12.05.2024 | Dienststelle Ortsverband Hannover-Leine

Tag der Pflege: Wenn Angehörige und Profis Hand in Hand arbeiten

Die meisten Pflegebedürftigen werden nicht in einem Heim, sondern zuhause von ihren Angehörigen oder einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Helga Bleßmann ist eine von ihnen – und hat bei den Johannitern ihre Lieblingspflegerin gefunden.

Helga Bleßmann, ambulante Pflegekundin, mit ihrer Lieblingspflegerin Irina Kobiela-Berg. Bild: Johanniter/Janna Schielke

Auf Pflege angewiesen zu sein, bedeutet für viele Menschen einen großen Einschnitt. Gewohnheiten müssen verändert, der private Raum geöffnet werden. Auch Helga Bleßmann war zunächst skeptisch, als sie 2019 erstmals Unterstützung vom ambulanten Pflegedienst der Johanniter bekam. Nach einem Autounfall hatte sie einige Zeit in einer Kurzzeitpflege verbracht und schlechte Erfahrungen gemacht. Ihre Sorgen verflogen aber schnell.

„Ich bin hier gut aufgehoben“, sagt Helga Bleßmann heute. Hier, das ist ihre Wohnung im Betreuten Wohnen der Johanniter am Prinz-Albrecht-Ring – gemütlich eingerichtet mit Sofaecke, Schrankwand und vielen Familienfotos. Ein Fahrstuhl bringt die 76-Jährige bis kurz vor die Wohnungstür im dritten Stock, auch sonst ist alles barrierefrei. Zweimal am Tag kommt eine Pflegekraft von den Johannitern. Morgens ist das meistens Irina Kobiela-Berg. „Meine Lieblingspflegerin“, sagt Helga Bleßmann. „Sie strahlt eine unheimliche Wärme und Güte aus.“ Die examinierte Altenpflegerin habe außerdem ein gutes Fachwissen und helfe zum Beispiel bei der Kommunikation mit Ärzten. Irina Kobiela-Berg lächelt. „Ich komme auch gerne“, sagt sie. Dann hilft sie der Diabetikerin beim Insulin-Spritzen, mit der Körperpflege und macht mit ihrer liebevollen Art obendrein gute Laune. Auch über die anderen Pflegekräfte weiß Helga Bleßmann nur Positives zu berichten: „Ich mag alle gerne“, sagt sie und fügt noch hinzu: „Auch die Männer machen das sehr gut.“

Dass sich Helga Bleßmann gut aufhoben fühlt, liegt auch an den vielen Menschen um sie herum: Da sind ihre zwei erwachsenen Töchter, die täglich anrufen und viele Ausflüge mit ihr unternehmen. Häufig holen sie ihre Mutter für einen Wochenendbesuch zu sich. Da sind die Nachbarinnen aus der Wohnanlage, mit denen sich Helga Bleßmann nach ihrem Einzug schnell angefreundet hat. „Die Menschen mögen ihre offene, freundliche Art“, erzählt Irina Kobiela-Berg. Auch das Johanniter-Team vom Betreuten Wohnen unterstützt, fragt regelmäßig, ob alles in Ordnung ist, und organisiert Kaffeerunden und Feste, an denen die Seniorin gern teilnimmt. Und irgendwie ist da auch noch Helmuth Bleßmann - ihr vor dreieinhalb Jahren verstorbener Ehemann. Mit ihm war Helga Bleßmann 52 Jahre verheiratet. Sein Lächeln findet sich auf zahlreichen Bildern in ihrem Wohnzimmer. Gemeinsam sind die beiden vor fünf Jahren aus dem Harz in die Wohnanlage in Hannover-Bothfeld gezogen. Bei der Pflege unterstützte sich das Ehepaar gegenseitig, ergänzt durch die professionelle Hilfe von Irina Kobiela-Berg und ihren Kollegen. Über die Jahre konnten die Leistungen immer wieder an die veränderten Bedürfnisse angepasst werden.

So wie Helga Bleßmann geht es vielen: Hand in Hand kümmern sich Angehörige und Profis, damit die Pflege zuhause klappt. Laut Angela Weick, Pflegeexpertin bei den Johannitern in Hannover, sollte sich niemand scheuen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen: „Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Zusammenhalt, wenn man sich selbst Unterstützung holt. Im Gegenteil, wer seine Grenzen anerkennt, handelt höchst verantwortlich“, sagt sie. Mit professioneller Hilfe kann bereits viel Stress und auch körperliche Last aufgefangen werden. Wer auf der Suche nach einem ambulanten Pflegedienst ist, kann sich einfach bei den Johannitern melden unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 0019 214. Es gibt noch Kapazitäten in den Stadtteilen Bothfeld, List, Kirchrode, Bemerode, Südstadt, Groß-Buchholz, Sahlkamp, Vahrenwald, Vahrenheide und Misburg sowie in Isernhagen und Langenhagen-Süd.