriebasiertes Verständnis des viel strapazierten, aber nie wirklich definierten Begriffes “professionelle pädagogische Haltung" vorgestellt werden. Grundlage für ein notwendiges “integrationsstarkes Selbst" und damit für eine professionelle Haltung liefern gut ausgebildete Selbstkompetenzen von Pädagoginnen und Pädagogen. Diese Zusammenhänge aufzuzeigen und Vorschläge für den Umgang damit in Kindertageseinrichtungen mit Blick auf Autonomie als Ziel von Bildung und Erziehung zu machen, ist Ziel dieses Vortrags.

Theresa Lill (M.A.)
studierte Pädagogik sowie Theater- und Medienwissenschaft mit Schwerpunkt auf frühkindliche und inklusive Pädagogik. Sie ist Mit-Gründerin der “Qualität in Kitas Onlineakademie GmbH” (QiK Online- Akademie). Als Fachbuchautorin und Fortbildnerin berät und begleitet sie Kindertageseinrichtungen. Ihre Schwerpunkte liegen u.a. im Themenkomplex Wahrnehmung, Beobachtung und Dokumentation.
Die Art und Weise, wie pädagogische Fachkräfte Kinder wahrnehmen, beeinflusst maßgeblich die Beziehungsgestaltung, (Lern-)Situationen und letztlich die Erfahrungen, die die Kinder in der Kita machen.
Wie das individuelle “Bild vom Kind” die Haltung pädagogischer Fachkräfte prägt und welche Rolle es bei der Begleitung von Kindern im Alltag spielt, wird in ihrem Vortrag deutlich.

Caroline Ali-Tani (M.A.)
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Erfurt und arbeitet als Dozentin und Fortbildnerin zu den Themen Inklusion, Vielfalt, Partizipation und vorurteilsbewusster, diskriminierungskritischer Bildung und Erziehung in der Frühpädagogik.
Pädagogische Fachkräfte stehen oft in einem Spannungsfeld zwischen Anspruch und Realität, wenn es um die Frage nach vorurteilsbewusster und diskriminierungskritischer Vorbildfunktion geht. Einerseits sind die Menschen in einer Kindertageseinrichtung, angefangen von den Kindern und ihren Familien bis hin zu den Mitarbeitenden und Kooperationspartnern ein Abbild der Vielfalt unserer Gesellschaft. Gleichzeitig ist die Prägung des persönlichen Wertesystems und der damit verbundenen Haltung immer wieder bedroht von unbewussten Vorurteilen.
Frau Ali-Tani geht in Ihrem Vortrag der Frage nach, wie es gelingen kann, diese "blinden Flecken" bewusst zu betrachten und dadurch eine bewusste professionelle pädagogische Haltung zu entwickeln.

Anja Cantzler
ist Weiterbildnerin, Supervisorin, Autorin und Coach. Ihre Arbeitsweise konzentriert sich auf die Stärken der Mitarbeitenden.
Intensiv hat sich Frau Cantzler mit den unterschiedlichen Eingewöhnungsmodellen auseinandergesetzt. Das gute Ankommen in einer neuen Betreuungssituation trägt wesentlich zu einem erfolgreichen und stressfreien Betreuungssetting bei. Im Rahmen dieses Fachkongresses legt sie den Blick auf die Peergroup-Eingewöhnung, die als Eingewöhnungsmodell die Bedürfnisse der jeweiligen Kinder wie auch die der Bindungspersonen berücksichtigt.
Ein erster Start in den Aufbau einer gelingenden Erziehungspartnerschaft. Was es dabei zu beachten gibt und welche Faktoren unterstützend sind, wird im Vortrag deutlich.