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05.12.2020 | Regionalgeschäftsstelle Braunschweig

Tag des Ehrenamts - vier Beispiele aus dem Regionalverband

Vier Beispiele: Sarah Hornburg, Michael Przybilla, Dirk Hoppenstedt und Tamara Heise engagieren sich in der JUH

Sarah Hornburg. Foto: Schweiger/Johanniter
Dirk Hoppenstedt
Tamara Heise
Michael Przybilla und Regionalvorstand Christian Bauer (rechts).

Braunschweig. Kein Zweifel: Ohne ehrenamtlich engagierte Menschen hätten es viele Sportvereine, kirchliche Einrichtungen und Hilfsorganisationen sehr schwer. Menschen, die ihre Freizeit nutzen, um sich für die gute Sache einzusetzen, werden gebraucht ¬- und das jeden Tag. 

Im Regionalverband Harz-Heide der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) e. V. gibt es rund 300 Frauen und Männer, die die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Einsatz unterstützen. Sie engagieren sich zum Beispiel im Bevölkerungsschutz, im Sanitätsdienst oder in der Erste-Hilfe-Ausbildung.

Eine von ihnen ist Sarah Hornburg, 30 Jahre alt, Ehrenamtsleiterin im Johanniter-Ortsverband Salzgitter. Hornburg ist bereits seit fünf Jahren in der JUH aktiv, seit 2017 leitet die Mutter eines einjährigen Kindes das Ehrenamt. Die Salzgitteraner engagieren sich vor allem im Katastrophenschutz und bei Sanitätsdiensten. Sarah Hornburg ist mit ganzem Herzen dabei: „Wir sind eine tolle Truppe von Menschen ab 17 Jahren bis ins Rentenalter hinein und pflegen ein gutes Miteinander“, erzählt Hornburg lächelnd. Aber: Das Ehrenamt sei eben auch wie ein Vollzeit-Job. Von morgens bis abends ist die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin als Ansprechpartnerin immer für ihre Kollegen zu erreichen. Gerade jetzt, während der Pandemie, war ihre gute Organisation Gold wert. Grundsätzlich treffen sich die rund 15 Aktiven dreimal im Monat – bedingt durch Corona gerade nur virtuell - zum medizinischen Unterricht. Aber Sarah Hornburg kümmert sich darum, das Ehrenamt möglichst attraktiv zu gestalten. „Ich möchte gern die Fähigkeiten der Mitglieder fördern und die Vorlieben berücksichtigen.“ Und deswegen hat sie ihre „Ehrenämtler“ in Gruppen aufgeteilt: Es gibt die Stauhilfe-Motorradstaffel, die Technik- und Logistikgruppe sowie die Funk- und Führungseinheit. Jede der Gruppen trifft sich einmal im Monat nur unter sich und bildet sich individuell weiter. Klar: Die grundsätzliche Sanitätsausbildung – jeder muss Sanitätshelfer werden - ist Pflicht.  „Aber so können wir uns auf Schwerpunkte konzentrieren.“

Michael Przybilla ist 43 Jahre alt und Ehrenamtsleiter im Johanniter-Stützpunkt Uelzen. Przybilla war bereits als Jugendlicher ehrenamtlich im Schützenverein aktiv. Als seine Frau 2002 dann aber einen Erste-Hilfe-Kurs bei den Johannitern absolvierte und sich anschließend ehrenamtlich engagierte, war das Schicksal besiegelt – auch Michael Przybilla wurde ein Johanniter. Seitdem hat er viele verschiedene Aufgaben übernommen, Fortbildungen absolviert und Projekte angestoßen. Momentan kümmert er sich um die große Weihnachtshilfsaktion, den „Johanniter-Weihnachtstrucker“. Aber auch abseits des adventlichen Trubels hat der 43-Jährige seine Nische gefunden. Er ist Gruppenführer, und neben dem Amateurfunk ist ihm vor allem die Realistische Unfalldarstellung wichtig. „Da arbeiten wir zum Beispiel auch mit Feuerwehren in der Umgebung zusammen.“ Der dreifache Vater hat es sich zum Ziel gesetzt, die Johanniter in Uelzen voranzubringen, eine Einheit zu formen. Und das hauptsächlich aus einem Grund: „Um anderen Menschen zu helfen.“

