Schnelle Hilfe – natürlich auch fernab der Autobahn
Mitglied der Johanniter-Motorradstaffel hilft Mädchen am Salzgittersee
Salzgitter. Es war ein Einsatz, den Sabine Symietz so schnell nicht vergessen wird. Eigentlich wollte die ehrenamtliche Helferin der Motorradstaffel des Salzgitter Johanniter-Ortsverbands bei sommerlichen Temperaturen ihren Einsatztag – 350 Kilometer und acht Stunden auf den Autobahnen der Region – mit einer kleinen Runde um den Salzgittersee abschließen. Eigentlich. Aber kaum war sie vor Ort, kam ein junger Mann winkend auf sie zugelaufen und bat um Hilfe: Ein kleines Mädchen irrte alleine durch das Getümmel und suchte seine Mutter. Und damit ging Sabine Symietz` Einsatz an diesem Tag noch eine Stunde länger.
Zunächst noch von Motorrad und Blaulicht unterstützt, wurde zwischen Yachthafen und Strandbar alles abgesucht. Trotz Corona-Pandemie war es sehr voll am See. Die Suche blieb erfolglos, die Mutter des Mädchens blieb verschwunden. Die Dreijährige selbst verriet Symietz noch nicht einmal ihren Namen. „Mehr als ihr Alter und die Namen ihrer Geschwister wollte sie partout nicht preisgeben“, erzählt Symietz. Schließlich setzte sich die Johanniterin mit dem aufgebrachten Kind im Uferbereich auf ihre Jacke und informierte die Polizei – als just in diesem Moment ein größeres Mädchen angelaufen kam und die Dreijährige in ihre Arme schloss: die Schwester. Kurz darauf folgten drei weitere Geschwister und die Mutter. Die Freude war natürlich riesig.
Auch wenn der Einsatz fernab der Autobahn passierte: Die Mitglieder der seit 2006 existierenden, rein ehrenamtlichen Motorradstaffel helfen natürlich überall gern. Normalerweise aber sichern die Johanniter-Helfer Einsatzstellen ab, leisten Erste Hilfe, unterstützen bei Verkehrskontrollen, leiten die Bildung einer Rettungsgasse ein und führen Rettungskräfte sicher an Unfallstellen heran. Jedes Jahr kommen so Tausende gefahrene Kilometer zusammen, 2019 knapp 15000. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hofft Rüdiger Schierding, seit 2018 Leiter der Staffel, weiterhin auch auf Unterstützung durch Förderer. „Wir sind als ehrenamtlicher Bereich durch Spenden finanziert. Doch diese halten sich momentan in Grenzen, das ist wirklich schwierig“, berichtet Schierding. Auch weil die Einnahmen des Ehrenamts, zum Beispiel durch Sanitätsdienste, corona-bedingt gerade entfallen, verschärfe sich die Situation. Der Staffel stehen zwei Motorräder zu Verfügung, beide sind aber rund 15 Jahre alt, und haben jeweils mehr als 100000 Kilometer auf dem Tacho. Die eine Maschine ist aktuell wegen eines Getriebeschadens in der Werkstatt. „Irgendwann sind wir dann an dem Punkt, an dem sich eine Reparatur nicht mehr lohnt“, sagt Schierding. Rund 10000 Euro, so schätzt er, müssten für eine neue (gebrauchte) Maschine eingenommen werden. „Der Wegfall schmerzt uns besonders, da die Sommerwochen mit dem hinzukommenden Ferienreiseverkehr unsere Hilfe besonders nötig macht. Corona hin oder her – die Menschen sind unterwegs.“
Unterstützen Sie die Johanniter
In der aktuellen Situation sind die Johanniter auf finanzielle Unterstützung angewiesen - insbesondere zur Sicherstellung der zahlreichen ehrenamtlichen Leistungen. Viele ehrenamtliche Helfer sind für die Menschen im Einsatz – freiwillig und unentgeltlich. Beispielsweise im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Insbesondere für spezielle Ausstattung und Ausrüstung, wie Schutzbekleidung wird finanzielle Hilfe benötigt. Unterstützen Sie die Johanniter und nutzen Sie bitte dazu folgende Kontoverbindung:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
IBAN: DE 28 3702 0500 0004 3132 18
BIC: BFSWDE33XXX
Über die Internetseite www.johanniter.de/coronaspende-nb besteht die Möglichkeit auch direkt online zu spenden.