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Tina Pötzl, Leiterin der Johanniter-Kita "Kleine Hanseaten" in Lübeck

„Das war definitiv der beste Anruf, den ich jemals erhalten habe!“

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Tina Pötzl.

Tina Pötzl leitet seit April 2024 die Johanniter-Kita „Kleine Hanseaten“ in Lübeck. Die 34-Jährige ist bereits seit 2019 bei den Johannitern und war lange Zeit Leiterin der Kita „Sternschnuppe“ in Stockelsdorf. Im Interview erzählt sie nicht nur, warum sie so gerne bei den Johannitern arbeitet, sondern auch von ihrem besonderen Hobby.


Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Ich habe damals bewusst nach einer Leitungsstelle gesucht – und zwar in einer Kita, die nach dem Konzept von Sebastian Kneipp arbeitet. Ich bin qualifizierte Kneipp-Erzieherin und bin absolut überzeugt von diesem pädagogischen Konzept. Als ich mir beim Gespräch die Kita „Sternschnuppe“ angeschaut habe, wusste ich gleich: Das ist es, was ich will. Die Zusage kam telefonisch und das war definitiv der beste Anruf, den ich jemals erhalten habe! Ich kann mir nicht vorstellen, den Arbeitgeber noch einmal zu wechseln.“

Arbeitest du gerne bei den Johannitern? Wenn ja, warum?
„Ja – hier weiß ich immer, an wen ich mich wenden kann. Das Wir-Gefühl und das Miteinander sind etwas, das die Johanniter auszeichnet. Selbst meine Tochter freut sich über jedes Johanniter-Auto, das sie in der Stadt herumfahren sieht. Dieses Zugehörigkeitsgefühl möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen vermitteln. Wir verbringen die meiste Zeit des Tages bei der Arbeit, daher ist es wichtig, sich auch hier wohlzufühlen. Als Leitung betrachte ich es als meine Aufgabe, genau dafür zu sorgen, und das geht natürlich nur, wenn man das selbst auch so fühlt.“

Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Mal davon abgesehen, dass die Bezahlung im Tarifvergleich sehr gut ist und es viele Zusatzleistungen gibt, ist es vor allem das Gefühl von Zugehörigkeit. Und das ist ja ein Grundbedürfnis, das wir als Menschen haben. Außerdem kann ich hier viele eigene Ideen einbringen und mich selbst verwirklichen.“

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„Genau das. Dass ich frei arbeiten kann und Spielraum für Kreativität habe. Ich führe sehr gerne Menschen und möchte sie dabei unterstützen, sich zu entfalten. Ich möchte Ideen entwickeln und neue Wege aufzeigen – deswegen bin ich auch zu den „Kleinen Hanseaten“ gewechselt, da die Kita noch relativ neu ist. Ich habe den Mitarbeitenden bereits das Kneipp-Konzept vorgestellt und es ist mein Ziel, dass wir vom Kneipp-Bund zertifiziert werden.“

Was macht das Kneipp-Konzept aus?
„Das Gesundheitskonzept nach Sebastian Kneipp umfasst fünf Elemente: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung. Es handelt sich dabei um einen ganzheitlichen Ansatz von Gesundheit: Ein gutes Immunsystem, körperliche Fitness und Widerstandsfähigkeit sind die Grundlage für Gesundheit. Dabei geht es vor allem um Prävention. Die Idee ist, dass die Kinder bereits ganz früh ein Bewusstsein dafür erlangen, was sie selbst dafür tun können, um gesund zu bleiben.“

Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
„Neulich stand ein Blumenstrauß auf meinem Schreibtisch. Eine Kollegin hatte ihn mir mitgebracht – einfach so. Sie hätte die pinken Blumen im Laden gesehen und sofort an mich gedacht. Das zeigt mir, dass sich die Menschen hier in der Kita wohlfühlen und sich gegenseitig wertschätzen.“

„Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten?
„Wir tun nichts, trinken nur Kaffee und spielen ein bisschen mit den Kindern! Das stimmt natürlich nicht. Die Kita ist der erste Baustein des Bildungssystems. Wir bereiten die Kinder für ihren weiteren Weg in der Schule und im Leben vor. Als Kita-Leiterin habe ich zudem nicht nur rein pädagogische Aufgaben. Buchhaltung, Elternarbeit, Verwaltung und vieles mehr gehören auch dazu.“

Du hast ein etwas anderes Hobby – nämlich Powerlifting oder Kraftdreikampf. Was ist das?
„Kraftdreikampf ist eine Sportart der Schwerathletik und hat drei Disziplinen: Bankdrücken, Kniebeugen und Kreuzheben. Beim Wettkampf ist es das Ziel, das größtmögliche Gewicht zu stemmen. Dafür hat man insgesamt drei Versuche.“

Wie bist du dazu gekommen?
„Mein Freund hat mich dazu gebracht. Als er auf einem Auslandseinsatz der Marine war, hat er mir ein Hantelset geschenkt. Das hat mich so begeistert, dass ich dabeigeblieben bin. Im Fitnessstudio habe ich schließlich René Groß kennengelernt, der dreifacher Weltmeister im Bankdrücken ist. Anfang 2023 habe ich sein Angebot angenommen, mich zu trainieren.“

Und dabei bist du ziemlich erfolgreich.
„Ich bin Landesmeisterin 2024 von Mecklenburg-Vorpommern und Norddeutsche Meisterin 2023 – beides im Bankdrücken. In den Wettkämpfen habe ich in meiner Alters- und Gewichtsklasse drei Landesrekorde und einen totalen Rekord aufgestellt. Im Bankdrücken 85 Kilo (2023), im Kreuzheben 145 Kilo (2024), im Kniebeugen 125 Kilo (2024) und total – also alle Disziplinen zusammen – 355 Kilo (2024). Es ist ein toller Sport und ein prima Ausgleich. Ich gehe vier- bis fünfmal die Woche für zwei bis drei Stunden trainieren.“