Dirk Hoppenstedt unterstützt im Johanniter-Ortsverband Celle. Der 39-Jährige erlebt gerade eine anspruchsvolle Zeit: Die deutschlandweite Hilfsaktion, der „Johanniter-Weihnachtstrucker“ rollt durch den Landkreis Celle, und Dirk Hoppenstedt organisiert das Projekt vor Ort und kümmert sich für den Regionalverband um Logistik. Zu den Johannitern hat er vor 18 Jahren als Zivildienstleistender erste Kontakte geknüpft. Damals wurde das Ehrenamt in Celle mit einer Handvoll Helfer bestritten. Das schweißte zusammen. „Das war eine nette Gemeinschaft, in der wir alle etwas bewirken konnten“, erinnert sich Hoppenstedt. Vor allem war es das Fundament für alles, was noch kam. Der Vater zweier Kinder hat zahlreiche Fortbildungen absolviert und vertritt heute als Zugführer den Regionalbereitschaftsführer: Er kennt sich bestens aus im Katastrophenschutz. Wissen, das nicht nur in Zeiten einer Pandemie höchst kostbar ist.
Jetzt, im Trubel des „Weihnachtstruckers“, ist die Mehrarbeit durchs Ehrenamt täglich spürbar. „Da spult man schon eine Vollzeitstelle ab“, sagt der Steuerfachangestellte. Aber eine, die auch viel Freude bringt – und bei Hoppenstedts schon zur Familienangelegenheit geworden ist: Dirk Hoppenstedt hat bei den Johannitern seine Frau Anja kennengelernt, Bruder Heiko mit ins Ehrenamt gebracht, und packt jetzt mit seinem Sohn und seiner Tochter gemeinsam die Weihnachtstrucker-Pakete.

Tamara Heise ist Rettungshundestaffel-Leiterin im Ortsverband Braunschweig. Die gebürtige Münsteranerin zog 2012 nach Braunschweig und ist über einen Erste-Hilfe-Kurs zu den Johannitern gekommen. „Ich wollte damals aber gern mit meinem Hund in die Rettungshundearbeit.“ Vierbeiner Amarula brauchte Beschäftigung, und Tamara Heise suchte eine sinnvolle Aufgabe. Gesagt, getan: Seit 2017 leitet Tamara Heise die Staffel. Grundsätzlich treffen sich die 15 Mitglieder zweimal in der Woche – während der Pandemie setzt das gemeinsame Training allerdings aus – und üben mit ihren Schützlingen die Suche nach vermissten Menschen. „Normalerweise sehen wir uns samstags oder sonntags im Wald und trainieren ausgiebig – und zwar Open End, bis die ‚Person‘ gefunden ist“, berichtet Heise. Dazu kommen natürlich die möglichen Einsätze, zu denen die Mitglieder zu jeder Tag- oder Nachtzeit gerufen werden können. Die 36-Jährige hat viel Spaß bei ihrem Engagement. „Die Arbeit mit dem Hund ist wirklich schön, außerdem trifft man viele Gleichgesinnte.“ Aber: Der ernste Hintergrund wird dabei nie vergessen. „Das Ziel ist natürlich immer, dass die Hunde die Rettungshundeprüfung bestehen, um überhaupt in den Einsatz gehen zu können.“ Und ohne professionelles Training sei dies gar nicht möglich. 

Christian Bauer Regionalvorstand der Johanniter in Harz-Heide, ist froh, so engagierte Menschen im Verband zu wissen. „Das Ehrenamt ist eine relevante Stütze in unserer Gesellschaft. Besonders jetzt, während der Corona-Pandemie, zeigen unsere Helfer weiterhin vollen Einsatz. Ich bin sehr dankbar dafür. Das ist alles nicht selbstverständlich.“ Jeder einzelne würde dazu beitragen, dass die JUH zu einer der großen, verlässlichen Hilfsorganisationen in Deutschland zählt.