Rettungshunde
Lebensretter auf vier Pfoten in Niedersachsen und Bremen
Mit bis zu 250 Millionen Riechzellen haben Hunde einen extrem feinen Geruchssinn und sind damit ein ideales Einsatzmittel für eine schnelle Suche von Vermissten. Wenn z. B. Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras durch das dichte Blätterdach eines Waldes nicht mehr hindurchkommen, dann durchqueren die vierbeinigen Spürnasen solche Gebiete mit Leichtigkeit. Damit eignen sie sich bestens für Rettungseinsätze in unübersichtlichen, unwegsamen Geländen!
Als ausgebildete Rettungshunde suchen sie gemeinsam mit ihrem Frauchen oder Herrchen vermisste Personen. Für diese lebenswichtige Aufgabe sind die ehrenamtlichen Johanniter-Rettungshundestaffeln 365 Tage im Jahr einsatzbereit!
Mantrailer, Trümmerhunde und Flächensuchhunde
Man unterscheidet bei Rettungshunden zwischen drei Arten von Suchhunden:
Mantrailer: Suchhunde, die sich an Geruchsproben von Vermissten orientieren. Sie nehmen die Geruchsspur z.B. durch das Schnüffeln an einem T-Shirt der vermissten Person auf.
Trümmerhunde und Flächensuchhunde: Sie durchsuchen schnell und sicher unübersichtliche Gebiete, um lebende, vermisste Personen zu finden und durch Bellen auf sie aufmerksam zu machen.
Rettungshunde werden eingesetzt, wenn vermisste Personen schnell gefunden werden müssen. Dabei liegen häufig drohende gesundheitliche Gefahren wie z.B. Unterkühlung oder fehlende Medikamente der Vermissten vor. Weitere Gründe für einen Einsatz der Spürnasen sind:
- Wenn sich Kinder im Wald verirrt haben
- Wenn suizidgefährdete oder dementiell erkrankte Personen verschwunden sind
- Bei Katastrophen: z. B. bei Zugunfällen, Hochwasser oder wenn in den Trümmern eines eingestürzten Hauses noch Lebende vermutet werden
Vom Haushund zum Rettungshund: Welche Voraussetzungen muss ein Hund erfüllen?
Manche Hunderassen eignen sich besonders gut für die Ausbildung zum Rettungshund, z. B. Hüte- oder Jagdhunde. Aber noch viel wichtiger als die Rasse ist, dass die zukünftigen Spürhunde Freude am Lernen haben, weder ängstlich, noch aggressiv sind und sich mit anderen Hunden und Menschen gut vertragen. Idealerweise sollten die Hunde beim Start in die Ausbildung noch möglichst jung sein (6 bis 12 Monate). Das maximale Alter liegt bei 2 Jahren.
Um zur Rettungshunde Ausbildung zugelassen zu werden, müssen die Vierbeiner zuvor auch einen Eignungstest bestehen.
Was sollte ich als Rettungshundeführer/-in mitbringen?
- Körperliche Fitness
- Ausdauer
- Einsatzbereitschaft
- Teamfähigkeit
Du möchtest Teil unserer Johanniter-Rettungshundestaffel in Niedersachsen/Bremen werden? Dann kontaktiere uns.
Ausbildung für Rettungshunde
Die Ausbildung zum geprüften Rettungshund dauert 2 bis 3 Jahre. Sie ist verbunden mit vielen Ausbildungsstunden für Mensch und Tier. Pro Jahr sind das ca. 700 bis 750 Stunden. In dieser Zeit absolvieren die Teams unter anderem praktische Trainings, Theorie-Einheiten und Seminare.
Hundehalter müssen in dieser Zeit diverse Qualifikationen erwerben, um zur Prüfung zugelassen zu werden. So z. B. die Ausbildung zum Sanitätshelfer, Grundlagen des Katastrophenschutzes, eine Funkausbildung für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben oder den richtigen Umgang mit Karte, Kompass und GPS. Auch Erste Hilfe am Hund sowie Kynologie – die Lehre von Rasse, Zucht, Krankheiten, Verhalten und Lernverhalten des Hundes – stehen auf dem Lehrplan.
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer Prüfung, die dann alle 24 Monate wiederholt werden muss, damit die Teams weiterhin in Einsätze gehen dürfen.
Was kostet die Rettungshunde-Ausbildung?
Die Ausbildung kostet Hund und Mensch vor allem Zeit, Geduld und Engagement - aber auch viel Geld, z. B. für Ausrüstung und Ausbildung. Finanziert wird die gesamte Ausbildung von Mensch und Suchhund allein durch Spenden.
Damit die rein ehrenamtlich organisierten Teams der Rettungshundestaffel auch weiterhin ihre wertvolle Hilfe bei der Suche nach vermissten Personen leisten können, bitten wir um Unterstützung.