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07.02.2022 | Dienststelle Ortsverband Celle

NFS-Azubi-Auswahltag in Celle: von ersten Eindrücken und rauchenden Köpfen

"Puh. Ich hatte schon Angst, wir müssten einen Dauerlauf machen“, flüstert die junge Frau mit rotem Kopf der anderen erleichtert zu, während sie den Korridor der Paul-Klee-Schule in Celle entlanggehen.

Dauerlauf stand aber tatsächlich nicht auf dem Programm des Auswahltags der neuen Notfallsanitäter-Azubis des Regionalverbands Harz-Heide. Die sportliche Leistungsfähigkeit musste aber dennoch unter Beweis gestellt werden.

Wie schon in den Vorjahren haben die Mitarbeiter:innen der Celler Rettungswache ihr Organisationsgeschick demonstriert und ein eigenes Assessmentcenter auf die Beine gestellt. So sollte es gelingen, einen guten ersten Eindruck der Bewerber:innen zu erhalten, die am 1. August an den Standorten Celle und Braunschweig ins Berufsleben eintreten möchten. 

In diesem Jahr waren 42 junge Frauen und Männer eingeladen,  in rund sechs Stunden  zu zeigen, was sie so drauf haben. Da wäre besagter Sporttest: In der Turnhalle der Schule war eigens ein Parcours aufgebaut – Schwebebalken, Turnbock, Kletterwand – der den Teilnehmenden die Möglichkeit gab, Ausdauer, Kraft und Koordinationsgabe zu zeigen. Perfekt musste es niemand beherrschen. „Aber die richtigen Anlagen sollten schon vorhanden sein“, erklärte Rettungswachenleiter Stefan Hauke. 

Und wer in der Turnhalle noch nicht in Schwung kam, der war anschließend gefragt, Hauke selbst im Transportstuhl möglichst sicher und unfallfrei einen kurzen Slalom entlang zu manövrieren und sich anschließend bei Notfallsanitäter Glen Janßen an einer Herz-Druck-Massage zu versuchen. Zwei Minuten lang wurde massiert, wer außer Takt geriet, den holte der Fachmann schnell wieder zurück. „Immer an „Stayin alive“ denken: Ha, ha, ha, ha, stayin alive, stayin alive“, wurde er nicht müde zu betonen und selbst rhythmisch anzustimmen. „Das machen die meisten aber schon ganz gut hier“, befand er zwischendurch.

Die Praxis ist das eine, Theorie das andere. War der Sporttest geschafft, stand die schritfliche Prüfung auf dem Programm, inklusive Konzentrationstest. Zwei Stunden rauchten die Köpfe – Politik, Wirtschaft, Mathematik, medizinische Grundkenntnisse: Es wurde nichts ausgelassen. Wer Sport- und Denkaufgaben hinter sich gebracht hatte, wurde – zumeist sehr erleichtert – in den grauen Februarniesel entlassen. In ein paar Wochen, nach Auswertung der Ergebnisse, folgen dann die Einladungen zu den persönlichen Gesprächen. „In den Vorjahren waren dies so um die zehn bis zwölf Vorstellungsgespräche“, sagt Stefan Hauke.

Was den Tag sonst noch prägte? Desinfektion, FFP-2-Masken, Hygieneregeln: Das wurde an einem Auswahltag inmitten einer Pandemie selbstredend nicht außer Acht gelassen. Und natürlich das ein oder andere zwanglose Gespräch zwischen Turnhalle und Umkleidekabine. Perfekt für erste Eindrücke.