Rettungshundeprüfung unter Corona-Bedingungen: Drei Teams haben bestanden
Wenn Menschen vermisst werden, sind oftmals die Spürnasen der Rettungshunde gefragt. Eine Prüfung für Trümmersuchhunde fand am 18. Oktober 2020 in Geesthacht statt.
Wenn Menschen vermisst werden, sind oftmals die Spürnasen der Rettungshunde gefragt. Deshalb haben sechs Teilnehmerinnen am 18. Oktober in Wiershop bei Geesthacht an der zentralen Prüfung für Rettungshundestaffeln teilgenommen. Drei der sechs angemeldeten Hund-Mensch-Teams der Johanniter haben bestanden. Sie sind somit für Such- und Rettungseinsätze zugelassen.
Johanniter-Rettungshundestaffeln aus ganz Deutschland – von Stralsund über Nordbrandenburg bis Aachen – hatten ihre Teams entsendet. Menschen und Tier mussten im Vorfeld hart trainieren, denn die Durchfallquote liegt bei etwa 50 Prozent. In der Region Geesthacht in Schleswig-Holstein meisterten drei Teilnehmerinnen die Trümmersuche in der die Rettungshundeprüfung. Sie können nun als ausgebildete Rettungshundeteams zum Beispiel nach Erdrutschen bei der Suche nach Verschütteten eingesetzt werden.
„Die diesjährige Rettungshundeprüfung war etwas ganz Neues“, betont Sven Wandscher, Staffelleiter der Johanniter-Rettungshundestaffel in Hamburg. „Eine besondere Herausforderung war die Durchführung der Prüfung unter Bedingungen und Auflagen zum Schutz vor der Pandemie“, so Wandscher. „Die gesamte Anzahl von Menschen zum Prüfungsablauf war auf 20 Personen beschränkt. Mindestabstände mussten eingehalten werden und die schriftlichen Prüfungen wurden von den Prüflingen im eigenen PKW abgehalten.“
„Dank der Hilfsbereitschaft der Abfallverwertung- und Recyclingfirma Buhck Umweltservices GmbH, die uns ihr komplettes Gelände präpariert und zur Verfügung gestellt hat, sowie Sachspenden der Firma Fressnapf, konnten wir auch dieses Jahr die Prüfung für Trümmersuchhunde anbieten.“
Prüfung für Zwei- und Vierbeiner
Die Ausbildung zum Rettungshundeteam dauert rund zwei Jahre, die Prüfung muss alle 18 Monate aufgefrischt werden. Diese beinhaltet theoretischen Tests der Hundeführer mit Fragen zur Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Tier, Wetterkunde, Karte und Kompass. Anschließend sind die Mensch-Hund-Teams gemeinsam gefordert, Verweis und Gehorsam zu beweisen. Die Prüflinge müssen auf einem 1.000 Quadratmeter großen Trümmergelände die Suche von vermissten Personen unter realitätsnahen Bedingungen zeigen. Im Verweistest zeigen die Hunde ihrem Hundeführer an, dass sie eine Person gefunden haben, ohne diese zu bedrängen. Die ehrenamtliche Johanniter-Rettungshundestaffel aus Hamburg im JUH-Regionalverband Hamburg hat das umfangreiche Prüfungswochenende ausgerichtet.
Über die ehrenamtliche Rettungshundearbeit:
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Sie werden über die jeweilige Leitstelle angefordert, wenn es darum geht, Vermisste oder Verunglückte zu finden. Ein Rettungshund kann 40 Helfer ersetzen: In nur 20 Minuten sucht er bis zu 30.000 Quadratmeter ab. Die Arbeit der Rettungshundestaffeln erfolgt ehrenamtlich und ist auf Spenden angewiesen.