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13.04.2021 | Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West

Johanniter-Lesehunde bereit für Schuldienst auf Sylt

Gleich zwei Retriever haben ihre Prüfungen bestanden und können jetzt in Schulen auf der Insel arbeiten. Es sind die ersten Lesehunde im Landesverband Nord der Johanniter.

Penny und Ryana

Lesehundeteams werden in Schulen eingesetzt, um leseschwachen Schülern und Schülerinnen dabei zu helfen, positive Leseerfahrungen zu machen und ihre Lesefähigkeiten zu verbessern. Auf Sylt starten jetzt die Johanniter mit zwei frisch ausgebildeten Lesehunden.

„Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich Angst und Stress reduzieren und sogar die Lernbereitschaft steigt, wenn Kinder einem Hund vorlesen. Dabei sind Lesehunde aber nicht als Therapiehunde zu verstehen“, sagt Kay Bahnsen. Der Leiter der

Rettungshundestaffel Sylt hat mit seinen beiden Golden Retrievern Ryana und Penny die Ausbildung zu Lesehunden absolviert. Ein Lesehundteam bei den Johannitern besteht jeweils aus einem Lesehund und einer ehrenamtlichen Lesehundbegleitung.

Lesehunde werden eingesetzt, wenn Kindern das (Vor)Lesen schwerfällt und sie Angst vor Versagen oder Misserfolgen dabei haben. Der ausgebildete Hund „hört konzentriert“ zu, verzieht keine Miene und kritisiert nicht. „Allenfalls kann der Hundeführer leichte Verbesserungen vornehmen oder auch loben, indem er die die Signale des Hundes dafür nutzt; beispielsweise dass der Hund mit dem Schwanz wedelt, weil er das Gelesene ganz toll findet; oder dass er verdutzt guckt, weil er das Wort nicht verstanden hat“, erklärt Bahnsen das Vorgehen. Diese positive Motivation sorgt in der Regel dafür, dass die Kinder wieder entspannt (vor)lesen und sich stärker am Unterricht beteiligen.

Bevor ein Lesehundteam eingesetzt wird, durchläuft es eine Ausbildung. Bahnsen und seine Hunde haben diese beim Johanniter-Regionalverband Potsdam-Mittelmark-Fläming absolviert. Hierfür haben sie am Seminar „’Hunde in der tiergestützten Intervention’ nach dem Konzept von R.E.A.D. Reading Education Assistance Dogs USA“ teilgenommen und sich zertifizieren lassen. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil und die Hunde müssen zudem einen Wesens- und Eignungstest machen. Dabei wird zum Beispiel getestet, wie sie auf laute Geräusche reagieren, was passiert, wenn sie bedrängt werden, und ob sie die wichtigsten Grundbefehle kennen.

„Schulen, die einen Johanniter-Lesehund für ihre Schüler benötigen, können gerne Kontakt zu uns aufnehmen“, sagt Bahnsen, der ehrenamtlich arbeitet.