"Ich achte auf Kinder"
Seevetaler Johanniter bilden sich zum Thema Kinderschutz fort.
Das Jahr 2018 haben die Johanniter im Norden zum Jahr des Kinderschutzes ausgerufen. Sie greifen damit die bundesweite Johanniter-Kampagne „Ich achte auf Kinder“ auf, die seit 2016 alle Haupt- und Ehrenamtlichen für das Kindeswohl sensibilisieren will. Ziel der Kampagne sind ausdrücklich nicht nur die Kindertagesstätten, sondern alle Bereiche der Organisation: Alle Johanniter sind dazu aufgerufen, ein wachsames Auge auf die schutzbedürftigsten Mitglieder der Gesellschaft zu werfen.
Präventionsarbeit
Helena Hasenkamp, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend und Freiwilligendienste bei den Johannitern, informierte am 25. April 2018 die Seevetaler Johanniter über dieses sensible Thema. Hierbei frischte sie gleichzeitig das Wissen über das bereits 2007 entwickelte !Achtung-Konzept der Johanniter-Jugend zur Prävention von sexuellen Übergriffen in der Jugendarbeit auf.
Kindeswohlgefährdung hat viele Formen – von Vernachlässigung über körperliche oder seelische Misshandlung bis zum sexuellen Missbrauch. Nicht alle lassen sich einfach erkennen und bewerten. Hasenkamp empfiehlt, genau hinzusehen (Erkennen), dem Bauchgefühlt zu vertrauen (Bewerten) und zu handeln (Handeln). „Sandalen im Winter, viel zu kleine Kleidung oder ungepflegtes Äußeres – das können Anzeichen von Vernachlässigung sein“, so Hasenkamp. Hierbei ist es egal, welcher Form von Gewalt das Kind ausgesetzt ist. Ein Hinsehen ist immer wichtig.
Lieber einmal zu oft zum Hörer greifen
Auch die Androhung von Gewalt oder das ständige verbale Abwerten eines Kindes ist psychische Gewalt und gehört zur Kindeswohlgefährdung. Im Zweifel gelte: Lieber einmal zu oft zum Hörer greifen, denn jeder Fall von Kindeswohlgefährdung sei einer zu viel. „Ein afrikanisches Sprichwort lautet: ‚Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.‘ Ich glaube, dass das stimmt: Wir dürfen Eltern und Kinder nicht allein lassen, sondern müssen sie unterstützen, auf sie achtgeben. Kinder sind unsere Zukunft – sie dürfen uns niemals gleichgültig sein.“
Auch Regionaljugendleiterin Marilena Ludwig und ihr Team informierte sich über das Thema Kinderschutz: "Die Kinderschutzkampagne gibt uns wichtige Impulse für die Erwachsenen- und Jugendarbeit in der JUH", sagte die 25-Jährige.