Urgestein und Fels in der Brandung
Edewechter Ortsbeauftragter Axel Appeldorn erhält Auszeichnung für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft
Die Ghostbusters eroberten die Leinwand, die Welt war im Olympia-Fieber und die Neue Deutsche Welle schwappte übers Land. Es war das Jahr 1984. Herbert Grönemeyer landete mit „Männer“ einen Nummer-eins-Hit als ein Mann begann seinen festen Platz in der Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Edewecht zu zementieren: Axel Appeldorn. Der heutige Ortsbeauftragte trat am 17.7.1984 mit gerade mal 19 Jahren in die Johanniter-Unfall-Hilfe ein und wurde nun von den Mitgliedern des Vorstandes des Regionalverbands Weser-Ems Dieter Meyer und Wilfried Barysch für die 40-jährige aktive Mitgliedschaft geehrt. Barysch sagt über Appeldorn: „Er hat stets ein offenes Ohr und ist, wie man so sagt, der Fels in der Brandung. Der Erfolg gibt ihm Recht, wenn man überlegt, was sich im Ammerland gerade alles entwickelt.“
Appeldorn übernahm am 1. August 1996 kommissarisch das Amt des Ortsbeauftragten. Kein Jahr später, am 8. Mai 1997 wurde er dann offiziell Ortsbeauftragter. 1992 erwarb er das Leistungsabzeichen in Silber, 2000 das in Gold. 2005 folgte das Ehrenzeichen und 2013 das Ehrenzeichen am Bande.
Begonnen hatte alles mit einer Trotzreaktion. Appeldorn wollte sich bei der Bundeswehr verpflichten, wurde aber abgelehnt und wollte daraufhin auch nicht die Wehrpflicht dort erfüllen. Als Ersatzdienst ging er in den Katastrophenschutz bei den Johannitern, wo er kurz zuvor einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hatte. So kam er auch zum Rettungsdienst: „Ich hatte halt Spaß dran.“ Die Jahre zogen ins Land: „Der Rettungs- und Sanitätsdienst hat mich halt gehalten.“ Posten folgte auf Posten und irgendwann der des Ortsbeauftragten. Auch beruflich beeinflusste das Hobby. Appeldorn ist Notfallsanitäter: „Diese ganze Tätigkeit, Menschen zu helfen, das hat geprägt.“ Verändert hat sich in den vergangenen 40 Jahren viel. Die Ausbildung wurde anspruchsvoller und es entwickelten sich die Fortbildungen, wie man sie heute kennt. Nicht ohne Stolz berichtet der Ortsbeauftragte, dass der Fuhrpark und das Equipment auf einen guten Stand gebracht werden konnten - mithilfe engagierter Mitglieder. Die Menschen und was sie leisten, sind seit jeher das Besondere für Appeldorn und das tägliche Highlight: „Es ist ein Geben und Nehmen, wenn es in der Helferschaft läuft, hat man auch als Führungskraft Spaß dran.“ Er ergänzt: „Es ist eine absolut tolle Truppe, die wir haben, sie machen viele Stunden und lassen sich weiter ausbilden. Mich freuen die vielen kleinen Sachen, dass wir super aufgestellt und alle motiviert sind.“ Und auch an die Party zu seinem 25-jährigen Jubiläum hat er besonders schöne Erinnerungen.
Eines von Appeldorns Geheimnissen für die jahrzehntelang gute Arbeit: „Die Ruhe muss man haben - bei Konflikten aber auch immer im Gespräch.“ Immer wieder werden auch private Probleme an ihn herangetragen. Ein Zeichen für Vertrauen, sagt er. Und auch wichtig für die Arbeit des Ortsbeauftragten: „So eine Arbeit kann man nicht ohne den Rückhalt der Ehefrau leisten. Wenn der Partner nicht mitzieht und kein Verständnis hat, kann man das nicht leisten.“
Von rund 25 Helfenden auf etwa 80 ist der Ortsverband seit 1984 gewachsen. Und es soll weitergehen. Appeldorns besonderes Steckenpferd ist der Ausbau des ehrenamtlichen Rettungsdienstes. Aber auch in anderen Bereichen, wie Kita und Hausnotruf tut sich gerade viel. Wie lange Appeldorn die Entwicklungen noch als Ortsbeauftragter begleiten wird, weiß er nicht: „Solange ich gesundheitlich kann und es Spaß macht, bin ich dabei.“