70 Jahre Nächstenliebe
Ortsverband Braunschweig der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. feiert Jubiläum
Erst festlich, dann ausgelassen. In Braunschweig begingen die Johanniter am Sonntag, 25. August 2024, ihr rundes Jubiläum zuerst mit einem Festakt in der Rettungswache in der Ludwig-Winter-Straße. Anschließend wurde beim Familienfest mit Klein und Groß auf dem Gelände der Dienststelle in der Weststadt gefeiert.
Während des Festaktes betonte Braunschweigs Erster Stadtrat Christian A. Geiger in seinem Grußwort die Bedeutung der Johanniter für den Rettungsdienst und darüber hinaus: „Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist nicht nur seit langer Zeit eine tragende Säule bei der Erfüllung der Aufgaben des öffentlichen Rettungsdienstes der Stadt Braunschweig.“ Christian A. Geiger unterstrich auch die vielen weiteren Bereiche, in denen die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) mit Herz und Erfolg ihr Engagement und ihr Können zeige. Beispielweise in der Ganztagesschulbetreuung, in der Rettungshundestaffel und jetzt ganz aktuell bei der Inobhutnahme von unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen, die als Geflüchtete im ehemaligen Vienna House unterkommen. „Im Namen der Stadt Braunschweig spreche ich den Johannitern dafür meinen herzlichen Dank aus“, so der Erste Stadtrat.
Auch Stefan Radmacher, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen, gratulierte dem Ortsverband und lobte den Einsatz seiner Braunschweiger Kolleginnen und Kollegen bei der Ausbildung von jungen Menschen. Aktuell gibt es in der örtlichen Rettungswache sieben Auszubildende im Beruf des Notfallsanitäters. „Schön, wenn wir ausbilden, denn das sind unsere Fachkräfte der Zukunft“, so der Landesvorstand.
In seiner Ansprache blickte Johanniter-Dienststellenleiter Marc Wegner auf die zarten Anfänge der JUH in Braunschweig zurück. Bei der Gründung vor 70 Jahren seien 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Johanniter aktiv gewesen. Unter der langjährigen Leitung von Schwester Helga Loch seien hauptsächlich Aufgaben in der Ausbildung der Bevölkerung in Erste Hilfe wahrgenommen worden. Auch Sanitätsdienste und ein Fahrdienst gehörten zum Engagement der ersten Jahre für die Braunschweiger Bevölkerung. Alles im Dienst der Nächstenliebe. Mit der Zeit kamen immer mehr Aufgaben hinzu. Ein wichtiger Meilenstein war die Beauftragung im Rettungsdienst in der 1990er Jahren.
Genauer betrachtete Marc Wegner die letzten zehn Jahre des Ortsverband Braunschweig. „Wir haben uns nicht nur in unseren alten Kerngeschäften, dem Rettungsdienst und Katastrophenschutz behauptet, sondern uns auch in den sozialen Bereichen, dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sehr stark weiterentwickelt“, sagte Marc Wegner. So betreiben die Johanniter in Braunschweig aktuell drei Kindertagesstätten und sind in zahlreichen Grundschulen in der Ganztagesschulbetreuung eingebunden. 2014 seien im Ortsverband Braunschweig 44 Menschen hauptamtlich beschäftigt gewesen. Heute seien es 220.
Doch Marc Wegner blickte nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Als Ziele nannte er ein stärkeres Engagement der Johanniter im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. „Wir wollen uns nicht nur um unbegleitete minderjährige Ausländer kümmern, sondern auch unseren Fokus auf die Betreuung von körperlich und geistig behinderten Kindern legen“, so der Dienststellenleiter. Zudem wollen sich die Johanniter bei der Unterstützung der Stadt Braunschweig bei der Transformation der Nachmittagsbetreuung an Schulen in den Ganztag miteinbringen. Es scheint so, als würden die nächsten zehn Jahre wieder voller Entwicklung und nicht weniger herausfordernd werden. Immer im Sinne der Johanniter „Aus Liebe zum Leben“.
Im Anschluss an den Festakt gab es ein fröhliches Familienfest bei schönstem Sommerwetter, zu dem alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden und ihre Familien als Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz eingeladen waren. Beim vielfältigen Unterhaltungsprogramm zeigten die Rettungshunde ihr Können, es gab ein Akrobatikangebot, eine Hüpfburg und Mutige konnte Ausfahrten auf geländegängigen kleinen Einsatzfahrzeugen, den sogenannten UTVs, machen.