Vorsorge für junge Menschen
11 einfache Tipps für den Notfall

Von Stromausfall-Notfallplänen bis hin zu digitalen Backups: Die Johanniter geben Tipps, damit junge Menschen und Singles in Krisensituationen handlungsfähig bleiben.
Stürme, Stromausfälle, Krisenszenarien – Notsituationen können jederzeit eintreten. Doch gerade junge Erwachsene und Singles denken selten an Vorsorge – zumal in einer kleinen Wohnung wenig Platz für Vorräte ist. Die Johanniter im Landesverband Nord geben Tipps, wie sich diese Zielgruppe einfach und effektiv vorbereiten kann.
„Wer allein lebt oder viel unterwegs ist, braucht eine andere Strategie als Familien. Junge Menschen und Singles sollten wissen: Vorbereitung muss nicht kompliziert sein. Schon kleine Schritte können im Ernstfall viel bewirken“, sagt Nicolas Tobaben, Bereichsleiter Bildung, Integration und Katastrophenschutz bei den Johannitern im Landesverband Nord. „Wichtig ist, sich gedanklich damit auseinanderzusetzen, dass es überhaupt zu einem Szenario wie einem länger anhaltenden Stromausfall kommen könnte. Das ist der erste Schritt, um sich vorzubereiten – in jedem Alter, vor allem aber, wenn man gewohnt ist, alles digital zu machen.“
11 praktische Tipps zur Katastrophenvorsorge für junge Menschen und Singles
1. Notfallkontakte anlegen: Eine analoge Liste mit wichtigen Telefonnummern von Freunden, Familie und Notrufnummern hilft, wenn der Handy-Akku leer ist oder das Netz ausfällt.
2. Kommunikationsplan erstellen: Wie sind Freunde und Familie zu erreichen, wenn das Mobilfunknetz zusammenbricht? Am besten im Vorfeld Notfall-Treffpunkte vereinbaren und Messenger mit Offline-Funktion nutzen.
3. Notfallrucksack packen: Ein Rucksack mit Wasserflasche, Snacks, Kleidung, Erste-Hilfe-Set, persönlichen Medikamenten und wichtigen Dokumenten sollte für den Ernstfall griffbereit sein.
4. Bargeld bereithalten: Junge Menschen zahlen gern per Smartphone oder Karte. Für den Notfall ist es jedoch wichtig, Bargeld bereitzuhalten, falls Bankautomaten, Handynetz oder Kartenzahlung ausfallen.
5. Daten sichern: Wichtige Dokumente und Dateien sind in der Cloud oder auf einem externen Laufwerk vor Überschwemmungen, Brand oder Diebstahl gut geschützt.
6. Stromausfall überbrücken: Geladene Powerbanks, batterie- oder akkubetriebene Lampen, Kerzen, Campingkocher und Solar-Ladegeräte helfen bei längeren Ausfällen.
7. Netzwerk aufbauen: Wer kann im Notfall helfen, wenn man kurzfristig die Wohnung verlassen muss? Nachbarn, Freunde oder Community-Gruppen sind wertvolle Unterstützer, wenn die eigene Familie nicht in derselben Stadt wohnt.
8. Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen: Ein Kurs kann Leben retten – das eigene und das anderer. Die Johanniter bieten online auch kostenlose Erste-Hilfe-Kurse mit Selbstschutzinhalten an, die Menschen auf Krisen- und Katastrophenszenarien vorbereiten. Hier geht es zum Online-Kurs.
9. Mobilitätsplan haben: Funktioniert im Krisenfall das Carsharing oder der E-Roller per App, wenn man schnell die Wohnung verlassen muss? Ist der öffentliche Nahverkehr die bessere Alternative? Oder ist man zu Fuß schneller auf dem Weg in eine Notunterkunft? Wer sich im Vorfeld darüber Gedanken macht, ist im Ernstfall besser vorbereitet.
10. Lebensmittelvorrat clever anlegen: Wer in der Wohnung wenig Platz hat, setzt auf den lebenden Vorrat, statt zu horten. Regelmäßig genutzte Lebensmittel werden nach Bedarf aufgestockt. Das spart Platz und vermeidet Verschwendung. Wichtig: Ausreichend Wasser einplanen! Mindestens zwei Liter pro Tag pro Person, lautet die Empfehlung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
11. Digitale Tools optimal nutzen: Warn-Apps fürs Smartphone wie NINA, KATWARN, WarnWetter, BIWAPP oder die Website des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK.bund.de) informieren zuverlässig über Gefahrenlagen.
„Diese elf Tipps zeigen: Bereits mit minimalen Vorkehrungen kann ich meine eigene Sicherheit erhöhen und bin im Notfall ruhig und handlungsfähig", betont Tobaben. „Und manchmal ist es wichtig, nicht nur digital aufgestellt zu sein, sondern auch eine analoge Lösung zur Hand zu haben – zum Beispiel das gute alte batteriebetriebene Radio, um über die Lage informiert zu bleiben.“
