Drohnen – Unterstützung in kritischen Einsatzlagen
Aus der Luft haben unsere Einsatzkräfte den besseren Überblick: In diesem Beitrag zeigen wir, in welchen Fällen unsere ehrenamtlichen Drohnenstaffeln zum Einsatz kommen, um Leben zu retten.
Sie ist 47 x 58 Zentimeter groß, 3,7 Kilogramm schwer und das neue Einsatzmittel der Führungsgruppe im Regionalverband Harburg. Die Drohne DJI Matrice M30T wurde vollständig durch Spenden finanziert und ergänzt nun die Arbeit im Katastrophenschutz. „Komplexe Einsatzsituationen erfordern umfangreiche Erkundungsmaßnahmen, um Einsatzkräfte optimal und sicher einsetzen zu können. Dabei können Luftbilder wertvolle zusätzliche Informationen liefern und das Lagebild ergänzen“, erklärt Alexander Jansen, Kreisbereitschaftsführer im Regionalverband Harburg.
Die Drohne - korrekt bezeichnet handelt es sich um ein „Unmanned Aerial Vehicle“ (UAV), auf Deutsch „unbemanntes Flugobjekt“ – kann künftig nicht nur bei Naturkatastrophen eingesetzt werden. Prädestiniert ist sie auch für die großflächige Suche nach vermissten Personen und kann so den Einsatz von Flächensuchhunden oder Mantrailern der Rettungshundestaffel optimal ergänzen. „Hunde können bei längeren Einsätzen ermüden und benötigen eine Pause, die Drohne dagegen kann aufgrund von schnellladenden Akkus eine permanent gleichbleibende Leistung bringen“, erklärt Daniel Stappenbeck, Gruppenführer der Führungsgruppe. Denkbar wäre auch die Aufteilung eines Suchgebiets – während die Hunde im Unterholz suchen, entlastet die Drohne durch das Absuchen der Freiflächen.
Bis zu 41 Minuten Flugzeit hat die DJI Matrice M30T und operiert in einer Flughöhe bis 120 Meter. Der bis zu 200-fache Zoom wirkt dabei wie ein Fernglas und kann auch Objekte in großer Entfernung detailliert erfassen. Kurz: Ein Hightech-Einsatzmittel, das nur mit Bedacht und Umsicht eingesetzt werden soll und immer auf Sichtweite geflogen wird. Die acht ehrenamtlichen Helfer des Drohnenteams absolvierten im Vorfeld eine umfangreiche theoretische Schulung für den Einsatz im BOS-Umfeld (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben).
An jedem Drohneneinsatz sind mindestens drei Personen beteiligt: ein verantwortlicher Truppführer, ein Pilot, der die Drohne steuert, und ein Luftraumbeobachter, der für das Gefahrenmanagement zuständig ist. Alle drei Personen sind in den jeweiligen Bereichen gesondert geschult. „Die Drohne bietet uns im Einsatz ganz neue Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Lageerkundung bei Großschadensfällen oder zur Beobachtung von Waldbränden, Überschwemmungen oder Unfällen in unwegsamem Gelände. Doch auch die Suche von versteckten Rehkitzen vor Mäharbeiten auf Feldern ist möglich“, sagt Stappenbeck.
Auch in den Kreisen Nordwestmecklenburg und Vorpommern-Rügen wirken Johanniter-Drohnenstaffeln ehrenamtlich im Katastrophenschutz mit. Im Landkreis Vorpommern-Rügen wird sie beispielsweise bei der Vermisstensuche, der Erkundung schwer zugänglicher Gebiete wie der Steilküste Rügens und der Unterstützung bei Naturkatastrophen oder Waldbränden eingesetzt.
Alle Drohnenstaffeln sind jederzeit einsatzbereit und werden im Ernstfall über die Leitstellen von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder entsprechende Behörden alarmiert.
Mehr über die Johanniter-Drohnenstaffel in Nordwestmecklenburg erfahren Sie hier.