Doreen Börner, Erzieherin in der Johanniter-Kita "Kinnerstuw" in Altenhagen
„Ich bin die, die mit in Pfützen springt und ins Bällebad hüpft.“
Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Doreen Börner.
Erziehung ist genau ihr Ding: Seit 2020 arbeitet Doreen Börner als Erzieherin bei den Johannitern. In der Johanniter-Kita „Kinnerstuw“ in Altenhagen kümmert sich die 48-Jährige nicht nur um die Kleinsten – als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Regionalverband Mecklenburg-Vorpommern Südost setzt sie sich mit viel Leidenschaft auch für die Belange der Kolleginnen und Kollegen ein. Im Interview erzählt sie, was sie motiviert.
Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
„Ich wollte schon immer mit Kindern arbeiten, aber nach der Wende hatte sich viel verändert: Statt Kindergärtnerinnen gab es Erzieherinnen mit einer entsprechenden Ausbildung aber erst nach zweijähriger Pause auf Umstellung. Ich habe stattdessen Köchin gelernt. Das war okay, aber nach einigen Jahren dachte ich: Ist das wirklich alles? Mit 40 Jahren habe ich mich dann doch entschieden, die Ausbildung zur Erzieherin nachzuholen – gegen den Widerstand meines Mannes, denn schließlich fiel mein Einkommen erst einmal viel schmaler aus. Das waren harte drei Jahre. Aber ich wollte es unbedingt! Es ist mein Traumberuf. Im Rahmen der Ausbildung habe ich ein Praktikum in der Johanniter-Kita ‚Regenbogen‘ in Altentreptow absolviert. Meine Prüfung nach dem Jahrespraktikum fiel mitten in die Corona-Zeit, als in den Kitas Ausnahmezustand herrschte und viele Erzieherinnen zuhause bleiben mussten. Meine Chefin meinte, ich könne sofort dort anfangen. Ich habe mich dann später in der Kita ‚Regenbogen‘ beworben, und es hat geklappt. Mittlerweile bin ich in der Johanniter-Kita ‚Kinnerstuw‘, nur ein paar Kilometer entfernt.“
Arbeitest du gerne bei den Johannitern?
„Ja, ich arbeite gerne bei den Johannitern, weil sie ein breites Spektrum an Tätigkeiten bieten und ihre Mitarbeitenden fördern. Die Johanniter engagieren sich in der Betreuung und Pflege von Menschen von Klein bis Groß. Als Mitarbeitervertreterin bekomme ich auch viel aus den anderen Bereichen mit, zum Beispiel aus dem Rettungsdienst, der Pflege oder der Verwaltung. Ich lerne hier noch immer sehr viel.“
Was machen die Johanniter für dich als Arbeitgeber aus?
„Schon in meinem Praktikum hat mir die Kita-Leiterin von den Johannitern viel zugetraut. Ich hatte auch einen guten Draht zu verhaltensauffälligen Kindern. Das hat sie erkannt und mir signalisiert, dass sie das gut findet. Auch als Praktikantin habe ich mich als Teil des Teams gefühlt und eine gute kollegiale Unterstützung erfahren.“
Was magst du an deiner Tätigkeit besonders?
„Erziehung und Kita: Das ist genau mein Ding! Ich bin die, die mit den Kindern in Pfützen springt, die, die im Sandkasten mitspielt und die, die mit ins Bällebad hüpft. In unserer schönen Johanniter-Kita ‚Kinnerstuw‘ darf ich in meinem Traumberuf arbeiten. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Kindern zu helfen, die Welt zu entdecken und gemeinsam mit ihnen auch sich selbst jeden Tag neu zu entdecken. Zurzeit freue ich mich auch darüber, dass ich unseren Kleinen plattdeutsche Begriffe beibringen kann. Das ist ein besonderes Angebot unserer Kita, und es macht viel Spaß, Plattdeutsch zu lernen.“
Hast du in Bezug auf deine Arbeit eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
„Bei einer Sonntagsrunde mit dem Fahrrad habe ich zwei Mütter getroffen, deren Kinder in unsere Kita gehen. Eine stöhnte darüber, dass bald schon wieder Montag sei und das Wochenende vorbei. Ich sagte, dass ich mich schon total auf die Kinder freue und erzählte über Dinge, die ich mit den Kindern machen wollte. Da meinte eine der beiden verwundert: ‚Die freut sich ja wirklich, dass sie wieder arbeiten kann!‘ Und das stimmt!“
„Job-Mythen“: Gibt es bestimmte Klischees zu deinen Tätigkeiten?
„Ich höre häufig das Klischee, dass wir den ganzen Tag nur mit den Kindern spielen, singen und basteln – es klingt fast wie ein Vorwurf. Dabei werden im Spielen, Singen und Basteln so viele Kompetenzen der Kinder von alleine entwickelt und gefördert, wie sonst kaum anderswo! ‚Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben‘, sagte schon Maxim Gorki.“