Zukunftstag bei den Johannitern in Weser-Ems
Einblicke in Rettungsdienst, Kita-Alltag und mehr in den Ortsverbänden


Marie Charlotte Bruns steht versunken ins Gespräch mit einer Gruppe kleiner Kinder an der Korbschaukel und bringt das Spielgerät behutsam in Schwung. Die 12-Jährige kann sich gut vorstellen, die Laufbahn als Erzieherin einzuschlagen, sagt sie. Erstmal steht aber das Abitur an. Die nächsten Jahre will sie nutzen und Informationen sammeln, wo es beruflich mal hingen könnte. Den Zukunftstag nutzt die Schülerin genau dafür. Vergangenes Jahr schnupperte sie einen Tag in die Arbeit eines Labors hinein, dieses Jahr lernte sie den Kita-Alltag kennen. Marie Charlotte war eine von drei Tagespraktikantinnen in der Kindertagestätte Hellerheide der Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Oldenburg am Donnerstag, 3. April. Auch für Greta Griczan war es schon der zweite Zukunftstag. Letztes Jahr war sie in einer Tagesstätte für Hunde. Das Soziale scheint ihr zu liegen. Das Vertrauen der Kinder hat sie schnell gewonnen. Morgens hatten die Kleinen noch gefremdelt, erzählt die Schülerin. Doch am Mittag sitzen sie um die 14-Jährige auf dem Boden und hören gespannt zu, während sie vorliest. „Sie stellen ganz viele Fragen“, strahlt das Mädchen. Schwester Louisa ist in der gleichen Gruppe und zählt eine lange Liste von Aktivitäten auf, die die beiden Schwestern schon durchlaufen haben an diesem Tag. Spielen, turnen, frühstücken und mehr. Für die Zehnjährige eine große Freude: „Ich mag Kinder sehr gern und hätte Lust mit ihnen zu arbeiten.“ Der Erzieherberuf ist ein sehr wichtiger, stimmen die Schwestern überein. Genau das war es, was Kita-Leitung Jens Kühnert an diesem Tag vermitteln wollte: „Wir wollen an diesem einen Tag wirklich vermitteln, was der Beruf beinhaltet, wer wir Johanniter sind und welche Möglichkeiten wir bieten.“ Dafür hat Kollegin Janna Schuster einiges an Arbeit investiert und Handreichungen und ein kleines Andenken in Form einer Johanniter-Tasche mit Informationsmaterial und kleinen Geschenken vorbereitet. Kühnert wünscht sich, dass der Tag lange in den Schülerinnen nachhallt und sie für den Beruf begeistert. Kühnert freut sich über das Interesse der Jugendlichen und berichtet, dass deutlich mehr Interessierte für den Zukunftstag anfragt hatten als Plätze vorhanden waren.
15 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 16 Jahren aus Garrel, Bösel, Oldenburg, Friesoythe, Cloppenburg, Edewecht, Rastede, Großenkneten, Lohne und Bassum verbrachten den Zukunftstag bei den Johannitern in Garrel. Der 14-jährige Teilnehmer Linus Otten hatte mit Ausbildungsleitung Jan Ferneding das Programm ausgearbeitet. Herausgekommen ist ein Tag voll mit Infos zu Aufbau und der Geschichte der Johanniter-Unfall-Hilfe, Einblicke in die Arbeit, Tätigkeitsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten, Vermittlung von Kenntnissen zum Vorgehen im Notfall wie dem Bodycheck nach Traumaereignissen, der stabilen Seitenlage und Reanimationsmaßnahmen. Ein Höhepunkt war die Besichtigung des N-KTW. Als Abschiedsgeschenke gab es Postkarten und Johanniter-Sonnenbrillen. Fernedings Fazit: „Alle Kinder und Jugendlichen waren sehr zufrieden und auch mir hat der Tag sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht konnten sie für ein Ehrenamt oder eine Ausbildung begeistert werden.“
Der Ortsverband Aurich begrüßte drei Kinder. Sie wurden mit den wichtigsten Fakten rund um den Rettungsdienst vertraut gemacht. Auch ein leckeres Frühstück gehörte zum Programm, das Besa Janßen geplant hat. Auch im Fachbereich Notrufdienste, gemeinsam mit dem Ortsverband Stedingen und der Offshore-Abteilung wurde der Zukunftstag in Elsfleth durchgeführt. Organisatorin dort war Carola Heidenreich.
In Ahlhorn nahmen drei Helfende drei Kinder in Empfang und stellten zum Einstieg den Ortsverband vor inklusive Besichtigung der Rettungswache und Rettungswagen. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es an die Praxis. Die Kinder lernten Blutdruck- und Pulsmessen, das Atemwegsmanagement, das Versorgen einer kritisch blutenden Wunde und die Etablierung eines peripheren Venenkatheters („Tropf“) nach Einweisung und Erklärung. Im Anschluss zeigten die Helfenden den Kindern die verschiedenen Möglichkeiten der achsengerechten Patientenumlagerung und die Benutzung der Vakuummatratze. Das Team aus Larissa Schmidt, Luick Schoone und David Jordan verabschiedete drei bestens gelaunte Kinder: „Es war ein spaßiger Tag mit vielen Einblicken in die Arbeit des Rettungsdienstes und wir hoffen, dass sich die Kinder, die an diesem Tage super mitgemacht haben, nach der Schule für den Rettungsdienst entscheiden! Vielen Dank!“