johanniter.de
03.06.2024

Braunschweig und Salzgitter schaffen es auf das Treppchen

Beim Landeswettkampf der Johanniter holen sich die Mannschaften aus Salzgitter und Braunschweig Silber

Am späten Samstagabend standen die Sieger endlich fest - nach einem Tag voller Wettkämpfe, Prüfungsstress und Herausforderungen konnten die Johanniter aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen am Sonnabend die besten Mannschaften aus ihren Reihen küren. Insgesamt rund 250 aktiv Teilnehmende in 36 ehrenamtlichen Teams aus insgesamt 19 Ortsverbänden in Niedersachen/Bremen waren angetreten. Die zwei Teams aus dem Regionalverband Harz-Heide durften sich beide über einen zweiten Platz freuen. Die E-Mannschaft (Pädagogische Fachkräfte und Ganztag) aus dem Ortsverband Salzgitter und die A-Mannschaft (Sanitätshelfende ab 16 Jahren) aus Braunschweig wurden beide Vizemeister in ihrer Kategorie.

Das Braunschweiger Team um Ehrenamtsleiter und Zugführer Fabian Schridde wuchs über sich selbst hinaus. Nach langer Abwesenheit von dem Wettkampf zeigten die Braunschweiger in Otterndorf ihr Können und ihre Erfahrungen und Kompetenzen in vielen realistisch anmutenden Szenarien. Neben einem theoretischen Test und der Herz-Lungen-Wiederbelebung wurden Praxisfallbeispiele mit Helmabnahme (bei einer Motorradfahrerin) oder Versorgung von Frakturen durchgeführt. Bei schönstem Wetter und in praller Sonne mussten vier Helfende mit einer Trage (70 kg Last) den so genannten Trageparcours mit zahlreichen Hindernissen bewältigen. Sie beförderten die Trage über eine Treppe, eine Wippe und durch eine Fensteröffnung hindurch – ohne die mit Wasser gefüllte Schale in einer schwingenden Konstruktion zum Kippen zu bringen.

„Wir sind unbändig stolz und fast ein bisschen erschlagen,“ sagt Fabian Schridde. „Wir können noch gar nicht fassen, was hier geschehen ist. Aber es zeigt auch, dass unser Team viel Know-how aus unserem üblichen Dienst einbringen konnte.“ Die Ehrenamtlichen sind im Katastrophenschutz und in Sanitätsdiensten in Braunschweig und dem Regionalverband Harz-Heide eingebunden. Aber auch bei großen Katastrophenschutzlagen sind sie bundesweit aktiv.

Nicht weniger groß war der Jubel über die Platzierung bei den pädagogischen Fachkräften aus den Johanniter-Kitas Fredolino, Helifanten (beide Salzgitter) und Georgenberg (Goslar). Mit viel Konzentration und Hingabe schaffte es die E-Mannschaft in dieser noch jungen Disziplin auf den zweiten Platz. Neben einer Überprüfung des Wissens in einem Theorietest wurden die Herz-Lungen-Wiederbelebung abgeprüft und das Verhalten sowie die Versorgung von Verunfallten in Praxisfallbeispielen. Mit wieviel Herzblut und Freude die Mannschaft dabei war, entlud sich in der Siegerehrung: pure Begeisterung über das Erreichte bei allen sechs Teilnehmenden.

„Ich bin richtig stolz auf mein Team! Sie haben sich gut vorbereitet und waren so aufgeregt“, sagt Samantha Brinkwirth, Dienststellenleiterin des Ortsverbands Salzgitter. „Und das wurde mit einer großartigen Platzierung belohnt!“ Anett Pfordte, Kitaleitung Helifanten, und Svenja Schwarze, Kitaleitung Fredolino, sind sich einig, dass noch mehr pädagogische Fachkräfte der Johanniter zum Mitmachen animiert werden müssen. Einhellige Meinung: „Es bringt uns wichtiges Wissen und einfach Freude bei dieser großartigen Veranstaltung dabei zu sein.“

Zum Tag der Johanniter in Otterndorf

Zusammen mit Gästen und Schlachtenbummlern waren insgesamt bis zu 900 Teilnehmende und Gäste vor Ort. Im Hintergrund wirkten rund 200 Personen in den Aufbauteams und Projektgruppen, als Schiedsrichterin, Maskenbildner und Verletztendarstellende auch das Uelzener Team der Realistischen Unfalldarstellung war mit dabei.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens konnte sich auf einem ausgiebigen Rundgang am Vormittag bei verschiedenen Wettkampf-Szenarien einen Eindruck verschaffen. Sie betonte: „Das ehrenamtliche Engagement ist ein wichtiger Stützpfeiler für unsere Gesellschaft und bildet das Fundament im Brand- und Katastrophenschutz in Niedersachsen. Ohne die ehrenamtliche Arbeit wäre eine flächendeckende Hilfeleistung in Notfällen schlicht unmöglich. Ich freue mich, heute so viele Menschen zu sehen, die sich ehrenamtlich oder beruflich für unsere Gesellschaft einsetzen.“

Der Landeswettkampf bietet den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Johanniter-Unfall-Hilfe in Niedersachsen/Bremen die Möglichkeit, das Leistungsniveau und den Ausbildungsstand in einem fairen Wettstreit unter den Orts- beziehungsweise Regionalverbänden zu messen und daraus auch Schlüsse für die künftige Aus-, Fort- und Weiterbildung zu ziehen. Diese „Olympiade des Rettens“ finden in der Regel alle zwei Jahre als Höhepunkt des Vereinslebens der Johanniter-Unfall-Hilfe statt. Im fairen Ringen um Höchstleistungen stellen die Teilnehmenden in unterschiedlichen Wettkampfklassen ihren Ausbildungs- und Trainingsstand im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie in den Rettungshundestaffeln unter Beweis. Komplettiert wird das Wettkampffeld durch die „E-Mannschaften“, die pädagogischen Fachkräfte aus Johanniter-Kindertagesstätten und Ganztagsschulen.