Arne Voß, Bereichsleiter Ambulante Dienste und Hausnotruf, Kiel
„Für mich ist Wertschätzung gleich Wertschöpfung.“
Im Rahmen unseres Jahresthemas „Team Johanniter“ stellen wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen unserer Hilfsorganisation vor. Wir haben sie gefragt, warum sie bei den Johannitern arbeiten und was ihren Job so besonders macht. Diesmal: Arne Voß. Voß ist Leiter der Bereiche Ambulante Dienste und Hausnotruf im Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West. Der 55-Jährige trägt die Verantwortung für vier Ambulante Pflegedienste, den Hausnotruf und den Einsatzdienst mit insgesamt mehr als 100 Menschen im Haupt- und Ehrenamt. Im Interview berichtet er, warum er als Führungskraft von einer Bank zu einer Hilfsorganisation gewechselt hat.
Welchen Hintergrund bringst du mit?
"Ich war 36 Jahre lang in einer Bank tätig, u.a. in führenden Positionen. Wenn man, so wie ich, lange Führungsverantwortung hatte, ist einem der Umgang mit Menschen nicht fremd. Die größte Herausforderung stellt dann die fachliche Kompetenz dar, wie hier bei den Diensten. Allerdings kann ich diese erlernen, das Menschliche hingegen steckt in einem. Oder sagen wir es so: Wer Führung kann, kann diese Kompetenz auch auf andere Unternehmen übertragen."
Wie bist du zu den Johannitern gekommen?
"Ganz konkret bin ich über die Stellenausschreibung auf die Johanniter gekommen. Dann hatte ich das Glück, dass die Position auf mich angepasst worden ist. So konnte ich von Anfang an meine Stärken einsetzen und den fachlichen Bereich, der mir anfangs fehlte, während meiner Tätigkeit lernen, mit Unterstützung diverser Kollegen vor Ort."
Warum arbeitest du gerne bei den Johannitern?
"Mein Prinzip ist es, dass ich die Stärken andere Menschen fordern und fördern möchte. Bei den Johannitern sehe ich meinen Platz. Ich habe einen Sinn in meinem Tun gefunden, kann Menschen helfen und begeistern sowie meine Berufs- und Lebenserfahrung erfolgsversprechend einbringen. Die Arbeit bringt mir Freude, denn ich darf an der Entwicklung von Menschen teilhaben. Dadurch kann ich für „meinen“ Bereich die Dimension Kunden-Mitarbeitende-Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen."
Hast du in Bezug auf deine Arbeit bei den Johannitern eine besondere Geschichte, die du mit uns teilen möchtest?
"Für mich ist Wertschätzung gleich Wertschöpfung. Bei Menschen, die sich wertgeschätzt fühlen, kommt die Wertschöpfung von ganz alleine, denn sie identifizieren sich mit ihrer Tätigkeit und haben Freude daran. Daher ist es wichtig, Mitarbeitende so einzusetzen, dass sie ihre Stärken nutzen können. Das ist für mich menschenorientiertes Führen.
Als Vorgesetzter versuche ich, einen guten Job zu machen. Das tue ich, indem ich den Kontakt zur Basis halte, beispielsweise fahre ich Touren mit und höre mir die Probleme oder Ideen der Kollegen an. Dann bin ich auf Augenhöhe, das ist mir wichtig. Ein Beispiel: Wir haben das Projekt „Kiel wächst“ initiiert. Im Arbeitskreis sind unterschiedliche Menschen aus meinem Bereich, die aus ihrem jeweiligen Blickwinkel zur Lösung beitragen. Es geht darum, den Fachbereich zu prüfen und zu verbessern, Prozesse oder Abläufe zu optimieren und letztlich die erwähnte Dimension Kunden-Mitarbeitende-Wirtschaftlichkeit langfristig erfolgreich zu machen. Es ist vielleicht ungewöhnlich, die Erfahrungen und Meinungen der Mitarbeitenden aller Ebenen einzubeziehen, aber für mich ist es das einzig Sinnvolle."