Katrin Ancion-Althaus, Betreuungsverein Herzogtum Lauenburg

„Ich habe die Freiheit und Möglichkeit, vieles mitzugestalten.“

Katrin Ancion-Althaus ist Vereinsbetreuerin im Betreuungsverein Herzogtum Lauenburg.

Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Katrin Ancion-Althaus.

Sie ist Vereinsbetreuerin im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost und arbeitet seit Oktober 2021 im Betreuungsverein Herzogtum Lauenburg. Die 46-Jährige steht hilfebedürftigen Menschen zur Seite, die sich um ihre rechtlichen Belange nicht mehr selbst kümmern können.


Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Freunde haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Betreuungsverein Herzogtum Lauenburg von den Johannitern übernommen wurde und nun neu aufgebaut werden soll. Ich habe bereits jahrelang in einem Betreuungsbüro gearbeitet, nachdem ich meine Tätigkeit als Anwältin an den Nagel gehängt hatte. Mich hat es gereizt, etwas ganz Neues von Beginn an zu begleiten.“

Arbeitest du gerne bei den Johannitern? Wenn ja, warum?
„Rechtliche Betreuung ist einfach mein Thema. Es bereitet mir viel Freude in diesem Bereich bei den Johannitern zu arbeiten. Ich habe die Freiheit und Möglichkeit, vieles mitzugestalten. Gleichzeitig ist es immer wieder eine spannende Herausforderung, im noch recht jungen Betreuungsverein neue Wege und Lösungen zu entwickeln.“

Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Die Johanniter sind ein flexibler und familienfreundlicher Arbeitgeber. Für mich als Mutter ist es sehr wichtig, meine Arbeit flexibel einteilen zu können und das ermöglicht man mir hier. Ich lerne immer wieder neue Menschen kennen, die in den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten, denn die Johanniter-Unfall-Hilfe hat eine große Vielfalt durch die vielen verschiedenen Einsatzbereiche. Das bedeutet natürlich auch viele Entwicklungsmöglichkeiten. Einfach grundsätzlich ein guter Laden!“

Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„Ganz eindeutig die Möglichkeit im sozialen Bereich zu arbeiten. Ich kann mein Wissen und Können dafür einsetzen, Menschen ganz direkt zu helfen. Als Anwältin habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass für eine Lösung viele Monate ins Land gehen. Einigen Mandanten ging es nur ums Prinzip. Hier jedoch arbeite ich eng mit den Personen in Betreuung zusammen und kann gemeinsam mit Ihnen Wege für ihre individuellen Bedürfnisse finden.“

 Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
„Zu meinen Aufgaben gehört es auch, mit den ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern zusammenzuarbeiten. Die Ehrenamtlichen investieren viel Zeit, um den hilfebedürftigen Personen zu unterstützen. Eine Ehrenamtliche antwortete mir auf meine Frage, warum sie ehrenamtlich arbeite: „Ich habe so viel Glück im Leben gehabt. Da möchte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben.“ Das fand ich einfach großartig.“

 Job-Mythen: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten?
„Welche Kinder BETREUT ihr denn? Diese Frage wird mir oft gestellt. Viele Menschen wissen nicht, was rechtliche Betreuung bedeutet. Manchmal erinnern sie sich noch an den Begriff der Vormundschaft, den es im Rahmen der rechtlichen Betreuung gar nicht mehr gibt. Der oder die Betreute soll nicht bevormundet werden, sondern unterstützt und begleitet. Es geht darum, in seinem oder ihrem Sinne zu handeln. Die Wünsche des Menschen stehen ausdrücklich im Vordergrund. Ich erlebe bei Vorträgen und in der Sprechstunde außerdem oft, dass viele Menschen nicht wissen, was eine Patienten- oder Vorsorgevollmacht ist. Viele Bürger haben noch keine Verfügungen getroffen. Außerdem gehört es zu meinen Aufgaben zu vermitteln, wie wichtig es ist, dass jeder Mensch sich um solche Angelegenheiten so früh wie möglich kümmern sollte.“