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16.07.2024 | Dienststelle Ortsverband Aurich

Wettergott zeigt die Rote Karte

Erstes Fußballturnier der Auricher Unterkünfte für Geflüchtete punktet mit Stimmung - muss aber wegen schlechtem Wetter abgebrochen werden

Da half alles Herzblut nichts: Das erste Fußballturnier der Geflüchteten-Unterkünfte der Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Aurich und der Kreisvolkshochschule Aurich am Samstag, 13. Juli fiel sprichwörtlich ins Wasser. Ein Spiel konnte stattfinden, danach machten die Wassermassen das Weiterspielen unmöglich. Die Stimmung konnte aber selbst der viele Regen nicht verhageln. Schon länger planten die Johanniter und die Mitarbeitenden der Kreisvolkshochschule (KVHS) weitere gemeinsame Projekte mit den Bewohnenden der Unterkünfte für geflüchtete Menschen, um das Miteinander zu fördern. Seit dem Herbst gibt es immer wieder Müllsammelaktionen im Umfeld der Auricher Blücher-Kaserne, auf deren Gelände sich die Unterkünfte befinden. Als die Fußball-Europameisterschaft näher rückte, kam Johanniterin Anna Behrendt auf die Idee, ein Turnier zu veranstalten. Innerhalb eines Monats wurde die Veranstaltung geplant und umgesetzt. Dabei kam dem Organisationsteam aus den Johannitern Anna Behrendt, Peter Gressler und Markus Weber der Zufall zur Hilfe in Gestalt von Marco Gullit Mouzong, der gerade angefangen hatte bei der KVHS zu arbeiten. Gullit Mouzong ist selbst Fußballspieler und spricht fließend englisch und französisch: Ein Trainer für die Bewohnenden war gefunden und das letzte Mitglied im Organisationsteam. Behrendt erklärt: „Wir wollten Gelegenheit zur Begegnung geben und eine Veranstaltung ins Leben rufen, die die Integration fördert.“

Am Samstag wechselte Gullit Mouzong nach dem Aufwärmen im Nieselregen von der Rolle des Trainers in die des Schiedsrichters. 25 Spielende wurden in 5 Mannschaften aufgeteilt. Die Mannschaften waren nicht nach Unterkunft getrennt, sondern bewusst durchmischt. Gullit Mouzong hatte sich schon während des Trainings im Vorfeld bemüht, mehr als Technik zu vermitteln. Fairness, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und ein gutes Miteinander wurden ebenso trainiert wie die körperlichen Fähigkeiten. Entsprechend ging es auf dem Kleinfeld am Samstag sportlich, aber nicht zimperlich zu. Die Spielenden schenkten sich nichts und die Partie war rasant. Einige der Spielenden sind bereits in Fußballvereinen in der Umgegend aktiv. Eine weitere, größere Auflage des Turniers im kommenden Frühjahr soll Vereinen die Möglichkeit geben, Bewohnende in Aktion zu erleben und vielleicht neue Spieler zu finden. Das Turnier am Samstag war eine Auftaktveranstaltung, um Abläufe zu proben. Vereine und Institutionen aus Aurich und um zu werden zur zweiten Auflage eingeladen, sich mit eigenen Mannschaften am Freundschaftsturnier zu beteiligen und so den integrativen Charakter der Veranstaltung zu fördern. 

Zum Ende des ersten Spiels wurde der Regen so stark, dass das Spiel abgebrochen werden musste. Spielende und Helfende begaben sich in die Halle. Diese hatte Aurichs Bürgermeister Horst Feddermann freigegeben. Aurichs neuer Ortsbeauftragter Sebastian Schulze, der lange politisch aktiv war, hatte Feddermann am Morgen des Spieltags angerufen und angesichts der Wetterlage die Hallennutzung erbeten. Die Johanniter bedanken sich beim Bürgermeister und bei allen Spendenden und Helfenden. „Es ist toll, wie viele Menschen wir gefunden haben, die das Projekt unterstützen und helfen wollten“, sagt Anna Behrendt. Beteiligt war auch die Johanniter Jugend, die für Musik in der Halle sorgte. 

„Hol ab“ Norden, Bäcker Lorenz, der FC Norden und der PSV Norden beteiligten sich mit Spenden. Ohne diese geht es nicht. So sind beispielsweise auch alle verwendeten Trikots und Leibchen der Spielenden Spenden gewesen. Für einige Spieler fehlen noch geeignete Fußballschuhe, sowie Torwarthandschuhe in allen Größen und auch Bälle werden benötigt. Auch Trainerinnen und Trainer, die Lust haben ehrenamtlich einzusteigen, sind herzlich willkommen. Weitere Informationen dazu unter: aurich@johanniter.de