Platz nehmen zur Oldenburger Vesperkirche

Nach der Premiere in diesem Jahr laden die Johanniter-Hilfsgemeinschaft Oldenburg (JHG), der Ortsverband Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe und die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Oldenburg auch 2025 wieder zur Vesperkirche ein. „Aufgrund der großen Nachfrage werden wir das Angebot deutlich ausbauen“, verrät Anja Maud Siegert, Vorsitzende der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Oldenburg. Die Zahl der Termine wird verdoppelt: statt an sechs öffnet im Winter 2025 die Oldenburger Vesperkirche an zwölf Abenden. Start ist am 6. Februar. Bis Ostern sind an jedem Donnerstagabend von 18 bis 20 Uhr in der Oldenburger Garnisonkirche an der Peterstraße 41 die Türen einladend geöffnet. Dann heißt es wieder: „Ein warmes, kostenloses Abendessen in freundlicher, wertschätzender Gemeinschaft“. Das Angebot richtet sich in erster Linie an alle, die nicht einfach „mal schön essen gehen“ können, an Menschen mit wenig Einkommen und ohne eigene Wohnung, aber auch an Alleinstehende, kinderreiche Familien und andere, die gerne einmal entspannt in netter Gesellschaft speisen möchten und sonst nicht die Möglichkeit dazu haben. Und auch das ist ein Motiv: „Mal raus aus der eigenen Blase. Wir wollen auch Menschen aus verschiedenen Milieus an einer Tafel zusammen und miteinander ins Gespräch bringen“, sagt Pastor i. R. Andreas Thibaut, Initiator der Oldenburger Vesperkirche.

Vesperkirchen gibt es in Deutschland schon seit mehr als 25 Jahren in vielen Städten. Sie bringen Menschen vor allem in der kalten Jahreszeit zu einer kostenlosen Mahlzeit zusammen. „Die Vesperkirchen wollen die vielen vorhandenen Angebote auf ihre Weise ergänzen und zugleich das Problem wachsender Armut mitten im Wohlstand ins Blickfeld der Stadt rücken“, sagt Pastor Thibaut. Dabei werde eine Kirche für kurze Zeit zu einem Gasthaus für alle. Die Idee zur „Oldenburger Vesperkirche“ entstand im Winter 2023 vor dem Hintergrund der Energiekrise bei einem Gespräch zwischen Johanniter-Hilfsgemeinschaft und dem Team des Kältebus Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe. Da der Johanniter-Kältebus dienstags, freitags sowie sonntags im Einsatz ist, wurde mit Blick auf die Gäste des Kältebusses bewusst der Donnerstagabend gewählt. Ergänzend zu den Mittagsangeboten der Diakonie gibt es so an vier Tagen in der Woche auch abends eine warme Mahlzeit.

Bis zu 100 Gäste pro Abend nahmen im Frühjahr 2024 an den Tischen in der Garnisonkirche Platz. Fast alle benötigten Materialien von der Ausstattung über das Geschirr und die Tischdecken bis zu den Schürzen sind gespendet worden. Mit dabei sind dieses Mal zum jetzigen Zeitpunkt der Nordenholzer Hof, Partyservice Gabriel, Feinkost Friese, Kevin Gideon, Meerpohl, die Fleischerei Bartsch, die Küche des Pius-Hospitals, die Evangelisches Krankenhaus Service GmbH, Wäscherei Schwarting, GastroRent Hinsche, Spedition Kreye, Sport Duwe, Bahlsen und Officina Druck- und Medienservice. Neu geplant ist die „Vesperkirchen-Tüte“: Mit kleinen Snacks, Obst und haltbaren Lebensmitteln für den nächsten Tag gefüllt, soll sie am Ende des Abends mitgegeben werden.

Trotz der tollen Unterstützung entstehen der Vesperkirche auch Kosten: Ausstattungsgegenstände, die immer wieder verwendet werden, Tischdekoration, die Füllung der „Vesperkirchen-Tüte“, kleine Aufmerksamkeiten am Platz, Energiekosten, die anteilige Finanzierung der Mahlzeiten und vieles mehr. Deshalb bittet das Projektteam alle Oldenburger um Spenden auf das Konto der Johanniter Hilfsgemeinschaft Oldenburg, Bankhaus Fortmann & Söhne, IBAN: DE 11 2803 0300 8785 0202 00, BIC FORTDEH4. Für Spenden über 50 Euro und bei vollständiger Angabe von Namen und Adresse wird auf Wunsch eine Spendenbescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt ausgestellt. Für Spenden unter 50 Euro ist der Kontoauszug ausreichend.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter

 www.vesperkirche-oldenburg.de

Wer mehr erfahren möchte, kann sich gerne per Mail mit dem Projektteam in Verbindung setzen: kontakt(at)vesperkirche-oldenburg.de.

Foto: Hauke-Christian Dittrich