Leo Prante, stv. Leiter im Fachbereich Ausbildung, Hamburg

Vom Studi-Job zur Berufung: „Hier haben die Arbeit und das Arbeitsleben einen wahren Sinn.“

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Leonard (Leo) Prante.

Seit 2020 ist er Mitglied der großen Johanniter-Familie in Hamburg. Aus dem anfänglichen Nebenjob parallel zum Studium ist eine Berufung geworden: Mittlerweile ist der 30-Jährige stellvertretender Leiter im Fachbereich Ausbildung und verantwortet die Erste-Hilfe-Aus- und Fortbildungen, inklusive Erste Hilfe am Kind und die Ausbildung für Brandschutzhelfende. Im Interview berichtet er, wie es dazu kam.


Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Während meines Jurastudiums gab es Probleme mit der Krankenkasse – war ich bisher über meine Mutter mitversichert, musste ich nun einen Weg finden, aus der teuren Privatversicherung zu kommen. Also sollte es ein Job werden für ‚zwischendurch‘. Viele meiner Freunde waren zu der Zeit im Rettungsdienst tätig, so ist mir die damalige Stellenausschreibung sofort ins Auge gesprungen. Aus dem Zwischendurch sind vier Jahre geworden, und ein Ende ist für mich nicht in Sicht!“

Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Der Gedanke, wieder zum ‚drögen‘ Jurastudium zu wechseln, ist inzwischen nicht mehr vorstellbar für mich. Ich arbeite in einem geilen Team, einer super Abteilung und für ein Unternehmen, wo es nicht um Profit geht. Hier haben die Arbeit und das Arbeitsleben einen wahren Sinn.“

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„In unserer Abteilung sind viele Freiwilligendienstleistende. Mit diesen zu arbeiten, sie auszubilden, sie anzuleiten und Vertrauen aufzubauen und ihre Wege zu begleiten, lässt mich am Zahn der Zeit bleiben und gibt mir täglich so viele unendlich tolle Lebenssichten und –perspektiven. Die Arbeit fühlt sich an wie mein Hobby!“

Hast du eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
„In meiner vierten Woche als Erste-Hilfe-Trainer hatte ein Kursteilnehmer einen Schlaganfall. Sofort habe ich mit dem Kurs die Sofortmaßnahmen eingeleitet. Es war natürlich ein unglaublicher Schock für uns alle. Aber diese Erkenntnis, dass eben genau für solche Notfälle das Erlernen von der lebensrettenden Hilfe so wichtig ist – einfach überwältigend.“

„Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten?
„Egal, wo ich hinkomme – zur Begrüßung heißt es immer ‚Leo ist ja da, nun kann nichts mehr passieren!‘“