Startschuss für das Jahresthema

Neues Jahresthema: Ein Blick hinter die Kulissen einer Hilfsorganisation

Landesvorstandsmitglied Sandra Zitzer

Wer anderen Menschen helfen will, findet bei den Johannitern eine sinnstiftende Arbeit bei einer großen Hilfsorganisation: Was macht die Johanniter als Arbeitgeber aus? Mit unserem Jahresthema „Team Johanniter“ wollen wir den Blick auf das richten, was uns einmalig macht: auf unsere Mitarbeitenden. Landesvorstandsmitglied Sandra Zitzer erklärt, warum ihr das so wichtig ist.


„Als Hilfsorganisation mit einem christlichen Leitbild sind wir in besonderer Weise durch unsere Mitarbeitenden geprägt: Sie tragen unseren Geist nach außen in allem, was sie täglich tun, sei es im Rettungsdienst, in der Pflege oder in der Betreuung von Kindern. Auch in der Verwaltung ist dieses besondere Miteinander zu spüren. Es ist ein Wir-Gefühl, das Wissen, dass wir alle zur großen Johanniter-Familie gehören. Auf unserer Jahrestagung Nord in Hamburg im Herbst 2023 haben wir in Vorbereitung auf das Jahresthema 2024 alle Teilnehmenden gefragt, was sie bei den Johannitern hält und was aus ihrer Sicht andere Menschen bei uns hält. Die Antworten sind sehr eindeutig: Es ist das Team, der kollegiale Zusammenhalt. Diese sozialen Faktoren wurden deutlich häufiger genannt als andere Themen, wie die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, faire Rahmenbedingungen durch unser Tarifwerk oder Gestaltungsfreiräume im Job, die ebenfalls für viele der Teilnehmenden eine Rolle spielen. Gleichzeitig haben wir gefragt, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern können, und haben sehr ehrliche Rückmeldungen bekommen, etwa zur Feedback- und Fehlerkultur. Das nehmen wir uns sehr zu Herzen.

Was die Johanniter definitiv besonders macht und uns als Hilfsorganisation von anderen Unternehmen der Privatwirtschaft unterscheidet, ist das tolle Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt! Nur in einer Hilfsorganisation bekommen Mitarbeitende so wertvolle Einblicke in ehrenamtliche Tätigkeitsbereiche wie etwa den Bevölkerungsschutz oder die Seniorenbegleitung, den Hospizdienst oder Trauergruppen wie Lacrima.

Wir werden im Rahmen des Jahresthemas auf Menschen zugehen, die eine besondere Geschichte zu erzählen haben und diese mit anderen teilen möchten. So wollen wir die Gesichter hinter unseren Dienstleistungen zeigen. Außerdem wollen wir mit Jobmythen aufräumen und zeigen, wie erfüllend die Arbeit am Menschen und mit Menschen ist. Der Blick auf unsere Mitarbeitenden bietet für Außenstehende einen Blick hinter die Kulissen einer Hilfsorganisation und in die Aufgaben eines großen Unternehmens der Sozialwirtschaft. Ich bin überzeugt davon, dass das viele spannende, aber auch überraschende Aspekte bieten wird. Ich denke, es ist auch interessant, die Menschen zu zeigen, die im Notfall für ihre Mitmenschen da sind – an 365 Tagen im Jahr und in diesem Schaltjahr natürlich an 366 Tagen! Nicht umsonst verfolgen so viele Personen TV-Formate wie „Lebensretter hautnah“ und vergleichbare Serien. Diese Menschen – unsere Mitarbeitenden – machen im Notfall den Unterschied aus. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, in einem Land zu leben, in dem diesen Menschen ihr Job gleichgültig ist. Mit unserem Jahresthema wollen wir also nicht nur die Wichtigkeit dieser Berufe darstellen, sondern auch für mehr Wertschätzung und Respekt werben. Das scheint leider notwendig zu sein, denken wir nur an die Übergriffe gegenüber Einsatzkräften.

Mir ist das Jahresthema aber auch aus einem anderen Grund wichtig: Als Arbeitgeber mit rund 3.000 hauptamtlich Angestellten allein bei uns im Norden – bundesweit sind es über 30.000 – haben wir eine große gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb befassen wir uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehört, wie viele Menschen denken, jedoch nicht nur die ökologische oder ökonomische Nachhaltigkeit, also ressourcenschonendes und umweltfreundliches Agieren, sondern auch die soziale Nachhaltigkeit als dritte Säule. Zu dieser dritten Säule zählen die faire Bezahlung, die wir mit unserem Tarifwerk erreichen, das Unterstützen gemeinnütziger Projekte, zum Beispiel in unserem Ehrenamt, aber auch die Wahrung der Interessen unser Mitarbeitenden, zum Beispiel durch flexible Arbeitszeiten, gesunde Arbeitsbedingungen oder die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier haben wir bereits viel erreicht, etwa mit unserer betrieblichen Altersvorsorge zur Absicherung nach der Rente, mit unserem betrieblichen Gesundheitsmanagement, mit Angeboten wie dem Jobrad oder, je nach Region, Kooperationen mit Fitnessstudios und Sportangeboten. Wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden zufrieden sind und gern bei uns arbeiten. Das ist unsere Verantwortung als Arbeitgeber: Nur so können sie ihre gesellschaftlich relevanten Aufgaben gut erledigen. Wer sich für die Arbeit in einer Hilfsorganisation entscheidet, tut das bewusst: weil man eine sinnstiftende Beschäftigung ausüben will, weil man anderen Menschen helfen will. Und wir sind sehr stolz auf unsere Johanniter-Familie, unser ‚Team Johanniter‘.“