Drei Jahre Krieg: Hoffnung und Hilfe für die Ukraine
Von Evakuierungen aus Frontgebieten bis zur Integration in Deutschland – Johanniter setzen Hilfe fort

Am 24. Februar jährt sich der Krieg Russlands gegen die Ukraine zum dritten Mal. Mit fatalen Folgen für all diejenigen, die noch in der Ukraine leben, aber auch diejenigen, die auf der Flucht sind und sich an anderen Orten ein neues Leben aufbauen. Die Johanniter unterstützen sie dort, wo sie Hilfe benötigen.
Entbehrungen, Angst und Verlust prägen das Leben insbesondere in den Frontgebieten der Ukraine, die täglichen Luftangriffen ausgesetzt sind: “Die Menschen leben unter teilweise dramatischen Bedingungen”, sagt Florian Beck, Programmreferent der Johanniter für die Ukraine. "Sie verbarrikadieren sich in Kellern oder den Ruinen ihrer Häuser und hoffen, von den Einschlägen verschont zu bleiben.”
Johanniter Projekt "Road of hope – Straße der Hoffnung"
Mit ELEOS, der langfristigen Partnerorganisation vor Ort, führen die Johanniter deshalb das Projekt “Road of hope – Straße der Hoffnung” durch. Helfende bringen Menschen aus grenznahen Dörfern in Regionen tiefer im Landesinneren. Dabei zählt jeder Kilometer. “Die Menschen, die nach drei Jahren Krieg immer noch an der Front leben, sind oft alt und teils auch körperlich nicht mehr in der Lage das Haus zu verlassen. Oder es fehlen schlichtweg die Mittel”, erklärt Florian Beck von den Johannitern. Insgesamt wurden in den letzten sechs Monaten 381 Menschen evakuiert. An ihrem neuen Wohnort erhalten sie Unterstützung mit Nahrungsmittelgutscheinen, Hygienepaketen und bei rechtlichen Fragen, um beispielsweise verlorengegangene Ausweispapiere wiederzubeschaffen.
Überlebenswichtige Hilfe für die Frontgebiete
Neben den Evakuierungen kümmern sich die Johanniter auch weiterhin um die täglichen Bedürfnisse der Bevölkerung in den Frontgebieten. Hier gibt es kaum Strom, fließend Wasser oder eine Heizung. Deshalb bringen unsere Partnerorganisationen weiterhin regelmäßig Hilfsgüter des täglichen Bedarfs in die Dörfer. Vor dem Winter wurden zudem Brennholz, Öfen, Generatoren und Materialien zum Abdichten der Häuser verteilt. Insgesamt haben die Johanniter mit ihren Programmen 280.000 Menschen im Jahr 2024 unterstützt.
Unterstützung der Geflüchteten in Deutschland
Seit Beginn des Krieges hat die Johanniter-Unfall-Hilfe 80 spendenfinanzierte Projekte im Inland für und mit ukrainischen Geflüchteten initiiert. Mehr als 30.000 Geflüchtete erhielten damit langfristig Hilfen beim Ankommen und bei der Integration in Deutschland.
Gleichzeitig unterstützen die Johanniter Städte und Kommunen in ganz Deutschland bei der kurz- und mittelfristigen Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten. Mit dem Betrieb von Erstaufnahme- und Gemeinschaftsunterkünften sowie zusätzlichen Beratungs-, Betreuungs- und Integrationsangeboten begleiten sie neu angekommene Menschen bei ihren ersten Schritten in Deutschland.
Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Malteser Hilfsdienst (MHD) setzen die Johanniter sowohl eine ergänzende soziale Betreuung als auch medizinische Rücktransporte für schwer erkrankte und verletzte Patientinnen und Patienten aus der Ukraine um, die über die medizinsiche Evakuierung der Europäischen Union (MEDEVAC) nach Deutschland gebracht wurden. Das Projekt wird in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union und des Auswärtigen Amts finanziert.
Die Johanniter sind aufgrund des weiterhin hohen Hilfebedarfs auf Spenden für die Ukraine angewiesen. Für die Ukrainehilfe in Nordrein-Westfalen kann hier online gespendet werden.