Austausch mit der Techniker Krankenkasse
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse Thomas Ballast war zu Gast beim Ambulanten Pflegedienst Lübeck
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in der ambulanten Pflege? Welche Chancen bringt die Digitalisierung? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen? Diese und weitere Fragen waren Gegenstand eines Gesprächs mit Thomas Ballast und Dr. Thomas Nebling. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse und sein persönlicher Referent waren zu Gast beim Ambulanten Pflegedienst Lübeck.
In der vergangenen Woche hatte der Ambulante Pflegedienst Lübeck einen ungewöhnlichen Hospitanten zu Gast: Thomas Ballast, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, hatte sich mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Verbindung gesetzt, um sich ein Bild vom Arbeitsalltag in der ambulanten Pflege zu machen. Er mache sich viele Gedanken über den Fachkräftemangel und wolle dazu beitragen, die positiven Seiten des Pflegeberufs in der öffentlichen Debatte aufzuzeigen. Der Tag in Lübeck startete daher für ihn mit einer Tour zu den Kundinnen und Kunden.
Pflegeberuf in der öffentlichen Wahrnehmung
„Wir haben uns über die Anfrage der Techniker Krankenkasse gefreut und begrüßen es sehr, wenn es darum geht, den Pflegeberuf in der öffentlichen Wahrnehmung aufzuwerten“, erklärt Yonathan Arnold, Bereichsleiter Soziale Dienste im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost. Gemeinsam mit Karina Ristau und Sandra Heinrich, Leiterin und stellvertretende Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes Lübeck, nahm er im Anschluss an die Tour die Gelegenheit für ein Gespräch mit Thomas Ballast wahr. Auch Sarina Mozek, Bereichsleiterin Soziale Dienste des Regionalverbandes Hamburg, nutzte die Gelegenheit für einen Austausch.
„Natürlich haben wir sehr viel über das Thema Personal und Fachkräftemangel gesprochen. Insbesondere die Ausbildung der Hilfskräfte lag mir als Thema am Herzen“, ergänzt Arnold. „In den Bundesländern ist diese sehr unterschiedlich geregelt und die unzureichende Refinanzierung ist problematisch.“ In dem Gespräch wurden zudem die Themen Personalbindung, Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse der Pflegeeinrichtungen angesprochen.
Digitalisierung in der Pflege
„Wir sind sehr gut im Bereich Digitalisierung aufgestellt. Das bringt uns nicht nur qualitativ in unserer täglichen Arbeit voran, es fördert sicherlich auch die Bindung der Mitarbeitenden. Mit digitalen Touren- und Dienstplänen, vor allem aber mit der digitalen Pflegeplanung und -dokumentation entlasten wir sie“, erklärt Arnold und ergänzt: „Nur so können wir den Fokus auch auf das legen, was unsere eigentliche Arbeit ausmacht, nämlich die Arbeit am und mit dem Kunden.“ Gerade die digitale Pflegeplanung und -dokumentation ist mithilfe der Unterstützung der bundesweiten IT-Strukturen innerhalb der Johanniter-Unfall-Hilfe überhaupt erst möglich gemacht worden. „Das können viele kleinere Anbieter ambulanter Pflege nicht so einfach auf die Beine stellen.“
Weitere Themen des Gesprächs waren außerdem die Auswirkung der demographischen Entwicklung auf das Angebot und die Finanzierung der Pflegeleistungen. „Immer mehr Pflegebedürftige treffen auf eine abnehmende Zahl von Arbeitskräften und Beitragszahlenden. Auch in unserer Wahrnehmung ist die Anzahl der Anfragen deutlich gestiegen. Immer öfter sehen sich Angehörige leider damit konfrontiert, nur schwer einen Pflegedienst zu finden.“