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Tobias Rodenberg, Menüservice Lieferant, Hamburg

„Ich darf jeden Tag Lichtblicke schenken“

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Tobias Rodenberg.

Seit seinem Zivildienst in der Abteilung Hausnotruf arbeitet der 52-Jährige bei den Johannitern in Hamburg – mit kurzer Unterbrechung. Im Bereich Menüservice hat er seit gut 30 Jahren sein berufliches Zuhause gefunden. Im Interview erzählt er, warum zum guten Service nicht nur die pünktliche Lieferung, sondern auch das Zuhören zählt.


Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Zu den Johannitern gekommen bin ich 1992 durch meinen Zivildienst, den ich im Bereich Hausnotruf geleistet habe. In dieser Zeit, also schon in jungen Jahren, habe ich die Arbeit im sozialen Bereich schätzen gelernt. Nach meinem ‚Zivi‘ arbeitete ich noch kurz bei meinem Ausbildungsbetrieb als Bürokaufmann, und auf einmal war ein Brief von den Johannitern im Briefkasten… Ich sollte mich mal melden! Und dann kam die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, hauptamtlich für die Johanniter zu arbeiten. Sofort habe ich ‚Ja‘ gesagt, und ein paar Tage später war der Vertrag bei mir im Briefkasten. Ab dem 01. April 1995 ging es los mit ‚Essen auf Rädern‘, dem heutigen Johanniter-Menüservice.“

Was machen die Johanniter als Arbeitgeber für dich aus?
„Für mich ist die Arbeit der Johanniter sehr gut und vielseitig. Die enorme Bandbreite an Dienstleistungen und anderen Tätigkeiten regional, im Inland und International beeindruckt mich immer wieder. Wir Johanniter sind überall im Einsatz oder bieten unsere Dienste an und helfen weltweit.“

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„Besonders wichtig ist mir der tägliche Umgang mit verschiedenen Menschen und Persönlichkeiten. Meine Fähigkeiten wie Geduld und Einfühlungsvermögen sind gerade im Umgang mit Seniorinnen und Senioren für den Job sehr gut geeignet. Gerne schenke ich den oft einsamen Senioren über das Telefon einen kleinen Lichtblick oder ein offenes Ohr und lasse etwas Persönliches einfließen, sei es ein Smalltalk über das Wetter oder höre etwas zu.

Hilfreich für meine Tätigkeit ist auf jeden Fall, dass meine Eltern beide ausgebildete Köche sind. Ich habe für den Menüservice nicht nur in der Küche gestanden – ich habe auch das Essen ausgefahren, die Speisekarten kreiert und Touren durch Hamburg und Umgebung geplant. Viele Geschichten, Menschen und schöne Erlebnisse haben meine 29 Jahre beim Menüservice geprägt.“

Gibt es eine besondere Geschichte, die du bei deiner Tätigkeit erlebt hast?
„Eine Geschichte werde ich nie vergessen. Vor etwa 18 Jahren fand mich eine langjährige Kundin so sympathisch, dass sie mich unbedingt mit ihrer Enkelin verkuppeln wollte. Wir trafen uns auch … passte aber nicht.

Oft habe ich in den ganzen Jahren den Satz „Wann kommt das Essen?“ gehört. Mit meiner ruhigen und geduldigen Art beruhige ich meine Kunden: „…das Essen kommt noch!“