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11.03.2021 | Regionalgeschäftsstelle Braunschweig

Johanniter-Retter bekommen neue Räume

Spatenstich für Rettungswache in der Ludwig-Winter-Straße: Neubau mit mehr als 1000 Quadratmetern entsteht

Regionalvorstand Christian Bauer (links), Dienststellenleiter Marc Wegner (rechts) setzen gemeinsam mit Bauleiter Henning Schulte den ersten Spatenstich. Foto: Johanniter/Kopetz

Braunschweig. Coronabedingt nur im kleinen Rahmen fand heute der Spatenstich für die neue Johanniter-Rettungswache in der Weststadt statt. Die Freude bei der Hilfsorganisation über diesen Schritt ist hingegen groß. Die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes bekommen einen neuen, modernen Arbeitsplatz inklusive einer großen, vollausgestatteten Fahrzeughalle für die Rettungswagen. Anfang 2022 soll Einzug sein. 

In den kommenden Monaten entsteht auf dem Gelände der Braunschweiger Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) in der Ludwig-Winter-Straße 9 ein zweigeschossiger Bau, der genug Platz für Menschen und Fahrzeuge bietet. Die aktuelle Rettungswache, die auf demselben Grundstück direkt gegenüber des geplanten Neubaus steht, war mit der Zeit viel zu eng geworden. „Die Kapazitäten in dem jetzigen Gebäude waren, weil wir auf permanentem Wachstumskurs sind, einfach erschöpft“, so Dienststellenleiter Marc Wegner. Die JUH-Dienststelle teilen sich der Ortsverband Braunschweig und der Regionalverband Harz-Heide. Als das Gebäude 2007 bezogen wurde, hatte die JUH am Standort insgesamt 30 Mitarbeitende, davon 11 im Rettungsdienst. Heute sind an dem Standort 60 Johanniter beschäftigt, etwas mehr als die Hälfte davon sind Rettungsdienstkräfte.

Der neue quaderförmige Bau wird dann nur von den Johanniter-Rettern genutzt und bietet auf mehr als 1000 Quadratmetern Fläche ausreichend Raum für alle Belange des Bereichs. Die Pläne des Gebäudes hat das Architekturbüro „Guder Hoffend“ (Berlin/Hannover) entwickelt. So wird im Erdgeschoss die 30 Meter lange Fahrzeughalle mit eigener Waschhalle für die Rettungs-und Krankentransportwagen untergebracht sein. Bisher mussten die Fahrzeuge immer in einer Autowaschanlage gereinigt werden. Auch eine Desinfektion und Lagerräume finden sich im Erdgeschoss. Im Obergeschoss haben Ausbildungs- und Besprechungsräume Platz. Ebenfalls sind dort dann die Ruhe-, Aufenthalts- und Sozialräume sowie eine Küche. „Mein herzlicher Dank gilt allen, die das Projekt unterstützt und den Weg freigemacht haben. Für die Braunschweiger Johanniter ist es ein großer und wichtiger Schritt, den Rettungsdienst weiter auszubauen und die Arbeitsplätze zu sichern“, so Marc Wegner. Für die Maßnahme ist eine Investitionssumme von 2,8 Millionen Euro vorgesehen.

„Unser Anspruch als Johanniter ist, bei unserer Arbeit immer eine hervorragende Qualität zu liefern. Mit dem neuen Gebäude schaffen wir hierfür beste Voraussetzungen. Unsere Mitarbeitenden bekommen mit der Rettungswache ein modernes und funktionales Umfeld, in dem sie sich sicher wohlfühlen werden und unter optimalen Bedingungen arbeiten können“, freut sich Christian Bauer, Vorstand des JUH-Regionalverbandes Harz-Heide.

Die JUH ist eine von vier Hilfsorganisationen in Braunschweig, die gemeinsam mit dem Träger des Rettungsdienstes, der Berufsfeuerwehr, die Notfallversorgung sicherstellt. Zu über 10.000 Einsätzen rückten die Johanniter im letzten Jahr aus. Sie sind dabei in zwei Rettungs- und zwei Krankentransportwagen unterwegs. Insgesamt haben es die Einsatzkräfte in 2020 auf mehr als 18.000 Rollstunden gebracht. Auch die Berufsfeuerwehr ist sehr erfreut darüber, dass die Braunschweiger Johanniter mit dem Bauen angefangen haben. „Der Rettungsdienst Braunschweig hat als medizinische, funktionale und wirtschaftliche Einheit die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung in medizinischen Notfällen dauerhaft sicherzustellen. Ausstattung und Ausrüstung der Rettungswachen müssen dem Stand der Technik entsprechen“, sagt der Leiter der Feuerwehr, Torge Malchau. Mit dem Bauprojekt reagiere die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. auf die gestiegenen Anforderungen und verbessere die Arbeitsbedingungen maßgeblich. Indirekt würden davon auch die Braunschweigerinnen und Braunschweiger profitieren. Er freue sich sehr über das Bekenntnis der JUH zum Rettungsdienst Braunschweig, so Torge Malchau.

Nach dem Spatenstich folgen nun die Erdbauarbeiten. Die Versorgungsleitungen werden vorbereitet und dann kommt die Bodenplatte. Da der Spatenstich nur in einem sehr kleinen Rahmen stattfinden konnte, planen die Johanniter, wenn der Rohbau fertig ist, das Richtfest größer zu feiern – vorausgesetzt die Corona-Pandemie lässt dies zu. Geplant ist dies für Mai.

Der Betrieb der jetzigen Rettungswache wird von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt. Während der Bauphase ist lediglich das Parken auf dem Gelände der Ludwig-Winter-Straße 9 und ein Befahren des Grundstücks – außer für Einsatzfahrzeuge - nicht möglich. Daher muss auf Parkplätze rund um die Dienststelle ausgewichen werden. Glücklicherweise gibt es reichlich Möglichkeiten, das Auto in der Nähe abstellen zu können. Diese kleine Hürde nehmen die Johanniter aber sehr gern in Kauf, um zu ihrer neuen Rettungswache zu kommen.