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19.03.2025 | Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West

Kunstausstellung „Gestrandet in Kiel“ eröffnet

Vor rund 60 geladenen Gästen ist am 18. März 2025 die Kunstausstellung „Gestrandet in Kiel – Lebenswelten von Geflüchteten“ eröffnet worden.

Foto: Abier Jamos, Leiterin der Kunstprojektes der Landesunterkunft, vor Portraits der Künstlerinnen und Künstlern im Pop-Up Pavillon Kiel.

Zu der Vernissage im Pop-Up Pavillon Kiel sind neben den Künstlerinnen und Künstlern auch Mitarbeitende aus der Landesunterkunft Kiel, aus der Kommunal- und Landespolitik, von Hilfsorganisationen sowie weiteren mit Zuwanderung und Unterstützung von Geflüchteten beauftragten Institutionen gekommen. Sie haben sich beeindruckt von der Kunstausstellung gezeigt und es fand ein reger Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern statt.

Diese haben in Kunstwerken und Fotografien ihre Fluchtgeschichten verarbeitet und geben authentische Einblicke in ihre persönlichen Gedanken sowie in die Existenz- und Erfahrungsräume von Geflüchteten. „Wir freuen uns, zeigen zu können, dass das ‚Sich-auf-die-Flucht-Begeben‘ und das ‚Finden-von-Zuflucht-in-der-Fremde‘ keine Phänomene unserer Zeit oder unseres Landes sind“, sagt Christian Pagel, Mitglied im Regionalvorstand Schleswig-Holstein Nord/West der Johanniter. Ermöglicht werden solle eine empathische Begegnung mit Geflüchteten in der heutigen Zeit, in der gesellschaftliche Vielfalt und Integration immer wieder herausgefordert werden.

In der Landesunterkunft Kiel, in der die Kunstschaffenden leben oder arbeiten sind die Johanniter mit dem Betreuungsverband betraut. Dieser wird von Daniel Jäger und Michaela Tudorache geleitet. „Wir haben hier einen Ort für Menschen geschaffen, an dem sie sich sicher fühlen und nach vorne schauen können“, sagen die beiden.

Abier Jamos, die selber aus Syrien stammt und ebenfalls drei Werke ausstellt, leitet das Kunstprojekt in der Landesunterkunft. Im Team sei die Idee zu dem Projekt und zur Ausstellung „Gestrandet in Kiel – Lebenswelten von Geflüchteten“ entstanden. Es sei schon etwas Besonderes, sich mithilfe der Kunst zu öffnen und sein Werk dann auszustellen, betont Jamos. 

Entstanden ist die Ausstellung mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein. Dessen Direktor Dirk Gärtner sagt: „Die Wahrnehmung von Flüchtlingen hat sich in der aktuell aufgeheizten Debatte bedenklich verengt. Umso wertvoller sind Ausstellungen wie diese. Mit ihrer Kunst machen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Landesunterkunft als Menschen mit ihren ganz individuellen Wünschen, Träumen und Sichtweisen erkennbar. Das ist eine Bereicherung.“

Die Kunstaustellung wird durch weitere Veranstaltungsformate begleitet. Sie ist noch bis 29. März 2025 geöffnet, jeweils von Montag bis Samstag in der Zeit von 11:00 bis 18:00 Uh, der Eintritt ist frei. Vervollständigt wird sie durch eine Reihe von Vorträgen und Austauschformaten zu zentralen Themen wie Fluchtgeschichten, historischen Fluchtbewegungen in Schleswig-Holstein oder einem Blick auf Kiel. 

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