Was bisher geschah: Kita Pinienweg feiert ersten Geburtstag
Im Februar 2020 eröffnete die Kita Pinienweg in Laatzen-Mitte ihre Pforten; wenige Wochen später stellen sich Kita-Team, Kinder und Eltern pandemiebedingt auf Notbetrieb ein.
Seit Monaten steckt die Laatzener Kita, wie alle anderen Kindertageseinrichtungen vorerst auch, in der Notbetreuung. Gut die Hälfte der 100 Krippen-, Kita- und Hortkinder dürfen in den Pinienweg. Für sie und alle Kleinen daheim produziert das Team um die Leitenden Andreas Ott und Jessica Drechsler über viele Wochen hinweg ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Videos; über 50 Clips können die Eltern inzwischen abrufen. Hinzu kommen die tägliche Betreuungsarbeit in den Notgruppen sowie Videokonferenzen mit Familien und die stete Aufmerksamkeit auf das Pandemiegeschehen. Und mit Kreativität und energisch vorangetriebenen Projekten stemmt sich das Team der Erziehenden dem Notbetriebs-Blues entgegen.
Im Februar beging die Einrichtung ihren ersten Geburtstag vergleichsweise still, wenn auch feierlich. Es gab Kuchen und eine Fotoausstellung über die Höhepunkte des ersten Kita-Jahres. Es war eine Zeit mit mehreren Lockdowns und Neustarts, aber auch ein Jahr des Forschens nach den besten Entscheidungen für Kinder, Eltern und Mitarbeitende. Vor allem ist der erste Geburtstag aber Grund für eine wichtige Zwischenbilanz: „Hier wächst ein Team wunderbar zusammen“, freut sich Andreas Ott. Und das auch wegen der zahlreichen Herausforderungen. Nur wenige Wochen nach der Neueröffnung war der ursprüngliche Plan – die Kita wächst Schritt für Schritt in die volle Auslastung mit bis zu 100 Kindern im Alter von 1 bis 10 Jahren hinein – bereits Geschichte. Die 14 Erzieherinnen und Erzieher stellten auf Notbetrieb mit kleinen Betreuungsgruppen um. Viele Mitarbeitende steuerten von zu Hause aus Ideen und Videoclips mit kreativen Geschichten und Bastelanleitungen bei. Gemeinsam bereiteten sie das Angebot in Videokonferenzen und Telefonaten vor. Immerhin: Als Forscher-Kita hat die Kita Pinienweg auch im Notbetrieb einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Mit einer Materialkiste vor der Haustür und einem täglich wechselndem Onlineangebot für die Familien blieb das Johanniter-Team stets in Kontakt mit allen Kindern.
Der Johanniter-Ortsverband Deister in Ronnenberg unterstützt mit Technik und Möglichkeiten. Studiomaterial wie Kamera, Stative und Kulissen wechselte zum Pinienweg. Dort entstehen Mitmachfilme. Anne Maliezefski, André Peterhans und Niklas Gude vom Krippenteam inszenierten das bekannte Fingerspiel „Fünf Affen saßen auf einem Baum und ärgerten das Krokodil“. Erzieherin Yenn Borgerding schrieb eine eigene Geschichte über zwei Luftballons auf einer Forscherreise durch den Himmel. Auch diese Story steht inzwischen in der wachsenden Mediathek für die Pinienweg-Familien bereit; zusammen mit Experimenten, Bastelanleitungen und Ideen für spannende Beschäftigungen zu Hause. Hinzu kommen neue Projekte: Die Kita ist aktiv in Sachen Sprachförderungt; das Team baut derzeit einen alten Anhänger zu einer Experimentierwerkstatt auf und die Einrichtung nimmt am bundesweiten Programm „fit4future Kita“ teil – unter anderem mit Fokus auf Bewegungs- und Ernährungsangeboten.
Inzwischen sind 100 Kinder in den fünf Krippen-, Kita- und Hortgruppen gemeldet. Derzeit werden gut die Hälfte von ihnen auch in der Einrichtung selbst betreut. Die Nachfrage der Familien ist so groß, dass sich einige von ihnen manche Plätze teilen müssen. Alle Erzieherinnen und Erzieher sind täglich vor Ort. Damit ist die Betreuung auch dann gewährleistet, wenn Mitarbeitende an der Videoproduktion arbeiten. Und Kita-Koch Christian Berger stellt jeden Tag frisch zubereitete Mahlzeiten auf den Tisch. Aufgrund des Johanniter-Hygienekonzepts für Kindertageseinrichtungen und der „sehr aufmerksamen und rücksichtsvollen Mitarbeit der Eltern“ könne das Pinienweg-Team den Alltag für die Kinder so normal wie möglich gestalten, betont Kita-Leiter Ott. „Der Neustart einer Kita in dieser Zeit ist etwas Besonderes und gehört zu unserer Geschichte dazu.“