14.02.2023 | Regionalverband Harburg

Zwei geprüfte Spürnasen aus Salzhausen

Jule und Sam haben gemeinsam mit ihren Hundeführern die Rettungshundeprüfung für die Flächensuche bestanden. Damit verfügt die Rettungshundestaffel des Regionalverbands Harburg über fünf geprüfte Hunde.

Anja Lütchens (links) mit Border Collie Mix Jule und Ann-Kathrin Diercks mit Mini Australian Shepherd Sam bestanden die Rettungshundeprüfung für die Flächensuche.
Anja Lütchens (links) mit Border Collie Mix Jule und Ann-Kathrin Diercks mit Mini Australian Shepherd Sam bestanden die Rettungshundeprüfung für die Flächensuche.

Flächensuchhunde werden immer dann eingesetzt, wenn große Flächen oder unwegsames Gelände wie Wälder, Schluchten oder Flussufer nach einer oder mehreren vermissten Personen abgesucht werden müssen. Für die Prüfung, die an einem Tag absolviert wird, reisten Anja Lütchens mit Border Collie Mix Jule und Ann-Kathrin Diercks mit Mini Australian Shepherd Sam sowie ihre Betreuer nach Schleswig.

Die Prüfung umfasste einen Theorieteil, bei dem Fragen zu Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Tier, Wetterkunde, Karte und Kompass beantwortet werden mussten. Beim Verweistest mussten die Fellnasen den Prüfern zeigen, wie sie eine vermisste Person anzeigen. Bei dem nachfolgenden Gehorsamkeitstest kam es auf das gute Zusammenspiel der Teams an. Geprüft wurde unter anderem, ob der Rettungshund auf Kommandos korrekt reagiert und seinem Hundeführer auch ohne Leine folgt.

30.000 Quadratmeter in 20 Minuten

Im Gelände fand schließlich die Flächensuche statt. Das Szenario: Ein Heißluftballon mit vier Personen war in einem Waldstück bei Schleswig abgestürzt – die „Verletzten“ mussten aufgrund von Minustemperaturen so schnell wie möglich gefunden werden. Das Suchgebiet umfasste etwa 30.000 Quadratmeter, in dem die ehrenamtlichen Verletztendarsteller versteckt waren. Jule und Anja Lütchens sowie Sam und Ann-Kathrin Diercks fanden die „Verletzten“ innerhalb der vorgegebenen 20 Minuten. Dabei hatte Staffelleitung Anja Lütchens eine besondere Herausforderung zu meistern, denn sie ist nicht Halterin von Jule. „Jules Frauchen ist leider verletzt und konnte die Prüfung im Gelände nicht absolvieren. Damit Jule, die bereits geprüfter Rettungshund ist, weiterhin einsatzfähig ist, bin ich mit ihr in die Prüfung gegangen“, sagt Anja Lütchens, die nun mit Jule ein geprüftes Hund-Mensch-Team bildet.

Über die Arbeit mit Rettungshunden

Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate aufgefrischt werden muss.