Johanniter unterstützen große Katastrophenschutzübung der EU in Lissabon
Ein verheerendes Erdbeben, ein Tsunami – und mittendrin ehrenamtliche Soforthelfende der Johanniter, die sich bei der großen internationalen Katastrophenschutz-Übung in Lissabon um die medizinische Versorgung der Betroffenen kümmerten.
Ehrenamtliche Soforthelferinnen und -helfer des Emergency Medical Teams (EMT) der Johanniter sind vom 26. bis 31. Januar nach Lissabon gereist, um an der großen Katastrophenschutzübung “EU Modex” teilzunehmen. Die international koordinierte Übung dient dazu, die Einsatzfähigkeit bei humanitären Katastrophen auf internationalem Niveau zu testen und weiterzuentwickeln.
Bei der Übung wurde das Szenario eines verheerenden Erdbebens der Stärke 8,5 Richter-Skala simuliert, welches enorme Schäden und viele verletzte Menschen zur Folge hatte. Zeitgleich traf ein Tsunami auf die Küste des fiktiven Einsatzortes und verschärfte die Einsatzlage. Insgesamt kamen für die Übung 322 Teilnehmende aus sieben Nationen (Niederlande, Spanien, Ungarn, Italien, Spanien, Deutschland, Portugal) zusammen, darunter das Emergency Medical Team der Johanniter, welches die medizinische Versorgung von Betroffenen im Katastrophenfall unterstützte und dabei durch ein mobiles Laborteam des Robert-Koch-Instituts und des französischen Institut Pasteur begleitet wurde.
Das Johanniter Emergency Medical Team, welches durch die Weltgesundheitsorganisation WHO zertifiziert und registriert ist, besteht aus Fachkräften aus den Bereichen Medizin, Logistik, Management Support und Labortechnik. Acht der insgesamt 35 Soforthelfenden des EMT der Johanniter kamen aus Nordrhein-Westfalen.
Vielfältige Einsatzszenarien
Pro Veranstaltungstag übten die Teams an die 200 Einsatzszenarien, bei denen sie beispielsweise die Einsatzfähigkeit ihres Lagers, die Trinkwasseraufbereitung und die medizinische Versorgung der Patienten vor Ort übten, aber auch auf sicherheitstechnische Herausforderungen trafen.
“Ich bin froh, dass wir Johanniter durch diese Übungen, welche durch die Europäische Union finanziert und mit unseren Partnern durchgeführt werden, mithelfen können. Man muss nur Nachrichten lesen oder sehen, um zu wissen, wie notwendig dies ist”, sagt Mario Di Gennaro, Leiter des Kompetenzzentrums Europäischer Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe (EUCC) der JUH.
Das medizinische Soforthilfe-Team der Johanniter ist eine von wenigen in Deutschland anerkannten EMT-Einheiten und erfüllt höchste internationale Standards. Wer sich auch an internationalen Einsätzen im Rahmen des Katastrophenschutzes beteiligen möchte, kann sich als Soforthelfer/in bei den Johannitern ausbilden und registrieren lassen. Die Johanniter haben derzeit ein Emergency Medical Team Typ1 mobile im Rahmen des EU Katastrophenschutzverfahrens registriert. Die Zertifizierung und Registrierung zum Team Typ 1 fixed wird im Laufe des Jahres erfolgen. Dieses wird bei einem offiziellen Hilfeersuchen innerhalb von 48 Stunden in den internationalen Einsatz entsendet.