31.01.2023 | Regionalverband Harburg

Krisenintervention war im Jahr 2022 insgesamt 143 Mal im Einsatz

Ehrenamtliches Team betreute mehr als 520 Personen, die völlig unerwartet einen Angehörigen verloren haben oder Augenzeugen eines schweren Unfalls waren.

Sie sind da, wenn Menschen den Boden unter den Füßen verlieren: Die Ehrenamtlichen des Johanniter-Kriseninterventionsdienstes begleiten Angehörige nach unerwarteten natürlichen Todesfällen, Suiziden oder Unfällen. Im Jahr 2022 haben die Helfenden aus dem Regionalverband Harburg 143 Einsätze absolviert und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr (2021: 129). Insgesamt betreute das Team 526 Personen, zehn Mal waren mehrere Teams zeitgleich im Einsatz.

Die Ehrenamtlichen bringen Zeit mit

Seit Gründung des Kriseninterventionsteams 2011 gab es fast jedes Jahr eine Steigerung an Einsätzen. „Die Krisenintervention bei Bedarf hinzuzuziehen ist für den Rettungsdienst zunehmend üblich“, erklärt Ingo zum Felde, Leitung der Krisenintervention der Harburger Johanniter. Die Ehrenamtlichen bringen vor allem eins mit: Zeit. „Wir begleiten die Klienten zwischen einem und drei Stunden. Mit Fahrt und Nachbesprechung dauert ein Einsatz im Schnitt vier Stunden."

An der Art der Einsätze hat sich im Laufe der Jahre nach Beobachtung der Ehrenamtlichen wenig verändert: Am häufigsten im Jahr 2022 im Einsatz war die Gruppe aufgrund von Tod in der Häuslichkeit (66 Fälle), zur Betreuung von Angehörigen oder Augenzeugen nach Unfällen (27) oder Suizid eines Verwandten (18 Fälle). In 13 Fällen fand eine Einsatznachsorge statt. Dabei werden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nach besonderen Einsätzen begleitet, um das Erlebte einzuordnen und zu verarbeiten.

„Ersthelfer für die Seele“

In den ersten schwierigen Stunden sind die Ehrenamtlichen für die Hinterbliebenen da, hören zu, geben Halt und helfen den Menschen, sich zu sortieren und wieder handlungsfähig zu werden. Sie können als „Ersthelfer für die Seele“ allein schon durch ihre Anwesenheit und die Bereitschaft zuzuhören viel Entlastung geben.

Das Team der Krisenintervention hat 28 Mitglieder. Alle arbeiten ehrenamtlich, haben einen anderen Beruf, dem sie nachgehen und können trotzdem eine 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr sicherstellen. Damit sie helfen können, haben die Ehrenamtlichen eine umfassende Ausbildung bei den Johannitern absolviert und sind auf verschiedenste Situationen vorbereitet. Im Frühjahr startet eine neue Ausbildung, daran Interessierte können Kontakt aufnehmen unter: harburg(at)johanniter.de

Mit einer Spende kann die ehrenamtliche Arbeit der Johanniter unterstützt werden, Verwendungszweck „Krisenintervention“ IBAN: DE36 3702 0500 0004 3245 20 bei der Bank für Sozialwirtschaft.