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19.02.2025 | Dienststelle Ortsverband Emden

„Kinder an die Macht“

Kinderparlament im Hort Grüner Baum – Kinder lernen demokratische Strukturen kennen und dürfen mitbestimmen

Während die Großen noch über den Wahlscheinen und Parteiprogrammen brüten, haben die Kleinen schon ihre Stimme gegeben: Im Hort Grüner Baum der Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Emden haben die Kinder je einen Vorsitzenden für die Klassen 1. und 2. und die Klassen 3. und 4. gewählt und jeweils einen Vertreter. Die zwei Mädchen und zwei Jungen nahmen im Januar ihre Arbeit auf und vertreten die Hort-Kinder. Sie haben sogar schon den ersten Erfolg zu verbuchen: Es gab – wie gefordert – Lachs zum Mittagessen. 

Hortleitung Kim-Jasmin Westerhof und ihre Abwesenheitsvertretung, Erzieher Hauke Koopmann hatten das Projekt seit Herbst in die Wege geleitet. Westerhof erklärt: „Wir wollten den Kindern eine Stimme geben und das demokratische Verständnis fördern. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme.“ Im Rahmen des Projektes wird Wissen über Geschichte, Demokratie und demokratische Prozesse vermittelt, die Kinder werden aktiv in Kommunikations- und Entscheidungsprozesse eingebunden und haben ein Beschwerdemanagement. Westerhof sieht aber noch einen weiteren Effekt: „Das Projekt stärkt das Selbstbewusstsein. Die Kinder merken, sie können etwas bewegen.“ Für Koopmann ist klar: „Wer weiß besser über die Interessen der Kinder Bescheid, als sie selbst.“

Für Vorschläge gibt es einen kleinen Postkasten, in den die Kinder Zettel einwerfen können. Die Vorsitzenden haben einen Schlüssel, bearbeiten die Anfragen und bringen sie vor. Außerdem erarbeiten sie eigene „Gesetzesentwürfe“. Zusammen haben Kinder und Betreuende eine Verhaltensampel gestaltet. Damit wird geregelt, welches Verhalten gewünscht und welches unerwünscht ist. Alle sollen sich daranhalten – auch die Erwachsenen. Grundsätzlich händeln die Kinder das Kinderparlament selbst. Koopmann gibt Hilfestellung, wird aber auf lange Sicht nur noch beobachten.