Führungskräfte bereiten sich auf neue Herausforderungen im Bevölkerungsschutz vor
Ehrenamtliche Johanniter aus ganz Weser-Ems treffen sich in Feuerwehrschule Loy
Hochwasser, Orkane, kriegerische Auseinandersetzungen mit entsprechenden Fluchtbewegungen - die steigende Zahl von Großwetterereignissen und bewaffneten Konflikten stellen eine immer größere Herausforderung auch an den ehrenamtlich organisierten Bevölkerungsschutz in Deutschland. Das weiß auch die Bundesregierung und fördert alleine das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in diesem Jahr mit 162 Millionen Euro. Doch Material alleine rettet keine Leben. Noch viel dringender ist gut ausgebildetes und geführtes Personal im Einsatz. Eine besondere Rolle kommt dabei den Führungskräften im Bevölkerungsschutz zu. „Sie müssen in extremen, unübersichtlichen Lagen schnell Entscheidungen treffen, die über Leben und Tod von Menschen, auch von eigenen Helfenden, entscheiden könnten“, erklärt Martin Hilse, Regionalbereitschaftsführer der Johanniter in Weser-Ems. Um die ehrenamtlichen Führungskräfte im Bevölkerungsschutz auf diese Aufgabe vorzubereitet, veranstaltet der Regionalverband Weser-Ems am nächsten Wochenende eine Fachtagung an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Loy bei Oldenburg. Erwartet werden mehr als 60 Führungskräfte im Bevölkerungsschutz aus ganz Weser-Ems.
Namhafte Referenten bereiten in Vorträgen und Workshops die Führungskräfte an ihre Aufgaben in Anbetracht neuer Herausforderungen und geänderter Rahmenbedingungen vor. Die Keynote hält Mirko Temmler, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz mit Sitz in Celle. Der Kreisbrandmeister Wesermarsch Ralf Hoyer stellt die Erwartungen der Feuerwehr an die Führungskräfte der Johanniter vor. Angela Dürr aus der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter in Berlin informiert über den aktuellen Stand zum Thema „Labor Betreuung 5000“, den mobilen Einheiten des Bundes zur Betreuung von 5000 Personen. Weitere Themen sind unter anderem Einsätze bei Terroranschlägen mit zahlreichen Verletzten, die Gewinnung von Ehrenamtlichen für den Bevölkerungsschutz und der Größenbedarf für einen Betreuungsplatz 500. Eine große Leistungsschau am Sonnabendnachmittag mit zahlreichen Fahrzeugen wie den Gerätewagen Sanität, Betreuung, Verpflegung und Logistik, einem geländegängigen Einsatzmotorrad, dem geländegängigen Zivilschutz-Krankenwagen des Landes Niedersachsen und vielem mehr rundet das Fortbildungswochenende ab.