19.07.2024 | Dienststelle Ortsverband Landesbergen

Traumberuf Lebensretterin: FSJlerin wird Notfallsanitäterin

Noch gibt Lisa Schmauder Erste-Hilfe-Kurse; bald wird die FSJlerin eine Lebensretterin von Beruf – und die Landesberger Johanniter suchen wieder eine Nachwuchskraft für die Ausbildung.

Lisa Schmauder im Johanniter-Centrum Landesbergen - mit ihrem VW-Transporter und der Ausstattung als Erste-Hilfe-Trainerin. Foto: JUH / Schwarzenberger

Als Freiwilligendienstleistende verstärkt Lisa Schmauder aus Pennigsehl seit fast einem Jahr das Team der Erste-Hilfe-Ausbildenden im Johanniter-Ortsverband Landesbergen. Sie hatte 2023 ihr Fachabitur in der Tasche, bezeichnete sich selbst als „recht schüchtern“ und wollte nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) eigentlich Polizistin werden. Dann gab sie Erste-Hilfe-Kurse und unterwies gestandene Handwerker, Pädagoginnen und Verwaltungsmitarbeitende im Einmaleins der lebensrettenden Maßnahmen. Das FSJ vollendet sie jetzt im Juli mit einem neuen Traum: Lisa Schmauder will als Notfallsanitäterin Leben retten. Für die Ausbildung wechselt sie im August zu den Johannitern nach Wunstorf. Und in Landesbergen sucht der Ortsverband jetzt nach Ersatz für seine Erste-Hilfe-FSJlerin. „Sie ist in ihrer Zeit bei uns richtig gut an ihren Aufgaben gewachsen“, lobt Dienststellenleiter Markus Sudmann. 

FSJ in Landesbergen

Oft war Lisa Schmauder mit einem VW-Transporter und mehreren Materialkisten im Landkreis Nienburg unterwegs. Die Kisten bergen unter anderem Verbandsmaterial, Übungspuppen für die Reanimation, Matten, ihr Tablet, einen Motorradhelm – das korrekte Abnehmen nach Unfällen müssen vor allem Führerscheinerwerbende trainieren – und vieles mehr. All das braucht die FSJlerin, um sowohl Grundschülern als auch Erwachsenen die Grundlagen der lebensrettenden Maßnahmen beizubringen.

Nach dem Fachabitur hatte sich die junge Frau aus Pennigsehl nach passenden Angeboten für ein FSJ umgesehen und stieß auf die Johanniter im benachbarten Landesbergen. Die suchen stets nach jungen Menschen, die ein FSJ in einer Kindertagesstätten oder in der Erste-Hilfe-Ausbildung machen möchten. Lisa Schmauder reizte die Aufgabe und die buchstäblich familiäre Stimmung im Ortsverband, in dem sich auch ganze Familien für Aufgaben rund um Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Jugendarbeit oder eben in der Erste-Hilfe-Ausbildung engagieren. Die Johanniter ließen Schmauder rasch eigenverantwortlich Kurse leiten. „Dabei waren Präsentationen vor Gruppen in meiner Schulzeit der blanke Horror für mich“, bekennt die junge Frau. Aber sie bekam eine gründliche Ausbildung und wurde von Mentoren bei ihren ersten Kursen begleitet. Rasch war ihre anfängliche Schüchternheit wie weggeblasen. „Ich wurde rasch immer sicherer. Das ist ein richtig tolles Gefühl“, berichtet die Erste-Hilfe-Trainerin. Rund 600 Menschen aus dem Landkreis Nienburg hat sie bisher geschult.

Ein zentraler Punkt in jedem Erste-Hilfe-Kurs ist stets: Ersthelfende sollen bei einem Notfall rasch die Notrufnummer 112 wählen. Und wenn dann die Rettungswagen anrücken, sind Notfallsanitäter*innen die höchstqualifizierten nicht-ärztlichen Fachkräfte an Bord. Deren Ausbildung dauert drei Jahre. Je mehr Schmauder sich mit dem Rettungswesen vertraut machte, desto sicherer wusste sie: „Ich will bei den Johannitern bleiben, und ich will Notfallsanitäterin werden!“ Jedes Jahr im Sommer startet eine neue Auszubildendengruppe an der Johanniter-Akademie in Hannover. Angestellt werden die Azubis bei Rettungswachen. Schmauder bewarb sich schon im vergangenen Dezember bei den Johannitern im nahe gelegenen Wunstorf und wurde prompt genommen. Worauf sie sich am meisten freut? „Ehrlich gesagt darauf, dass ich noch mehr Fachwissen bekommen kann.“ Und zwar Wissen darüber, wie sie Menschen das Leben retten kann. „Sie wird das richtig gut machen“, ist Dienststellenleiter Sudmann überzeugt. Wenige Wochen ist Lisa Schmauder noch als Erste-Hilfe-Trainern aktiv, dann drückt sie wieder selbst die Schulbank. Und ihrem Ortsverband in Landesbergen wünscht sie, dass er ihre FSJ-Stelle rasch wieder besetzen kann. Für die Johanniter geht die Mission, Menschen in Erster Hilfe auszubilden, weiter. 

Einstieg in den Rettungsdienst bei den Johannitern